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Sonny Barger

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Sonny Barger (* als Ralph Hubert Barger am 8. Oktober 1938 in Modesto, Kalifornien; † 29. Juni 2022 in Oakland, Kalifornien) war Mitglied des Motorradclubs Hells Angels und Gründungsmitglied des Chapters Oakland, bei den Hells Angels als Charter bezeichnet.[1]

Leben

Sonny Barger wuchs zusammen mit seiner älteren Schwester in ärmlichen Verhältnissen unter der Obhut seines alkoholkranken Vaters in Oakland, Kalifornien auf. Seine Mutter hatte die Familie verlassen, als Sonny vier Monate alt war.

1955 fälschte er seine Geburtsurkunde, um in die US Army eintreten zu können. Nach 18 Monaten flog diese Fälschung auf, und Barger wurde wieder entlassen. Er kaufte sich ein günstiges Motorrad aus den vom Zweiten Weltkrieg übrig gebliebenen Beständen der US-Army und gründete, inspiriert durch den Film The Wild One (mit Marlon Brando), den Motorradklub „The Oakland Panthers“. Da dieser Klub eher aus Wochenendfahrern bestand, suchte er bald den Kontakt zu anderen Motorradklubs in Kalifornien, die zum Teil miteinander verfeindet waren. 1957 gelang es Barger, einige Klubs unter dem Namen Hells Angels zu vereinigen.

Unter seiner Führung wuchs die Gruppe stetig und breitete sich auf Kalifornien, die USA und später weltweit aus. Die Mitglieder der ersten Stunde verstanden sich als „Underdogs“, die sich in überwiegender Mehrheit durch Gelegenheitsarbeiten über Wasser hielten. Der geflügelte Totenkopf wurde zum Symbol der Gruppe.

Seit 1960 machte die Gruppe zunehmend durch exzessive, häufig gewalttätige Auftritte von sich reden. Barger kam wiederholt mit dem Gesetz in Konflikt und verbrachte einige Jahre im Gefängnis. 1969 war er mit seinen Hells Angels als Ordner bei einem Rockkonzert der Rolling Stones auf dem kalifornischen Altamont Speedway (Altamont Free Concert) beschäftigt, in dessen Verlauf der 18-jährige Meredith Hunter von einem Hells Angel erstochen wurde, nachdem er mit einer gezogenen Schusswaffe in Richtung der Bühne gezielt hatte. Die Vorgänge sind in dem dokumentarischen Musikfilm Gimme Shelter festgehalten. Barger war an der Tat nicht beteiligt und wurde auch nicht angeklagt.

1979 wurde der RICO Act gegen ihn angewendet, um insbesondere den Drogen- und Waffenhandel der Fraktion der Hells Angels in Oakland zu unterbinden. Es kam zu einem Freispruch.[2]

1982 erkrankte der starke Raucher an Kehlkopfkrebs, so dass der Kehlkopf entfernt werden musste und Barger seine Stimme verlor. Über ein Tracheostoma lernte er mühsam, wieder zu sprechen.

Aufgrund des für seine Krankheit günstigeren Klimas zog Barger nach Cave Creek bei Phoenix (Arizona) um und eröffnete eine Motorradwerkstatt, wo er mit Frau und Tochter lebte. Er unternahm regelmäßig Reisen in die ganze Welt, um die lokalen Charter (hiermit sind die örtlichen Hells-Angels-Zweigstellen gemeint) zu besuchen.

2005 heiratete er seine vierte Frau Zorana.

Sonny Barger starb am 29. Juni 2022 im Alter von 83 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung in Oakland.[3]

Film und Fernsehen

Im Jahr 1967 erschien mit Hells Angels on Wheels der erste Kinofilm, in dem Barger bereits in einer der ersten Kameraeinstellungen zu sehen ist. Er hatte allerdings, obwohl er auch als Berater der Produzenten tätig war, keine Sprechrolle. Kurze Zeit später erschien mit Hells Angels ’69 ein zweiter Kinofilm, in dem das gesamte damalige Oakland-Charter der Hells Angels mitspielt – und Barger auch eine Sprechrolle übernahm. Am Anfang des Films Gimme Shelter ist ein Radiointerview per Telefon mit Sonny Barger zu hören, der die Ausschreitungen kommentiert.

Im Jahr 2010 hatte Barger einen Gastauftritt im Finale der dritten Staffel sowie 2011 in der vierten und 2012 in der fünften Staffel der Fernsehserie Sons of Anarchy[4] als Lenny „The Pimp“ Janowitz.

Werke

  • mit Keith Zimmerman: Hell’s Angel: The Life and Times of Sonny Barger and the Hell’s Angels Motorcycle Club, William Morrow 2001
  • Dead in 5 heartbeats. Roman; Europa Verlag, Hamburg 2003; ISBN 3-203-75538-6.
  • Freedom: Credos from the Road, William Morrow 2005
  • Ridin’ High, Livin’ Free. Die härtesten Motorradgeschichten; Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg 2004; ISBN 3-499-23561-7.
  • 6 Chambers, 1 Bullet, William Morrow 2006
  • Let’s Ride: Sonny Barger’s Guide to Motorcycling, William Morrow 2010
  • Hell’s Angel. Mein Leben; Rowohlt, Reinbek 20108; ISBN 978-3-499-61453-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. History. The founding of the Hells Angels Motorcycle Club. (Nicht mehr online verfügbar.) In: Hells Angels Motorcycle Club World. Archiviert vom Original am 27. Februar 2014; abgerufen am 10. April 2014 (english).
  2. Klaus von Lage: Organized Crime Research. In: Book Review Section. 2000 (Rezension von Sonny Bargers Autobiographie Hell’s Angel; abgerufen am 14. November 2010).
  3. Ex-Boss der »Hells Angels« Sonny Barger ist tot, spiegel.de, 30. Juni 2022
  4. Maureen Ryan: Hells Angel Sonny Barger to Guest on ‘Sons of Anarchy’ and Creator Kurt Sutter on the Season So Far (Memento vom 23. September 2012 im Internet Archive); AOL.TV, Meldung vom 9. November 2010; abgerufen am 10. Juni 2011.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Sonny Barger aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.