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Souvenir

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Souvenirstand in London
Souvenir-Verkäuferin in Namibia
Souvenirs in Venedig

Ein Souvenir (seltener auch: Souvenier, zu französisch souvenir ‚sich Erinnern‘ in der Bedeutung ‚Erinnerungsstück‘, dann speziell ‚Mitbringsel‘) ist ein Gegenstand, den man als Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis, einen Ort oder eine Person mitnimmt und aufbewahrt.[1] Das Wort stammt aus dem Französischen und bedeutet dort Erinnerung, Andenken. Im Unterschied zu einer Trophäe werden Souvenirs meist käuflich erworben.

Oft bringen Leute sich und anderen zum Beispiel ein Souvenir aus dem Urlaub mit. Hierbei handelt es sich dann häufig um etwas Landestypisches. Auch Tassen (Sammeltasse), T-Shirts, Aschenbecher, Schlüsselanhänger, Salz- und Pfefferstreuer, Stocknägel etc. mit Namensaufdrucken der besuchten Orte oder Abbildungen derselben sind beliebte Souvenirs. In vielen Urlaubsregionen stellt der Verkauf von Souvenirs an Touristen inzwischen eine feste Einnahmequelle für die Einheimischen dar.

Beliebte Souvenirs sind auch Miniaturen bekannter Bauwerke wie des Eiffelturms, des Brandenburger Tors, des Kölner Doms usw.

Souvenirs schaden, wenn Touristen kulturelle Kostbarkeiten, seltene Tiere, Pflanzen oder sogar „nur“ Steine mitnehmen. Einige Staaten sehen drakonische Strafen für die unerlaubte Ausfuhr solcher Stücke vor. In dem Zusammenhang kann verwirren, dass sich echte Kulturgüter (zum Beispiel antike Stücke) oft kaum von speziell als Souvenirs angefertigten Kopien unterscheiden lassen.

Auch wird Souvenir manchmal scherzhaft gebraucht, so kann ein Sonnenbrand ein unangenehmes Souvenir aus dem Süden sein, gar eine Schwangerschaft ein lebenslanges Andenken bedeuten.

Rezeption in der Kunst

Der amerikanische Schlagersänger Bill Ramsey landete mit seinem Musiktitel Souvenirs, Souvenirs im Jahre 1959 einen großen Hit. Der Text beschreibt in ironischer Art und Weise das Wesen von Souvenirs.

Künstlerisch setzte sich das Künstler-Duo Andreas Eucker und Frank-Udo Tielmann mit dem Souvenir auseinander. In der Kunsthalle Bielefeld platzierten sie 1992 einen oktagonalen Pavillon, in dem sie industriell gefertigte Souvenirs drapierten. Sie wiesen durch eine konsequente Selbstverkitschung auf den Zusammenhang von Tourismus, Kunst und Verkitschung der Kunst durch die Museen selbst hin. Die Differenzierung zwischen Original und Souvenir wurde aufgehoben. Die Ausstellungsstücke konnten in identischer Form am Kiosk des Museums erworben werden.

Das Museum für Angewandte Kunst und das Museum für Kommunikation in Frankfurt am Main hatten mit wortreichem Katalog bis Herbst 2006 eine gemeinsame Ausstellung über diese Krücken der Erinnerung.

Soziologie und Psychologie des Souvenirs

Nicht per se werden Souvenirs käuflich erworben. Als Fundstücke etwa (zum Beispiel Strandgut, Steine, Lacksplitter oder herausgebrochene Fragmente von bekannten Bauwerken) konstituieren sie ihre Bedeutung durch die Zuschreibung des Souvenirbesitzers, sind also nicht als solche generell als Souvenirs zu erkennen. Die Bevorzugung solcher Andenken scheint auch mit einer Abgrenzung von der kommerzialisierten Souvenirindustrie zusammenzuhängen.

Oft wird der reine Andenkencharakter eines Souvenirs überschritten. So kann ein Souvenir etwa gleichzeitig eine Devotionalie (die in einem Wallfahrtsort erworben wurde) sein oder eine politische Aussage beinhalten. So ist etwa eine Miniatur des Voortrekkerdenkmals in Pretoria ein Statement für das „weiße“ Südafrika.

Einzelnachweise

  1. Ingrid Thurner, Das Souvenir als Symbol und Bedürfnis, in: Wiener Völkerkundliche Mitteilungen, N. F. Bd. 36/37, 1995, S. 105-122.

Literatur

  • Andreas Beyer u. a., Der Souvenir: Erinnerung in Dingen von der Reliquie zum Andenken, Wienand: 2006, ISBN 978-3879098927
  • Michael Hitchcock (Hrsg.), Souvenirs: the material culture of tourism, 2004. ISBN 0-7546-1055-1
  • Noga Collins-Kreiner/Yael Zins, Tourists and souvenirs: changes through time, space and meaning, in: Journal of Heritage Tourism, vol. 6/1, 2011, S. 17-27.
  • Antonio Pinelli, Souvenir: l’industria dell'antico e il grand tour a Roma, Laterza: Rom 2010. ISBN 978-88-420-9417-3
  • Städtisches Museum Göttingen, "Wenn einer eine Reise tut ...": Reiseandenken gestern und heute, Göttingen 1999. ISBN 3-88452-790-8
  • Kristen K. Swanson/Dallen J. Timothy, Souvenirs: Icons of meaning, commercialization and commoditization, in: Tourism Management, vol. 33/3, 2012, S. 489-499.
  • Ingrid Thurner, Kunst für Touristen. Die Welt der Reisenden im Souvenir, in: Sociologus, N. F. vol. 44/11, 1994, S 1-21.
  • Hugh Wilkins, Souvenirs: What and Why We Buy, in: Journal of Travel Research, vol. 50/3, 2011, S. 239-247.
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