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Rigoberta Menchú

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Rigoberta Menchú Tum (2009)

Rigoberta Menchú Tum (* 9. Januar 1959 in Chimel, Guatemala) ist eine guatemaltekische Menschenrechtsaktivistin. 1992 erhielt sie als bis dato jüngste Preisträgerin den Friedensnobelpreis. Sie kandidierte im September 2007 für das Amt der Präsidentin Guatemalas. Aufgewachsen ist sie zur Zeit des Guatemaltekischen Bürgerkrieges und wurde selbst Zeuge von Menschenrechtsverletzungen. Details ihrer Biografie sind umstritten, da einige ihrer autobiografischen Angaben aufgebauscht zu sein scheinen.[1][2]

Lebenslauf

Rigoberta Menchú wurde als Quiché-Maya in Guatemala geboren. Sie genoss das Privileg, ein katholisches Internat zu besuchen, in dem sie mit den Ideen der Befreiungstheologie und der Frauenbewegung in Berührung kam, die sie nachhaltig beeinflussten. Ihre Familie stand der linken Guerillabewegung nahe; ihr Vater wurde wiederholt festgenommen und gefoltert. Mit 23 Jahren ist sie ein Gründungsmitglied der Organisation zur Dokumentation und Anklage von Menschenrechtsverletzungen.

1979 trat Rigoberta Menchú wie ihr Vater und die Brüder dem Comité de Unidad Campesina (dt.: Komitee für Bauerneinheit, CUC) bei. 1980 starb ihr Vater in der spanischen Botschaft in Guatemala, als diese von Anhängern des Regimes in Brand gesteckt wurde. Auch ihre Mutter und ein Bruder wurden gefoltert und ermordet.

Rigoberta Menchú engagierte sich zunehmend in der CUC, organisierte einen Streik für bessere Arbeitsbedingungen der Landarbeiter und am 1. Mai 1981 große Demonstrationszüge in der Hauptstadt. Außerdem trat sie der radikalen Volksfront des 31. Januar bei. Dort lehrte sie die Bauern, der Unterdrückung durch die Militärdiktatur Widerstand zu leisten.

Später musste sie zuerst in Guatemala untertauchen und floh schließlich nach Mexiko. Von nun an trat sie auch im Ausland energisch für die Rechte der indigenen Völker und gegen die Unterdrückung in Guatemala ein. 1982 war sie Mitbegründerin einer gemeinsamen Front der guatemaltekischen Oppositionsparteien.

1983 kam ihre mit Hilfe von Elisabeth Burgos verfasste Autobiographie auf den Markt (Yo, Rigoberta Menchú), mit der sie weltweit große Bekanntheit erlangte, 1986 schloss sie sich dem Führungskomitee der CUC an. Inzwischen trat sie in Guatemala für eine stärkere Vertretung der indigenen Völker in der Politik ein.

1995 bekam sie einen Sohn. 1999 erhob sie vor dem Nationalen Gerichtshof in Madrid Anklage gegen drei Generäle in Guatemala und erhielt dafür Morddrohungen und Gegenklagen wegen Hochverrats, da sie das Verfahren im Ausland eröffnet hatte. Sie scheiterte aber mit diesem Versuch.

Im September 2007 stellte sich Menchú für das guatemaltekische Präsidentenamt zur Wahl. Sie erhielt im ersten Wahlgang allerdings nur 3 % der Stimmen. Sie wäre bei einem Wahlsieg die erste Frau und die erste Indigene in diesem höchsten Staatsamt gewesen.

Rigoberta Menchú wurde durch ihre Arbeit weltweit bekannt und erhielt mehrfach Ehrungen. 1990 erhielt sie den UNESCO-Preis für Friedenserziehung. 1992 erhielt sie für ihren Einsatz für die Menschenrechte insbesondere von Ureinwohnern (v.a. Maya) den Friedensnobelpreis. 1996 wurde sie von den Vereinten Nationen zur UNESCO-Sonderbotschafterin zur Förderung einer Kultur des Friedens und der Rechte indigener Menschen ernannt. Sie ist Mitglied im Club of Rome.

Rigoberta Menchú benutzt das Geld von ihren Auszeichnungen für Humane Zwecke , in Gemeinschaft mit einer mexikanischen Firmengruppe hat sie eine eine Kette von Apotheken aufgebaut die im ganzen Land inzwischen als Farmacias Similares, bekannt sind

Literatur

  • Elisabeth Burgos: Rigoberta Menchú. Leben in Guatemala. Lamuv Verlag, Bornheim-Merten 1984, ISBN 3-88977-001-0 (deutschsprachige Ausgabe von Menchús Autobiographie).
  • Luitgard Koch: Ich blicke in den Himmel und stehe mit beiden Beinen auf der Erde. In: Charlotte Kerner (Hrsg.): Madame Curie und ihre Schwestern. Frauen, die den Nobelpreis bekamen. Beltz Verlag, Weinheim und Basel 1997, ISBN 3-407-80845-3.

Weblinks

 Commons: Rigoberta Menchú – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. David Horowitz: I, Rigoberta Menchú, Liar. In: FrontPage Magazine, 10. November 2010. Englischsprachiger Artikel eines konservativen Magazins, der Menchú der Lüge bezichtigt.
  2. Die Stunde der Rigoberta Menchu. In: St. Galler Tagblatt, 17. Februar 2007. Hier findet sich die Formulierung „aufgebauscht“, die den Sachverhalt am besten wiederzugeben scheint.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Rigoberta Menchú aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.