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Spekulum

Aus Jewiki
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Zwei Spekula aus dem 19. Jahrhundert

Ein Spekulum (von lat. speculum:Spiegel“; Pl.: Spekula) ist ein medizinisches Untersuchungsinstrument für drei verschiedene Anwendungen – die Untersuchung der Vagina, des Rektums und der Nase.

Beschreibung

Entenschnabel-Vaginalspekulum

Gynäkologische Spekula

Spekula werden bei gynäkologischen Untersuchungen in die Scheide eingeführt. Viele Spekula ermöglichen dann eine Spreizung der beiden Blätter, so dass die Vagina entfaltet werden kann. Dadurch werden die Scheidenhaut sowie die Cervix sichtbar und zugänglich. Mit Spekula wird es möglich, Abstriche vom Muttermund zu entnehmen oder weitere Instrumente über den Muttermund in die Gebärmutter einzubringen. Nach der Untersuchung werden die Blätter wieder geschlossen und das Spekulum wird entfernt.

Um den individuellen anatomischen Verhältnissen aller Patientinnen gerecht zu werden, gibt es Spekula in verschiedenen Größen. Metallspekula werden meist angewärmt. Bei vielen Untersuchungen können die Spekula mit Gel benetzt werden, um das Einführen zu erleichtern. Da diese Gele bei manchen zytologischen oder mikrobiologischen Untersuchungen das Ergebnis verfälschen können, ist die Verwendung nicht immer möglich. Der Untersucher versucht dann, das Einführen durch Benetzung des Spekulums mit warmem Wasser zu erleichtern.

Oto-rhinologische Spekula

Andere, sehr viel kleinere Nasalspekula werden in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde zur Betrachtung der Nasenhöhle und Nasengänge eingesetzt.

Proktologische Instrumente

In der Proktologie ermöglichen Rektalspekula das Öffnen und Entfalten des Enddarms und des Analkanals.

Geschichte

Es werden rostfreie, sterilisierbare und mehrfach verwendbare Metallspekula verwendet. Heute werden auch Spekula aus transparentem Plastik als Einmalartikel verwendet.

Die Geschichte dieses Instruments reicht weit zurück: Vaginalspekula wurden bei den Römern verwendet und unter anderem in Pompeji gefunden.[1] Nasalspekula wurden dagegen erst am Ende des 19. Jahrhunderts durch Gustav Killian etabliert.

Josephine Butler, die britische Leitfigur im Kampf gegen den britischen Contagious Disease Act im 19. Jahrhundert, bezeichnete die Verwendung des Spekulums bei der Untersuchung von Prostituierten auf Geschlechtskrankheiten als Vergewaltigung. Auf ähnliche Weise verwendet Luce Irigaray in ihrem für die feministische Philosophie zentralen Werk Speculum, Spiegel des anderen Geschlechts (1974) das Spekulum als Symbol für männliche Herrschaft.

Spekula werden heute auch manchmal als Sexspielzeuge verwendet.

Bauformen

Glasspekula

Vaginal-Spekula

Blätterzahl

Ohne Blätter
  • Fergusson
  • Glasspekulum
1-Blatt
  • Auvard
  • Breisky
  • Doyen
  • Eastman
  • Jackson
  • Kallmorgen
  • Kristeller
  • Landau
  • Martin
  • Mathieu
  • Samuel
  • Scherbak
  • Sims, benannt nach J. Marion Sims (1813–1883)[2]
  • Weissbarth
2-Blatt
Spekulum Collin
Spekulum Trelat
  • Collin
  • Cusco
  • DeVilbiss
  • Grave
  • Pederson
  • Semm
  • Seyffert
  • Trelat
  • Winterton
3-Blatt
  • Guttmann
  • Nott
  • O´Sullivan-O´Connor
  • Polansky (Veterinärmedizin)
Sims-Spekulum

Rektal-Spekula

Blätterzahl

1-Blatt
  • Czerny
Spekulum Alan Park
2-Blatt
  • Barr
  • Bodenhammer
  • Killian
  • Park
  • Pratt
  • Ricord
  • Roschke
  • Sims
  • Smith-Buie
Spekulum Cook (ähnlich)
3-Blatt
  • Alan Park
  • Cook
  • Mathieu

Nasenspekula

  • Killian
  • Vienna
  • Voltolini
  • Yankauer

Quellen

  1. Cecilia Mettler: History of Medicine. The Blakiston Co, 1947.
  2. Barbara I. Tshisuaka: Sims, James Marion. In: Werner E. Gerabek, Bernhard D. Haage, Gundolf Keil, Wolfgang Wegner (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/ New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 1334.

Literatur

Weblinks

 Commons: Speculums – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Spekulum – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Spekulum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.