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Ronen Steinke

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Ronen Steinke (2017)

Ronen Steinke (* 1983 in Erlangen) ist ein deutscher Jurist, Journalist und Buchautor.

Leben

Steinke studierte Rechtswissenschaft an der Bucerius Law School in Hamburg sowie in Tokio. Im Anschluss arbeitete er in Anwaltskanzleien, einem Jugendgefängnis und am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien.

2011 wurde Steinke mit einer völkerstrafrechtlichen Studie über die politische Funktion von Kriegsverbrechertribunalen seit 1945 promoviert. Die Untersuchung, von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als „Meisterstück“ gelobt,[1] wurde von Hart Publishing, Oxford, als Buch adaptiert.

Anschließend kam Steinke zur Süddeutschen Zeitung, zunächst als Redakteur im Ressort Außenpolitik, wo er über Völkerrecht schrieb und ihn Recherchen nach Mosambik, Côte d’Ivoire, Jordanien, Libanon, Iran und Israel führten. Seit 2017 schreibt er als innenpolitischer Korrespondent der SZ mit Sitz in Berlin vor allem über Rechtspolitik, Sicherheitsbehörden und Extremismus.

Im Wintersemester 2012/13 war Steinke Gastwissenschaftler am Fritz-Bauer-Institut zur Geschichte und Wirkung des Holocaust (Frankfurt am Main). Im Oktober 2013 erschien seine Biografie „Fritz Bauer. Oder: Auschwitz vor Gericht“,[2] die zur Grundlage für den preisgekrönten Kinofilm „Der Staat gegen Fritz Bauer“ wurde.

In Kairo, New York und Berlin recherchierte Steinke die Geschichte des ägyptischen Arztes Mohamed Helmy, der während der NS-Zeit Juden rettete.[3] Daraus entstand 2017 das Buch „Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin“.[4] Als erster Araber überhaupt wurde Helmy von Yad Vashem als Gerechter unter den Völkern ausgezeichnet.

Im Juli 2020 erschien sein Buch Terror gegen Juden: Wie antisemitische Gewalt erstarkt und der Staat versagt. Steinke, selbst jüdisch, führt darin über tausend antisemitische Gewalttaten in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg auf. Sein Buch verfolgt an vielfältigen Beispielen, wie Jüdinnen und Juden in Deutschland angegriffen, verfolgt und ermordet werden. Der Staat, dessen Aufgabe es sei, für die Sicherheit seiner Bürger zu sorgen, versage im Kampf gegen den Antisemitismus und versage beim Schutz seiner jüdischen Bürger.[5][6]

Werke

Weblinks

Einzelnachweise

  1. „Konzise und ungemein dichte Untersuchung … detailgenau und meinungsstark“: Alexandra Kemmerer, Frankfurter Allgemeine Zeitung v. 30. Juni 2012. „Überzeugend und wichtig, gerade weil sie eine allzu idealistische und idealisierende Sichtweise der Entwicklung des Völkerstrafrechts … mit guten Gründen relativiert“: Eckart Conze, Historische Zeitschrift, Bd. 297, 2013. „A very worthy and stimulating contribution to an overlooked subject“: Steven C. Roach, Political Studies Review, Vol. 11, Nr. 3.
  2. „Fesselnd“: Neue Zürcher Zeitung v. 5. Oktober 2013. „Eindrucksvoll (…). Steinke zeichnet nicht nur das einseitige Bild eines mutigen Helden, der sich gegen den Zeitgeist stellt. Er legt auch dessen Schwächen offen“: Deutschlandradio Kultur, 3. November 2013. „Eine ähnlich zugängliche, packende und intellektuell anregende Biographie lässt sich schwerlich finden. Es dürfte auf Jahre das ideale Geschenk für angehende Juristinnen und Juristen sein“: Boris Burghardt, Journal der Juristischen Zeitgeschichte 2017, 15–26.
  3. Ronen Steinke, Wie ein Muslim eine Jüdin vor den Nazis rettete, Süddeutsche Zeitung v. 10. Januar 2015.
  4. „Selten sind die Nazis so häufig und geradezu filmreif übertölpelt worden – und selten ist man so versucht, am Ende eines ernsten Buches befreit in die Hände zu klatschen“: Christian Schmidt-Häuer, Die Zeit v. 24. August 2017. „Einfühlsam und bewegend“: Johannes C. Bockenheimer, Der Tagesspiegel v. 19. Oktober 2017. „Fesselnde Erzählung mit Gespür für das historische Detail“: Ozan Keskinkilic, qantara.de, 16. Oktober 2017.
  5. So versagt der Staat bei der Bekämpfung des Antisemitismus. In: BR24, 6. Juli 2020.
  6. Bedrohung und Staatsversagen. In: Jüdische Allgemeine, 2. Juli 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ronen Steinke aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.