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Ralph Waldo Emerson

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Ralph Waldo Emerson (1846)

Ralph Waldo Emerson (geb. 25. Mai 1803 in Boston, Massachusetts; gest. 27. April 1882 in Concord, Massachusetts) war ein US-amerikanischer Philosoph, Schriftsteller und Führer der Transzendentalisten in Neuengland.[1]

Leben

Kindheit

Ralph Waldo Emerson wurde als Sohn von William Emerson (1769–1811) und Ruth Haskins (1768–1853) geboren. Er war das dritte von acht Kindern.[2] Emersons Vater war unitarischer Pastor und starb, als Emerson acht Jahre alt war. Nach dem Tod des Vaters oblag die intellektuelle Bildung Emersons seiner Tante Mary Moody Emerson.

Ausbildung zum Pastor und erste Ehe

Ab 1817 studierte er in Harvard, graduierte dort 1825 und bekam 1826 seine Lizenz, die ihm erlaubte, als unitarischer Pastor zu arbeiten. Drei Jahre später wurde er als Assistent von Henry Ware an die Unitarian Second Church of Boston berufen.

Am 30. September 1829 heiratete er Ellen Louisa Tucker, die am 8. Februar 1831 im Alter von 19 Jahren starb. 1832 legte er sein geistliches Amt nieder und wandte sich von der traditionellen Theologie ab.[3]

Europareise und zweite Ehe

Nach dem Tod seiner Frau begab er sich auf eine Europareise, auf der er zwischen 1832 und 1833 Bekanntschaft mit Thomas Carlyle, William Wordsworth und Samuel Taylor Coleridge machte. Auf dieser Reise lernte Emerson auch den deutschen Idealismus und indische Philosophien kennen, was später in seinem Werk Spuren hinterlassen sollte.

Nach seiner Rückkehr heiratete er 1835 Lydia Jackson (1802–1892) und zog mit ihr nach Concord in Massachusetts. Sie hatten vier gemeinsame Kinder: Waldo Emerson (1836–1842), Ellen Tucker Emerson (1839–1909), Edith Emerson (1841–1929) und Edward Waldo Emerson (1844–1930).

Tätigkeit als Schriftsteller

Briefmarke von 1940

Sein erstes Buch, Nature, veröffentlichte er 1836 im Alter von 33 Jahren. In dieser Sammlung von Essays vertrat er sein Bekenntnis, dass Menschen in einfacher Art und Weise und im Einklang mit der Natur leben sollten. In der Natur sah er die wahre Quelle der göttlichen Offenbarung.

Seine Vorlesungen The American Scholar (1837) und Address at Divinity College (1838) führten 1838 zu seiner Suspendierung von der Harvard-Universität, was ihm jedoch Anerkennung unter den Studenten einbrachte, von denen sich einige den Transzendentalisten anschlossen. Emerson galt seitdem als führender Kopf dieser Bewegung in Amerika. Zusammen mit Amos Bronson Alcott, Margaret Fuller, George Ripley und Henry David Thoreau gründete er 1840 die Zeitschrift The Dial (1840–1844), die als „Medium für neue Ideen und Äußerungen, die ernsthafte Denker in jeder Gesellschaft interessieren“ gedacht war.

Ab 1850 begannen seine Werke erfolgreicher zu werden, darunter beispielsweise Conduct Of Life (1860) und Society And Solitude (1870). Sein Gespür für literarische Begabungen bewies er, als er Walt Whitman eine große Karriere prophezeite, nachdem dieser ihm 1855 ein Exemplar der Leaves of Grass zugesandt hatte. Wiederholt wurde er zum Mentor junger Talente. Er ermutigte amerikanische Intellektuelle, dem europäischen Einfluss zu entfliehen, und betonte die kulturelle Unabhängigkeit der amerikanischen Nation.

Abschied

Nach dem Brand seines Hauses 1872 begann Ralph Waldo Emerson sich immer mehr aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Am 27. April 1882 starb er in Concord, Massachusetts.

Werke (Auswahl)

Statue Ralph Waldo Emerson
  • Nature (1836)
    • Erste Ausgabe in deutscher Sprache: Natur (Essays). Herausgegeben und übersetzt von Harald Kiczka, Novalis-Verlag, Schaffhausen, 1981 ISBN 3-7214-0077-1
    • Die Natur: ausgewählte Essays. Hrsg. von Manfred Pütz. Einl., Übers. u. Anm. von Manfred Pütz u. Gottfried Krieger, Reclam, Stuttgart 1982, ISBN 3-15-023702-5 (Reclams Universalbibliothek, Band 3702).
  • The American Scholar (1837)
    • deutsch in: Drei Ansprachen. Über Bildung, Religion und Henry David Thoreau, Einleitung von Dieter Schulz, Freiburg 2007, ISBN 978-3-938871-01-0
  • War (1838)
    • In deutscher Sprache: Über den Krieg. Deutsch von Sophie v. Harbou, Verlag Friedens-Warte , Berlin 1914
  • Self-Reliance (1848)
  • Conduct Of Life (1860).
    • auf Deutsch unter den Titeln Lebensführung, Lebensgestaltung sowie Schicksal erschienen.
  • May-day and other pieces (1867)
  • Society And Solitude (1870)
  • Journals
    • in deutscher Sprache als: Die Tagebücher . Ausgew. von Bliss Perry. Übertr. von Franz Riederer. Mit Nachw. von Eduard Baumgarten, Kröner Verlag, Stuttgart 1954
  • Representative Men

Die zahlreichen Essays Emersons erschienen in Deutschland in sehr unterschiedlichen Zusammenstellungen unter verschiedensten Titeln.

Literatur

  • Beniamino Soressi: Ralph Waldo Emerson. Vorrede von Alessandro Ferrara, Armando, Rom 2004, ISBN 88-8358-585-2.
  • Dieter Schulz: Amerikanischer Transzendentalismus. Ralph Waldo Emerson, Henry David Thoreau, Margaret Fuller. WBG, Darmstadt 1997, ISBN 3-534-09407-7.
  • Thomas Krusche: R. W. Emersons Naturauffassung und ihre philosophischen Ursprünge. Eine Interpretation des Emersonschen Denkens aus dem Blickwinkel des deutschen Idealismus. Narr, Tübingen 1987, ISBN 3-87808-489-7 (Mannheimer Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft, Band 12; überarbeitete Dissertation aus dem Jahr 1985).
  • Manfred Thiel: Emerson oder die große Musik der Idee. Elpis-Verlag, Heidelberg 1982, ISBN 3-921806-08-9.
  • Edith Mettke: Der Dichter Ralph Waldo Emerson. Mystisches Denken und poetischer Ausdruck. Winter, Heidelberg 1963 (Jahrbuch für Amerikastudien, Heft 11; Dissertation).
  • Ralph L. Rusk: The life of Ralph Waldo Emerson. Scribner, New York 1957.
  • Rüdiger C. Schlicht: Die pädagogischen Ansätze amerikanischer Transzendentalisten. Erziehungswissenschaftliche Studien zu Amos Bronson Alcott, Ralph Waldo Emerson und Henry David Thoreau 1830–1840. Lang, Frankfurt am Main u. a. 1977, ISBN 3-261-02392-9 (Anglo-American forum, Band 8; Dissertation).
  • Wolfgang Heller: Emerson, Ralph Waldo. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 17, Herzberg 2000, ISBN 3-88309-080-8, Sp. 331–333.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Ralph Waldo Emerson – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Wikisource: Ralph Waldo Emerson – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Brockhaus Enzyklopädie. F. A. Brockhaus, Mannheim 1988, Bd. 6, S. 344
  2. O. W. Firkins: Ralph Waldo Emerson, 1915, S. 9
  3. Meyers Konversations-Lexikon, Leipzig und Wien 1894, Bd. 5, S. 738
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ralph Waldo Emerson aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.