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Oberursel (Taunus)

Aus Jewiki
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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Oberursel (Begriffsklärung) aufgeführt.
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Oberursel (Taunus)
Oberursel (Taunus)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Oberursel (Taunus) hervorgehoben
50.2027777777788.5769444444445197
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Landkreis: Hochtaunuskreis
Höhe: 197 m ü. NN
Einwohner:

44.209 (31. Dez. 2011)[1]

Postleitzahl: 61440
Vorwahlen: 06171, 06172
Kfz-Kennzeichen:
Gemeindeschlüssel: 06 4 34 008
Stadtgliederung: 3 Ortsbezirke, 4 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 1
61440 Oberursel (Taunus)
Webpräsenz: www.oberursel.de
Bürgermeister: Hans-Georg Brum (SPD)
Lage der Stadt Oberursel (Taunus) im Hochtaunuskreis
Karte
Blick auf den Malerwinkel
Historisches Rathaus

Oberursel (Taunus), in früherer Zeit auch Oberorschel geschrieben, ist mit 44.209 Einwohnern (31. Dezember 2011) nach Bad Homburg vor der Höhe die zweitgrößte Stadt im Hochtaunuskreis sowie die dreizehntgrößte in Hessen und grenzt direkt an Frankfurt am Main.

Oberursel ist wie die Nachbarstädte Königstein im Taunus, Kronberg im Taunus und Bad Homburg vor der Höhe für seine bevorzugten und verhältnismäßig teuren und gehobenen Wohnlagen bekannt. Zudem wies die Stadt Oberursel im Jahr 2017 einen weit überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 139,6 Prozent des Bundesdurchschnitts auf.[2]

Geographie

Ausdehnung und Lage des Stadtgebietes

Die größte Nord-Süd-Ausdehnung in Oberursel beträgt 7,2 Kilometer, die größte Ost-West-Ausdehnung 13,0 Kilometer.

Höhenangaben

  • Krebsmühle (Weißkirchen): 138 m ü. NN
  • Rathaus: 198 m ü. NN
  • Hohemark: 300 m ü. NN
  • Höchster Punkt im Taunus: 820 m ü. NN

Nachbargemeinden

Oberursel grenzt im Nordwesten an die Gemeinde Schmitten, im Nordosten an die Stadt Bad Homburg vor der Höhe, im Südosten an die kreisfreie Stadt Frankfurt am Main, im Süden an die Stadt Steinbach (Taunus) sowie im Südwesten an die Städte Kronberg im Taunus und Königstein im Taunus.

Stadtgliederung

Oberursel besteht neben der Kernstadt Oberursel aus den Stadtteilen Bommersheim (ca. 5000 Einwohnern), Oberstedten (6421 Einwohner), Stierstadt (5162 Einwohner) und Weißkirchen (4668 Einwohner). Gemäß § 3 der Hauptsatzung der Stadt Oberursel (Taunus) wurden für die Stadtteile Oberstedten, Stierstadt und Weißkirchen Ortsbezirke gebildet.[3]

Bommersheim wurde 1929 eingemeindet. Die weiteren Ortsteile sind mit der Gebietsreform von 1972 in Oberursel aufgegangen.

Klima

Da der Taunushang viele aus Nordwest kommende Regenwolken bereits vor den Stadtgrenzen abfängt, ist das Wetter in Oberursel meist etwas freundlicher, als es für die Region vorausgesagt wird. Man nennt es das „Orscheler Sonnenloch“, das heißt das Loch in den Wolken, die ringsumher die Sonne verdecken – nur nicht in Oberursel. Auf dem Gebiet der Stadt Oberursel befindet sich ein Einstiegsportal in den Heilklimapark Hochtaunus.

Geschichte

Oberurseler Stadtmauer

Eine auf den 26. April 791 datierte Urkunde im Lorscher Codex über eine Schenkung an das Kloster Lorsch gilt als erste urkundliche Erwähnung des Dorfes „Ursella“.[4] Ein Mann namens Suicger übereignete dem Kloster 60 Morgen, einen Knecht und zwei Hofstätten in den Orten Ursella und Steorstat (Stierstadt). Im Jahre 880 wird eine Kirche erwähnt als „monasterium ad ursellam“, 1317 wird Marktverkehr bezeugt. 1444 wurden der Stadt Stadtrechte verliehen. Zwei Jahre später wurde die Stadtbefestigung fertig gestellt. Da die Stadt im 15. Jahrhundert rasant gewachsen war, wurden die Mauern 1481 nach Osten erweitert. In den 20er Jahren des 16. Jahrhunderts wurde eine Lateinschule neben der Kirche eröffnet; von dieser sind heute keine Spuren mehr zu sehen.

1535 gelangte Oberursel unter die Herrschaft des Grafen Ludwig zu Stolberg und wurde protestantisch. 1557 gründete Nicolaus Henricus eine Druckerei. 1581 fiel die gesamte Grafschaft Königstein an Kurmainz, was zu einer Rekatholisierung der Stadt im Zuge der Gegenreformation führte. Besonders herausragendes Gewerbe der Stadt war im Spätmittelalter und der frühen Neuzeit vor allem die Tuchmacherei.

Mattaeus Merian: Ansicht von Oberursel (1646)

Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt zweimal, 1622 und 1645, zerstört, die Einwohnerzahl sank von 1600 auf 600. 1645 waren fast alle Häuser abgebrannt, nur drei, das alte Rathaus, eine Bäckerstube sowie ein Wohnhaus nahe dem Marktplatz, brannten nicht ab. Deshalb stammen heute die ältesten Häuser in der Oberurseler Altstadt aus dem 17. Jahrhundert. Das benachbarte Mittelursel ging vollständig unter. In der Folge entsteht im Urselbachtal ein großes Mühlengewerbe, auch mit Papiermühlen sowie Eisen- und Kupferhämmern.

1803/1806 wurde Oberursel im Zuge der Säkularisation von Kurmainz nassauisch. Die Stadt blieb aber trotz des nun protestantischen Herrscherhauses katholisch geprägt.[5] 1866 wurde Oberursel preußisch.

1858 hielt die Industrialisierung durch die Errichtung einer Baumwollspinnerei in Oberursel Einzug. 1860 wurde Oberursel an die Eisenbahn zwischen Bad Homburg vor der Höhe und Frankfurt angeschlossen, 1899 kam die Lokalbahn hinzu, die die Hohemark anfuhr (heutige Linie U3 der U-Bahn Frankfurt).

Im Zweiten Weltkrieg befand sich auf einem Gelände im Norden der Stadt das so genannte Dulag Luft, ein Durchgangslager der Luftwaffe.[6] Dort wurden alle abgeschossenen Flugzeugbesatzungen der Amerikaner und Briten von Spezialisten der deutschen Luftwaffe verhört. Am 30. März 1945 wurde Oberursel von Truppen der 3. US-Armee besetzt.[7] US-Militär übernahm das Dulag-Gelände und richtete in den bestehenden Gebäuden das Camp King ein. Im sogenannten „Haus Alaska“ in der Hohemarkstraße wurden zunächst hochrangige Nationalsozialisten wie Reinhard Gehlen sowie der Hitler-Attentäter Rudolf-Christoph von Gersdorff interniert und verhört.[8] „Camp King“ war bis in die 1990er-Jahre ein wichtiger Stützpunkt der in Deutschland stationierten US-Streitkräfte. Heute ist es ein Wohngebiet.

Die Stadt Oberursel richtete vom 10. bis 19. Juni 2011 den 51. Hessentag aus.

Kirchen

St. Ursula
Aufgang vom Marktplatz zur Kirche St. Ursula

Das eigentliche Stadtgebiet Oberursels ist römisch-katholisch geprägt. Eine Vorgängerkirche wurde bereits seit 880 in Urkunden erwähnt. Die katholische Kirche St. Ursula wurde ab Mitte des 15. Jahrhunderts bis Anfang des 16. Jahrhunderts erbaut. Danach wurde sie im Dreißigjährigen Krieg noch zweimal zerstört und wiederaufgebaut.[9] Neben der katholischen Kirche findet sich die evangelisch-unierte Kirche mit mehreren Kirchengemeinden. Weiter gibt es die evangelisch-lutherische St.-Johannes-Gemeinde, die zum Kirchenbezirk Hessen-Süd der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche gehört. Ihre sonntäglich gefeierten lutherischen Messen sind einzigartig in Oberursel. Direkter Nachbar ist die Lutherische Theologische Hochschule Oberursel, an der die lutherischen Pfarrer der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche ihr Studium der Evangelischen Theologie absolvieren.[10]

St. Ursula

Christuskirche

Koordinaten: 50° 11′ 56″ N, 8° 34′ 44″ O50.1989018.578906

Die Christuskirche wurde 1913 von den Karlsruher Architekten Curjel & Moser im Jugendstil errichtet und 1914 eingeweiht. Die Baukosten betrugen 226.484,92 Mark. Die heute unter Denkmalschutz stehende Kirche ist die größte evangelische Kirche in Oberursel.

Sie ersetzte die bisherige evangelische Kirche, das heutige „Ferdinand-Balzer-Haus“. Diese am 24. Oktober 1855 erbaute erste evangelische Kirche am Rahmtor hatte nur 200 Sitzplätze. Gemäß Volkszählung vom 1. Dezember 1910 lebten in Oberursel 3062 evangelische Einwohner, einschließlich Bommersheim, Stierstadt und Weißkirchen.

Das Baugrundstück wurde 1911 vom Turnverein erworben. Ein Grundstückstausch mit der Zivilgemeinde führte zu der heutigen Gestaltung des Areals. Die Kirche selbst ist gegenüber der Straßenflucht 18 Meter nach hinten verschoben, woraus sich ein Vorplatz ergibt. Neben der Kirche steht das Kriegerdenkmal. Daran schließt sich ein öffentlicher Park an.

Die Kirche bietet 504 Sitzplätze im Hauptraum und 464 Sitzplätze auf den Emporen. Das Langhaus ist nicht wie in anderen Gotteshäusern in Schiffe gegliedert, sondern bildet einen nahezu quadratischen Raum. Im Innenraum sind Altar, Kanzel und Orgel axial übereinander angeordnet.

Ein markantes Gestaltungselement der Kirche sind die neun farbig verglasten Fenster über dem Haupteingang und an den Seiten. Diese Werke des Expressionisten August Babberger stellen wichtige Stationen aus dem Leben Jesu dar.

1914 erwarb die Kirchengemeinde für 14.916 Mark vier Bronzeglocken in h, d′, e′ und fis′ mit einem Gesamtgewicht von 5400 Kilogramm. Die drei größeren Glocken wurden bereits 1917 eingezogen und für Rüstungszwecke eingeschmolzen. Dank großzügiger Spenden konnte die Kirchengemeinde bereits Ende 1919 drei neue Glocken erwerben. Eine Stahlglocke in d′ sowie zwei Bronzeglocken in e′ und fis′. Am 29. April 1940 wurden die drei Bronzeglocken erneut eingezogen und eingeschmolzen. Am 13. Dezember 1949 wurde eine Bronzeglocke in e′ erworben. 1961 kam eine weitere in h° hinzu.

1914 wurde eine Orgel von E. F. Walcker & Cie. aus Ludwigsburg eingebaut. Diese Orgel hatte 44 Register und fast 3000 Pfeifen mit einer Länge von bis zu sieben Metern. 1966 wurde eine neue Orgel durch das Unternehmen Hillebrand in Altwarmbüchen erbaut. Dieses Instrument wurde im Jahr 2007 überarbeitet und um drei neue Stimmen auf 36 Register insgesamt erweitert.[11][12]

Neben der Kirche befindet sich das Ehrenmal für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs. Lina von Schauroth entwarf die monumentale Säule mit Mosaik ursprünglich für die Frankfurter Frauenfriedenskirche. Nachdem dieser Entwurf 1919 dort nicht verwirklicht wurde, wurde auf Betreiben von 27 Vereinen stattdessen in Oberursel umgesetzt und am 12. Oktober 1930 feierlich eingeweiht. Die Mosaike der Säule sind in einem schlechten Zustand. Die Inschrift auf dem Denkmal lautet: Den Trauernden Trost, den Toten zur Ehre, den Lebenden Mahnung, der Jugend zur Lehre. Der quadratische Sockel trägt die Namen von 224 gefallenen Oberurselern. Die Säule wird auf einer Seite eine monumentale Christusgestalt in hellem Gewand dominiert. Der untere Teil der Säule zeigt eine Reihe Soldaten, die sich an den Händen halten. Die 2010 vorgesehene Sanierung soll 170.000 Euro kosten; diese sollen zum größeren Teil durch Spenden aufgebracht werden. Die Säule ist in der Liste der Kulturdenkmäler aufgeführt.[13][14]

Hospitalkirche

Die katholische Hospitalkirche wurde nach einem Entwurf des Maurermeisters Johannes Strasser erbaut und am 1. Juli 1728 vom Mainzer Weihbischof Adolf Schnernauer geweiht. Die Kirche ist der heiligen Barbara geweiht, woraus sich die volkstümliche Bezeichnung Bärbel für die Kirche ableitet.[15]

St. Hedwig

Koordinaten: 50° 12′ 42″ N, 8° 33′ 44″ O50.2116738.562255

Die St.-Hedwigs-Kirche ist ein modernes Bauwerk im Norden der Stadt. Seit dem 1. Dezember 1960 besteht die katholische Pfarrgemeinde St. Hedwig, die jedoch zunächst keine eigene Kirche hatte. Die Gemeinde erwarb das Grundstück einer ehemaligen Fabrik (im Volksmund Sensenwerk oder auch Totenwerk genannt) und begann nach dem Abriss des Werks im Juni 1963 mit dem Bau der Kirche. Domkapitular Hans Seidenather legte am 15. November 1964 den Grundstein. Am 14. Mai 1966 wurde die Kirche durch den Limburger Weihbischof Walther Kampe geweiht.

An diesem ungewöhnlichen Bauwerk fällt das parabelförmig gewölbtes Kirchenschiff auf. Dieses gewölbte Dach ist mit Kupferblech gedeckt und zeigt den typischen Grünspan. Mit dem Kirchenschiff verbunden ist der wuchtige Turm mit einer Höhe von 32 Metern. Die Kirche verfügt über 500 Sitzplätze wozu noch weitere 30 Sitzplätze in der Seitenkapelle kommen.

Konfessionsstatistik

Zum 31. Dezember 2018 waren 23,9 % Einwohner evangelisch und 24,6 % römisch-katholisch. 51,5 % gehörten anderen Konfessionen oder Religionsgemeinschaften an oder waren konfessionslos.[16]

Eingemeindungen

Die Gemeinde Bommersheim führte jahrelang mit Oberursel Verhandlungen über eine Eingliederung, veranlasst nicht zuletzt durch die unzureichende Trinkwasserversorgung der Gemeinde aus eigenen Brunnen. Am 1. Oktober 1929 wurde die Eingliederung vollzogen.[17] Anlässlich der Gebietsreform in Hessen ließen sich am 1. April 1972 die Gemeinden Oberstedten, Stierstadt und Weißkirchen in die Stadt Oberursel eingliedern.[18]

Für das Gebiet dieser drei Gemeinden wurden per Hauptsatzung Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher errichtet. Die Grenzen der Ortsbezirke folgen den seitherigen Gemarkungsgrenzen. Für Bommersheim wurde ein Ortsbezirk nicht gebildet. Stattdessen hat Oberursel einen Beirat für die Belange des Stadtteils Bommersheim geschaffen.[19]

Einwohnerentwicklung (Hauptwohnsitz)

Einwohnerentwicklung von Oberursel (Taunus).svgEinwohnerentwicklung von Oberursel (Taunus) - ab 1871.svg
Desc-i.svg
Einwohnerentwicklung von Oberursel nach nebenstehender Tabelle. Oben von 1542 bis 2018. Unten ein Ausschnitt ab 1871
  • 1542: 01.100
  • 1618: 01.600
  • 1648: 00.600
  • 1799: 07.999
  • 1959: 11.000
  • 1961: 22.207[18]
  • 1970: 24.989[18]
  • 1972: 25.000 (vor der Gemeindereform)
  • 1972: 37.000 (nach der Gemeindereform)
  • 2001: 42.736
  • 2004: 42.839
  • 2005: 42.852
  • 2006: 42.810
  • 2007: 43.014
  • 2008: 43.309
  • 2009: 43.425
  • 2010: 43.741
  • 2011: 44.075
  • 2012: 44.500
  • 2013: 44.779
  • 2014: 45.248
  • 2015: 45.723
  • 2016: 45.849 (46.193 nach Angaben der Stadt[20])
  • 2017: 46.069
  • 2018: 46.248

Einwohner mit Hauptwohnsitz in Oberursel nach Stadtteilen:[20]

  • Kernstadt einschließlich Bommersheim: 29.672
  • Oberstedten: 6.423
  • Stierstadt: 5.336
  • Weißkirchen: 4.762
Blick über die Altstadt von der St.-Ursula-Kirche aus
Panorama von Frankfurt von St. Ursula aus

Der Ausländeranteil lag per 31. Dezember 2015 bei 16,6 Prozent.[21] 120 Nationalitäten sind vertreten.[22] Die Tabelle zeigt die achtzehn größten Ausländergruppen, mit 1.009 Einwohnern stellen Italiener die größte Gruppe.[23]

Herkunftsland Einwohner Herkunftsland Einwohner Herkunftsland Einwohner
Italien 1.009 Kroatien 379 Griechenland 224
Türkei 0.853 Frankreich 328 Pakistan 218
Polen 0.820 Spanien 303 Portugal 192
Korea (Rep.) 0.724 Afghanistan 295 Marokko 186
Amerika 0.649 Rumänien 283 Bulgarien 170
Großbritannien 0.420 Österreich 282 Eritrea 150

Politik

Stadtverordnetenversammlung

Die Stadtverordnetenversammlung ist das oberste Organ der Stadt. Ihre politische Zusammensetzung wird alle fünf Jahre in der Kommunalwahl durch die Wahlbevölkerung der Stadt bestimmt. Wählen darf, wer das 18. Lebensjahr vollendet hat und Deutscher oder Staatsangehöriger eines der übrigen Mitgliedstaaten der Europäischen Union ist. Für alle gilt, dass sie seit mindestens drei Monaten in der Stadt gemeldet sein müssen.

Die Kommunalwahl am 6. März 2016 lieferte folgendes Ergebnis,[24] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[25][26]

Sitzverteilung in der Stadtverordneten­versammlung 2016
       
zur Vorlage
Von 45 Sitzen entfallen auf:
Parteien und Wählergemeinschaften 2016 2011 2006 2001
Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze Anteila Sitze
Christlich Demokratische Union Deutschlands CDU 27,4 12 32,3 15 41,9 19 41,2 18
Sozialdemokratische Partei Deutschlands SPD 24,2 11 23,8 11 29,1 13 29,0 13
Bündnis 90/Die Grünen GRÜNE 14,0 06 19,8 09 11,4 05 10,5 05
Oberurseler Bürgergemeinschaft OBG 13,4 06 16,6 07 09,0 04 06,1 03
Alternative für Deutschland AfD 09,6 04
Freie Demokratische Partei FDP 08,0 04 05,2 02 08,6 04 08,6 04
Die Linke LINKE 03,4 02 02,3 01
WählerInitiative Lebenswertes Oberursel WILO 04,6 02
prozentualer Anteil ungültiger Stimmabgaben 02,6 03,5 03,1 02,4
Sitze gesamt 45 45b 45b 45
Wahlbeteiligung in % 52,9 52,0 47,2 54,5
a prozentualer Anteil an den abgegebenen gültigen Stimmen

Es waren 45 Stadtverordnete sowie die Ortsbeiräte der Stadt für die Legislaturperiode vom 1. April 2016 bis 31. März 2021 zu wählen. Von 34.065 Wahlberechtigten gingen 18.014 zur Wahl. Somit stieg die Wahlbeteiligung von 52,0 Prozent im Jahr 2011 auf 52,9 Prozent im Jahr 2016.

Magistrat

Das Rathaus

Der Magistrat besteht aus drei hauptamtlichen sowie fünfzehn ehrenamtlichen Mitgliedern. Davon entfallen fünf Sitze auf die SPD, vier Sitze auf die CDU, drei Sitze auf die Grünen, zwei Sitze auf die OBG sowie je ein Sitz auf AfD, FDP, und Linkspartei. Das Amt eines hauptamtlichen Stadtrats ist derzeit unbesetzt.[27] Am 2. Mai 2011 unterzeichneten SPD, Grüne und OBG einen gemeinsamen Koalitionsvertrag. Die CDU war damit erstmals seit über 30 Jahren in der Opposition. Seit der Kommunalwahl 2016 jedoch existiert eine große Koalition aus CDU und SPD.

Bürgermeister

Hans-Georg Brum, amtierender Bürgermeister von Oberursel

Nachdem Gerd Krämer nach dem Wahlsieg 2003 der CDU Hessen als Staatssekretär in die Landesregierung wechselte, kandidierten Hans-Georg Brum (SPD), Thorsten Schorr (CDU) und Christoph Müllerleile (unabhängig, aber damals ebenfalls CDU-Mitglied) um das Amt des Bürgermeisters. Brum setzte sich am 20. Juli 2003 im zweiten Wahlgang überraschend deutlich mit einem Stimmenanteil von 61,6 % gegen den zweitplatzierten Schorr durch. Christoph Müllerleile schied nach dem ersten Wahlgang als Drittplatzierter aus. Bei seiner Wiederwahl am 7. Juni 2009 erlangte Brum 73,4 % gegen Monika Banzer von der CDU. Am 21. Juni 2015 gelang Brum die erneute Wiederwahl. Er setzte sich mit 63,0 % gegen seinen Herausforderer Thorsten Schorr von der CDU durch.[28]

Wappen

Blasonierung: In Blau ein silberner Schild mit zwei roten Sparren, darüber die wachsende, golden gekrönte und golden nimbierte, rot gekleidete hl. Ursula, die mit der Rechten drei silberne Pfeile, mit der Linken ein sechsspeichiges silbernes Rad emporhält.[29]

Die ursprünglich drei Sparren weisen auf die Herren von Eppstein hin, deren Ort die Stadt zur Zeit ihrer Stadterhebung 1444 war, das Mainzer Rad auf Kurmainz, zu dem sie 1581 kam. Das Wappen wurde 1908 unter Verminderung der Sparrenzahl auf zwei amtlich anerkannt.[29]

Städtepartnerschaften

Blick über den Epinayplatz im Jahr 2004

Gründungsort der AfD

Am 6. Februar 2013 gründete eine 18-köpfige Gruppe in Oberursel im Taunus die Alternative für Deutschland (AfD). Der Gruppe gehörten u. a. die zeitweiligen Bundessprecher Konrad Adam und Bernd Lucke an.[30][31] Zur ersten öffentlichen Versammlung am 11. März 2013 in Oberursel im Taunus kamen mehr als 1.200 Interessierte.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Kulturdenkmäler in Oberursel (Taunus) stehen die Kulturdenkmäler der Stadt Oberursel.

Museen

Das Vortaunusmuseum am Marktplatz

Am Marktplatz 1 findet sich das Vortaunusmuseum, dessen Schwerpunkt auf der historischen Stadtgeschichte, der keltischen Frühgeschichte (Heidetränk-Oppidum) und dem in Oberursel entstandenen Seifenkistenrennen liegt. Außerdem zeigt das Turmmuseum in der „Hohen Wacht“ die Geschichte der St. Ursula Kirche und ihres Kirchturms in den letzten 1000 Jahren.

Stadthalle

Bereits seit 1961 wurde über eine Stadthalle in Oberursel diskutiert. 1979 wurde mit dem Bau der heutigen Stadthalle gegenüber dem Rathaus begonnen. Für damals 23 Millionen DM (in heutiger Kaufkraft Fehler Millionen Euro; noch Mitte der 1970er Jahre war man von 7,3 Millionen DM ausgegangen) wurde die Stadthalle an der Stelle der früheren Götzenmühle errichtet. Die Basis bildet eine Tiefgarage mit 250 Stellplätzen. Diese war ursprünglich auch als Schutzbunker für 2500 Menschen ausgelegt. Die eigentliche Stadthalle verfügte bei der Eröffnung 1982 über ein Kino, Vereinsräume, eine Kegelbahn und den großen Konzertsaal mit 1170 Plätzen. Der Betrieb der Stadthalle liegt seit 1985 bei den Stadtwerken. 2001 wurde der Kinobetrieb aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt.

Alter Friedhof

Musik

Während der Sommerferien organisiert der Verein Kunstgriff ein Kulturprogramm für Daheimgebliebene, den Orscheler Sommer. In diesem Rahmen kommt es zu Open-Air-Konzerten lokaler Bands und Filmvorführungen auf dem Rathausplatz sowie im Museumshof.

Der Förderkreis Liebfrauen veranstaltet klassische und zeitgenössische Konzerte in der Liebfrauenkirche.

Sport

Gedenktafel zur Erinnerung an das erste deutsche Seifenkistenrennen 1904

In Oberursel wurde am 31. Juli 1904 das erste Seifenkistenrennen auf deutschem Boden ausgetragen.

Der größte Oberurseler Sportverein ist die TSG Oberursel. Die TSGO hat Abteilungen für Handball, Volleyball, Basketball, Badminton, Leichtathletik, Judo, Tanzen (Standard- und lateinamerikanische Tänze). Ergänzt wird das Angebot durch die Bereiche „Gymnastik und Fitness“, Turnen und Gesundheitssport. Die Handball-Mannschaft der Männer spielt in der Landesliga Mitte. Am Jugend-Handballturnier „Orscheler Bembel“ der TSGO nehmen seit 1976 jährlich bis zu 125 Mannschaften aus bis zu 14 Nationen teil. Die TSGO organisiert den traditionellen Brunnenfestlauf anlässlich des Oberurseler Brunnenfestes.

Die Fußballer des 1. FC 04 Young Boys Oberursel gewannen in der Saison 1951/1952 damals noch unter dem Namen FC 04 Oberursel den Hessenpokal. Mit dem 1. FFV Oberursel spielt eine Frauenfußballmannschaft in der Gruppenliga Frankfurt. Ein weiterer Fußballverein vor Ort ist Eintracht Oberursel. Erfolgreich hat sich auch der Schachverein Oberursel etabliert, der bereits im Jahre 1921 gegründet wurde. 2002 gewann der Verein die hessische Blitzschachmeisterschaft.

Mit dem Tennisclub Oberursel 1901 beherbergt Oberursel zudem einen der ältesten Tennisclubs Deutschlands.

Seit 2009 ist Oberursel auch die Austragungsstätte der Deutschen Duathlon-Meisterschaften auf der Kurzdistanz. Veranstalter ist die Triathlonabteilung des Schwimmclubs Oberursel zusammen mit der Deutschen Triathlon-Union. Die Triathlonabteilung des SCO umfasst ca. 100 Mitglieder und unterhält mehrere erfolgreiche Liga-Mannschaften. Sportliches Aushängeschild ist die erste Herrenmannschaft in der 2. Triathlon-Bundesliga.

Am 6. Juni 1937 wurde das Oberurseler Freibad durch Gauleiter Sprenger eröffnet. Das Bad war vom Reichsarbeitsdienst gebaut worden. Der Bau hatte 212.500 Reichsmark gekostet. Der Eintritt kostete 40 Pfennig für Erwachsene und 10 Pfennig für Kinder. Nach dem Krieg wurde das Bad durch die amerikanische Besatzungsmacht beschlagnahmt. 1953 wurde es für zwei Tage die Woche und 1954 vollständig freigegeben.[32]

Freizeit

Ehemaliges Hallenbad

Koordinaten: 50° 12′ 29″ N, 8° 33′ 57″ O50.2081168.565822

Die Stadtwerke Oberursel unterhalten ein Hallen- und Freibad, welches im Grünen, aber dennoch zentral liegt. Der Bau des Freibades erfolgte in den Jahren 1934 bis 1936. Am 7. Juni 1937 wurde das Bad feierlich eröffnet. Das Hallenbad Oberursel wurde im September 2008 aus statischen Gründen geschlossen. Der Erhalt wurde kontrovers diskutiert, da die Anlagen technisch veraltet waren und dringend saniert werden mussten. Gemäß Beschluss der Stadtverordnetenversammlung sollte eine Sanierung mit einem Budget von 15 Millionen Euro realisiert werden.[33] Im Dezember 2014 wurde das neue Taunabad eröffnet.

Schillerturm

Schillerturm

Koordinaten: 50° 12′ 38″ N, 8° 33′ 33″ O50.2106888.559197

Zu Ehren von Friedrich Schiller wurde der Schillerturm durch Oberurseler Bürger und den Taunusklub errichtet. Die offizielle Weihe erfolgte am 7. Mai 1905. An Schillers hundertstem Todestag, dem 9. Mai 1905, wurde der Turm der Öffentlichkeit übergeben.

Auf einem vier Meter hohen Steinsockel war ein 12,5 Meter hoher Aussichtsturm aus Eisen angebracht. Die Lage auf dem Höhenrücken erlaubte einen Blick auf den Taunus, nach Frankfurt und über das Rhein-Main-Gebiet. Anfang der 60er Jahre war der Turm sanierungsbedürftig. Durch die inzwischen gewachsenen Bäume war die Sicht auch nicht mehr gegeben. Die Stadt, die 1960 Eigentümerin geworden war, ließ daher den Metallturm 1964 abreißen. Der Steinsockel blieb stehen und verfiel weiter.

1986 wurde aufgrund einer Initiative des Taunusklubs eine Sanierung des Sockels durchgeführt. 2007/2008 erfolgten erneut Sanierungen.

Taunus-Informationszentrum

Regelmäßige Veranstaltungen

Höhepunkt in jedem Jahr ist in Oberursel das Brunnenfest im Frühsommer, das tausende Besucher aus dem Umland in die Stadt zieht. Weiterhin feiern die Oberurseler jährlich den Taunuskarnevalumzug, das Rheingauer Weinfest auf dem Marktplatz und im Herbst die Taunuskerb auf dem Festplatz Bleiche. An jedem ersten Adventswochenende bietet ein Weihnachtsmarkt neben Essen und Getränken vor allem selbstgemachten Weihnachtsschmuck an.

Wochenmärkte finden auf dem Marktplatz in der Altstadt an den Samstagvormittagen und auf dem Epinay-Platz an den Mittwochvormittagen statt. In Oberursel-Weißkirchen findet ebenfalls ein Markt auf dem Parkplatz An der Bleiche samstagvormittags statt.[34]

Seit 1904 finden in Oberursel Seifenkistenrennen statt; nach zweijähriger Unterbrechung wird diese Tradition von der Stadt Oberursel in Kooperation mit dem Verein „Kunstgriff“ im Jahr 2009 wieder aufgenommen.

Hessentag

Die Adenauerallee beim Hessentag 2011


Die Stadt Oberursel war vom 10. bis 19. Juni 2011 Austragungsort für den 51. Hessentag.

Wirtschaft und Infrastruktur

Oberursel gilt, wie einige weitere Taunusstädte, als wohlhabend und ist für seine bevorzugten und verhältnismäßig teuren Wohnlagen bekannt. Darüber hinaus wies die Stadt Oberursel im Jahr 2017 einen weit überdurchschnittlichen Kaufkraftindex von 139,6 Prozent[2] des Bundesdurchschnitts auf. Lediglich die angrenzenden Städte Königstein mit 205,2 Prozent, Kronberg mit 182,1 Prozent und Bad Homburg mit 154,0 Prozent verzeichneten im Jahr 2017 jeweils einen deutlich höheren Wert.

Verkehr

S-Bahn-, U-Bahn- und Bus-Anschluss am Bahnhof

Oberursel ist über die Autobahn A 661 (Anschlussstellen Oberursel-Nord – oberes Ende der Autobahn – und Oberursel-Mitte) zu erreichen. Das nahegelegene Bad Homburger Kreuz verbindet mit der A 5. Der Flughafen Frankfurt am Main ist über diese in etwa 20 Minuten zu erreichen.

Außerdem gibt es eine Landstraßenverbindung parallel links der U-Bahn-Strecke zwischen Frankfurt-Niederursel und Oberursel-Weißkirchen, sowie Oberursel-Bommersheim und rechtsseitig parallel der U-Bahn einen asphaltierten Weg für den landwirtschaftlichen Verkehr, der jedoch vorrangig durch Radfahrer und Fußgänger genutzt wird.

Mehrere Buslinien, davon zwei Schnellbusse, verbinden Oberursel mit Königstein, Bad Homburg, Karben, Wiesbaden und Weilrod. Daneben betreiben die Stadtwerke Oberursel neun eigene Linien, davon drei nur in den Abendstunden und drei als Schulbus im täglichen Betrieb. Anmerkung: Seit dem 10. Dezember 2017 fahren die Frankfurter U-Bahnen im 24-Stunden-Betrieb, daher wurde der Nachtbusbetrieb nach Frankfurt hier eingestellt.[35]

Der Bahnhof wird angefahren von der U3, welche in Oberursel insgesamt 11 Stationen anfährt und an der Station Oberursel-Hohemark endet, der S5 (Homburger Bahn), die davor bereits an zwei Stationen: „Oberursel-Stierstadt“, und „Oberursel-Weißkirchen/Steinbach“ hält, sowie der Taunusbahn (siehe auch: Bahnhöfe in Oberursel).

Ab 1899 hatte Oberursel auch eine innerstädtische Schienenstrecke. Die Frankfurter Lokalbahn betrieb zunächst eine Kleinbahn vom Bahnhof zur Hohemark mit Dampfbetrieb, seit 1910 gibt es eine durchgehende elektrische Straßenbahn- und jetzige U-Bahn-Verbindung von der Hohemark über Oberursel-Bahnhof und Frankfurt-Heddernheim in die Frankfurter Innenstadt, Teil der heutigen U3.

Ansässige Unternehmen

In Oberursel sind viele international bekannte Unternehmen angesiedelt. Ein Branchenschwerpunkt ist mit bekannten Vertretern im Bereich Versicherungs- und Finanzdienstleistung sowie der Touristik gegeben.

Gegenwärtig finden sich in Oberursel die Unternehmenszentralen des Tourismuskonzerns Thomas Cook AG sowie der Avis-/Budget-Autovermietung. Als bedeutender Stellvertreter der Versicherungsbranche ist die Alte Leipziger zu nennen.

Oberursel ist (Haupt-)Sitz vieler international tätiger produzierender Unternehmen wie Rolls-Royce,[36] Outotec, Monier Braas, Barth Galvanik oder Weppler Filter. In jüngerer Zeit haben sich ausgezeichnete Unternehmen aus dem Bereich Mess-, Regel- und Verfahrenstechnik wie Horiba Europe, Messko, Meier Gastechnik angesiedelt und etabliert. ZES Zimmer Electronic Systems ist auf dem Gebiet der Präzisions-Leistungs-Messtechnik seit 25 Jahren in Oberursel tätig.

Der bekannte japanische Autohersteller Mazda unterhält im Stadtteil Weißkirchen das europäische Mazda-Designzentrum, in dem neben den beiden weiteren Standorten in den Vereinigten Staaten und Japan neue Designstudien für die kommenden Fahrzeuggenerationen entwickelt werden.

Am Rande der Stadt befindet sich die überregional bekannte Klinik Hohe Mark für Psychotherapie und Psychiatrie. Sie war einst eine bekannte Kurklinik für den europäischen Hochadel und ging im Jahr 1933 in die Trägerschaft des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes (DGD) mit Sitz in Marburg über, in der sie sich noch heute befindet.

Seit 1996 hat die Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen ihren Sitz am Ort.

Fresenius Kabi unterhält einige Liegenschaften in Oberursel, hat seinen offiziellen Unternehmenssitz und weitere Liegenschaften jedoch in Bad Homburg.

Mehrere deutschlandweit agierende Verbände haben in Oberursel ihren Sitz.

Der Textilverlag Zimmer + Rohde befindet sich am Ort.

Medien

Regelmäßige Nachrichten aus Oberursel finden sich in den Hochtaunusausgaben der Frankfurter Neuen Presse und der Frankfurter Rundschau sowie in geringerem Umfang auch in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Darüber hinaus vertreibt der Hochtaunusverlag die kostenlose Wochenzeitung Oberurseler Woche. Seit dem 13. September 2010 veröffentlicht zudem die Gorma Medien den „Oberurseler Stadtkurier“. Die ökumenische Zeitung kritischer Christen, Publik-Forum, hat ihr Redaktionsbüro in Oberursel.

Oberursel diente als Kulisse für die hr-Produktion „Ich war eine glückliche Frau“ über zwei unterschiedliche Paare. Die Dreharbeiten fanden zwischen Juli und August 2016 statt.[37]

Oberursel verfügt über eine Stadtbibliothek. Deren Medienangebot umfasst unter anderem Buch-, Musik- und Filmmedien. Der Finken Verlag hat ebenfalls seinen Unternehmenssitz in Oberursel und stellt Lernspiele und Arbeitsmittel für Kindergarten und Schule her.

Bildung

Grundschule Mitte

Oberursel ist bedeutendster Schulstandort im Hochtaunuskreis. Neben sieben Grundschulen in allen Stadtteilen finden sich im Bereich der weiterführenden Schulen das Gymnasium Oberursel, die Erich-Kästner-Schule (Haupt- und Realschule mit Förderstufe) und die Integrierte Gesamtschule Stierstadt.

An Förderschulen gibt es die Helen-Keller-Schule, eine Schule für Praktisch Bildbare, und die Hans-Thoma-Schule, eine Schule für Lernhilfe und Förderung der körperlichen und motorischen Entwicklung.

Zudem sind in Oberursel die wirtschaftsbezogene Feldbergschule, die Hochtaunusschule (verschiedene, beruflich ausgerichtete Schulzweige unter anderem auch Berufliches Gymnasium und Berufsschule) und die Frankfurt International School angesiedelt.

Des Weiteren gibt es folgende Bildungs- bzw. Forschungseinrichtungen in Oberursel:

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Durch demokratisch gewählte Stadtverordnetenversammlungen und Gemeindevertretungen verliehene Ehrenbürgerschaften in der Reihenfolge ihrer Verleihung.

  • Karl Wilhelm von Meister (1863–1935), Landrat und Regierungspräsident
  • Franz Kexel (1849–1926), Rektor der Volksschule in Oberursel
  • Josef Füller (1861–1953), langjähriger Bürgermeister von Oberursel
  • Hermann Haack (1879–1954), Beigeordneter in Oberstedten
  • August Brill (1879–1964), Direktor der Maschinenfabrik Turner
  • Karl Herrmann (1883–1962), Beigeordneter in Oberstedten
  • Friedrich Schweig (1874–1964), Gemeindevertreter in Stierstadt
  • Emil Leutloff (1879–1964), Stadtkämmerer von Oberursel
  • Peter Isidor Stillger (1896–1988), Hauptschullehrer in Stierstadt
  • Heinrich Kappus (1892–1974), Bürgermeister von Oberursel
  • Josef Hartmann (1889–1972), Pfarrer von St. Ursula
  • Karoline (Lina) Himmelhuber (1896–1979), Stadträtin und Sozialpolitikerin in Oberursel
  • Franz Dietz (1901–1979), Bürgermeister von Weißkirchen
  • Franziska Schild (1905–1993), Stadträtin und Sozialpolitikerin in Oberursel
  • Heinrich Beil (1907–1992), Bürgermeister von Oberursel
  • Gustav Lang (1901–1986), Stadtverordnetenvorsteher von Oberursel
  • Lia Wöhr (1911–1994), eigentlich Elisabeth Wöhr, Schauspielerin, Regisseurin, Tänzerin, Sängerin und Fernsehproduzentin.
  • Heinz Gehrhardt (1905–1994), Generaldirektor Alte Leipziger Versicherungen in Oberursel und Mäzen, auch Ehrenbürger von Bad Gandersheim
  • Heinrich Geibel (1918–2002), Bürgermeister von Stierstadt
  • André Lesenne (1924–2006), Stadtrat für Internationale Beziehungen von Épinay-sur-Seine
  • David Millington Welch (* 1931), Bürgermeister Borough of Rushmoor, England
  • Margarete Portefaix (* 1929), Pädagogin
  • Manfred Kopp (* 1933), Pfarrer und Heimatforscher[38]

Söhne und Töchter der Stadt

  • Leonhard Mertz (um 1430–1498), Franziskaner-Frater und Orgelbaumeister
  • Melchior Acontius (um 1515–1569), Humanist und Lyriker
  • Johann Spies (um 1540–1623), Drucker und Verleger
  • Franz Joseph Molitor (1779–1860), Religionsforscher und Lehrer
  • Michael Kürtel (1798–1855), Schultheiß in Oberursel und Landtagsabgeordneter
  • Georg Fell (1858–1938), Schlosser, Konsumgenossenschafter, Gewerkschafter, Sozialdemokrat und Manager
  • Robert Aumüller (1878–1953), Industrieller, Vorsitzender der Wirtschaftsgruppe Zuckerindustrie
  • Harold Winter (1887–1969), Bildhauer und Medailleur
  • Edith Oppenheim-Jonas (1907–2001), Malerin, Zeichnerin und Karikaturistin
  • Walter Jonas (1910–1979), Schweizer Maler, Grafiker, Kunstkritiker und der Schöpfer der urbanistischen Vision Intrapolis
  • Arnold Münster (1912–1990), Chemiker (Physikalische Chemie)
  • Anton Fischer (1924–2011), Kaufmann und Sportfunktionär
  • Ernst Kalb (1930–2015), Domkapitular im Bistum Mainz
  • Wilfried Straub (1939–2016), Fußballfunktionär, Vizepräsident des Deutschen Fußball-Bundes
  • Florian Homm (* 1959), Börsenspekulant und Hedgefondsmanager

Personen, die hier ihren Wohnsitz hatten oder haben

Literatur

  • Manfred Kopp: Nicolaus Henricus und Cornelius Sutor, Bürger und Drucker zu Ursel. Eine Chronik der Oberurseler Druckereien von 1557–1622. Oberursel 1964.
  • Freundeskreis St.-Ursula-Kirche: Der Turm von Sankt Ursula zu Oberursel. Oberursel 1996.
  • Renate Messer: Es war einmal in Oberursel. Vom Kinderautomobil zur Seifenkiste. Sutton Verlag, Erfurt 2007, ISBN 978-3-86680-100-4.
  • Gabriele Klempert, Hans-Curt Köster: Die Evangelische Christuskirche in Oberursel. 1913/14: Ein programmatischer Aufbruch in Geist und Stil. Aufnahmen von Stefan Rothe. Die Blauen Bücher, Verlag Langewiesche, Königstein 2014, ISBN 978-3-7845-1082-8.

Weblinks

 Commons: Oberursel (Taunus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Oberursel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikinews Wikinews: Kategorie:Oberursel – in den Nachrichten
 Wikivoyage: Oberursel – Reiseführer

Einzelnachweise

  1. Statistisches Bundesamt – Gemeinden in Deutschland nach Bevölkerung am 31.12.2011 auf Grundlage des Zensus 2011 und früherer Zählungen (XLS-Datei; 2,0 MB) (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu)
  2. 2,0 2,1 IHK-Bezirk Frankfurt in Zahlen 2017|2018. (PDF) In: frankfurt-main.ihk.de. Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main, S. 5, abgerufen am 27. Januar 2019.
  3. Hauptsatzung der Stadt Oberursel (Taunus). (PDF) In: oberursel.de. Stadt Oberursel (Taunus), 29. April 2016, S. 1, abgerufen am 27. Januar 2019.
  4. Karl Josef Minst [Übers.]: Lorscher Codex (Band 5), Urkunde 3371 26. April 791 – Reg. 2312. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 165, abgerufen am 24. Januar 2016.
  5. Klaus Schatz: Geschichte des Bistums Limburg. Mainz 1983, S. 43.
  6. Stefan Geck: Dulag Luft/ Auswertestelle West. Vernehmungslager der Luftwaffe für westalliierte Kriegsgefangene im Zweiten Weltkrieg. In: Europäische Hochschulschriften. Reihe III [Geschichte und ihre Hilfswissenschaften]. 1057, Peter Lang, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-631-57791-2, S. 44ff. (Eingeschränkte Vorschau in der Google Buchsuche, abgerufen am 4. November 2019).
  7. Hessische Landeszentrale für politische Bildung (PDF; 2,1 MB), S. 43.
  8. Hermann Göring war entgegen mancher Annahmen nicht in Oberursel interniert. Siehe Manfred Kopp: Im Labyrinth der Schuld. US Army Interrogation Center in Oberursel, 1945–1952. In: Jahrbuch Hochtaunuskreis 2010. Herausgeber Der Kreisausschuss des Hochtaunuskreises. Societäts-Verlag, Frankfurt am Main 2009, S. 240.
  9. Kirche St. Ursula
  10. Evangelisch-Lutherische St.-Johannes-Gemeinde der SELK
  11. Geschichte der Christuskirche (PDF-Datei)
  12. Kirchenführer Hochtaunus. (PDF-Datei; 4,8 MB) abgerufen am 14. Januar 2016. S. 50/51.
  13. Mosaik als Mahnung für nachfolgende Generationen. In: FAZ, 27. August 2010, S. 61.
  14. Pressemitteilung vom Mai 2013. (Link nicht mehr abrufbar) Stadt Oberursel
  15. Katholisches Oberursel
  16. Stadt Oberursel Daten und Fakten Konfessionen am 31. Dezember 2018, abgerufen am 5. August 2019.
  17. Vertrag über die Vereinigung der Landgemeinde Bommersheim mit der Stadt Oberursel (Taunus). (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive) Stadt Oberursel (PDF-Datei; 29 kB)
  18. 18,0 18,1 18,2 Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz, ISBN 3-17-003263-1, S. 373.
  19. Ortsbeiräte in Oberursel (Memento vom 1. April 2017 im Internet Archive)
  20. 20,0 20,1 Einwohner/innen und Haushalte. Stadt Oberursel (Taunus), archiviert vom Original am 22. Dezember 2017; abgerufen am 22. Dezember 2017.
  21. Einwohner/innen und Haushalte. (Memento vom 22. Dezember 2017 im Internet Archive) Stadt Oberursel. Abgerufen am 9. August 2016.
  22. Wirtschaftsstandort Oberursel. (Memento vom 8. Juni 2017 im Internet Archive) Stadt Oberursel. Abgerufen am 30. April 2015.
  23. Ausländer/innen in Oberursel. (Memento vom 1. April 2017 im Internet Archive) Stadt Oberursel. Abgerufen am 9. August 2016 mit Stand vom 23. Dez. 2015
  24. Ergebnis der Gemeindewahl am 6. März 2016 Hessisches Statistisches Landesamt
  25. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2011 und 2006
  26. Hessisches Statistisches Landesamt: Ergebnisse der Gemeindewahlen von 2001 und 1997
  27. Der Magistrat. Stadt Oberursel, abgerufen am 4. Februar 2020.
  28. Direktwahlen in Oberursel. Hessisches Statistisches Landesamt, abgerufen am 4. Februar 2020.
  29. 29,0 29,1 Klemens Stadler: Deutsche Wappen – Bundesrepublik Deutschland. Band 3: Die Gemeindewappen des Landes Hessen, Bremen 1967, S. 73.
  30. Zeit: Die Stunde der Gründer
  31. Bundeszentrale für Politische Bildung: Alternative für Deutschland (AfD)
  32. Stefanie Heil: Ein erfrischendes Stück Heimat. In: Taunus-Zeitung, 6. Juni 2012, S. 18.
  33. Planung Schwimmbad (Memento vom 6. September 2013 im Internet Archive)
  34. oberursel.de (Link nicht mehr abrufbar)
  35. https://www.traffiq.de/traffiq/unternehmen/chronik.html
  36. Geschichtskreis Motorenfabrik Oberursel
  37. Oberursel – eine Stadt will zum Filmstar werden. (Memento vom 22. August 2016 im Internet Archive) In: hessenschau.de, abgerufen am 9. August 2016.
  38. Fabian Böker: Ehre für Kopp. In: Frankfurter Rundschau. 18. Oktober 2017, abgerufen am 13. Februar 2018.
  39. Was klar für Trainer Armin Veh spricht – und deutlich gegen ihn. In: Focus Online. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  40. Zurück in der Kindheit. In: Frankfurter Neue Presse Taunus-Zeitung, 23. Januar 2017
  41. Jan Christian Müller: Mit viel Gefühl. In: fr-online.de. Frankfurter Rundschau, 5. Oktober 2014, abgerufen am 2. Juni 2016.
  42. Verletzter Radprofi Degenkolb will stark zurückkommen. In: Sueddeutsche.de. Abgerufen am 1. Mai 2016.
  43. Haris Seferovic: „Ich will nach oben: Europa League, Champions League“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 2015-08-14 ISSN 0174-4909 (http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/haris-seferovic-ich-will-nach-oben-13749248.html).
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