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Synagoge (Münster)

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Die Synagoge Münster ist ein jüdisches Versammlungs- und Gotteshaus für Gebet, Schriftstudium und Unterweisung in der Klosterstraße an der Promenade in Münster. Sie ist der Nachfolgebau der in der Reichspogromnacht zerstörten alten Synagoge und wurde am 12. März 1961 eingeweiht.

Beschreibung

Das Gebäude wurde von dem Architekten Helmut Goldschmidt entworfen. Die nach außen hin sichtbaren tragenden Elemente sind aus Stahlbeton, die Außenwände sind mit rotem Backstein geklinkter. Mittig an der Giebelfassade zur Promenade ist der Davidstern zu sehen; auf der gegenüberliegenden Seite die Menora. Neben dem Bethaus gliedert sich der Gebäudekomplex des Gemeindezentrum, die sich um einen Innenhof gruppieren mit einer angrenzenden Gartenfläche. Dort sind Rabbinat, der Gemeindesaal, Unterrichtsräume, eine Hausmeisterwohnung und die Mikwe. Die Synagoge bietet für ca. 100 Menschen Platz.

Geschichte

Die jüdische Gemeinde erbaute 1878-1880 an gleicher Stellein eine repräsentative Synagoge in byzantinisierendem Stil. Die Einweihung fand am 28. August 1880 statt. In der Reichspogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 zündeten SA-Männer die Synagoge an. Die Feuerwehr griff erst ein, als der Funkenflug die angrenzende Gebäude wie etwa die Raphaelsklinik bedrohte. Die jüdische Gemeinde wurde von der Stadt Münster aufgefordert, die Ruine auf eigene Kosten zu beseitigen. Die so freigewordene Immobile kaufte die Stadt der jüdischen Gemeinde zum Spottpreis von 28000 RM ab. Der Rabbiner Fritz Leopold Steinthal emigrierte 1938 nach Argentinien. Ab 1939 wurden auf dem Grundstück Deckungsgräben gegen Luftangriffe sowie ein Feuerlöschteich gebaut. Nach 1945 kehrten einige Juden nach Westfalen zurück, darunter auch Hugo Spiegel. Der erste jüdische Gottesdienst fand am 7. September 1945 in der noch weitgehend unzerstörten Synagoge in Warendorf statt. In Münster versammelten sich die jüdische Gemeinde zumeinst in Privaträumen. Erst 1961 waren die personellen und finanziellen Voraussetzungen zur Wanderrichtung der neuen Synagoge am alten Platz gegeben. In seinem stark gegliederten rechteckigen Korpus soll es an die Lagerbracken von Auschwitz erinnern. Durch die große Anzahl der auf Russland emigrierenden Juden stieg die Zahl der Gemeinde Anfang der 1990er Jahren des letzten Jahrhunderts stark an. Daher wurde auch 2012 erstmals wieder mit Efraim Yehoud-Desel ein Rabbiner für die Gemeinde bestellt und die Synagoge nach den Plänen des Architekten Natha Schächter weiter ausgebaut. Bei den Ausschachtungsarbeiten stieß man auf die Fundamente der alten Synagoge. [1] Am 28. Oktober 2012 konnte der Anbau in einem feierlichen Akt der „offenen Tür“ der Öffentlichkeit übergeben werden.

Bilder

Einzelnachweise


Weblink

Literatur

  • Elfi Pracht-Jörns: Jüdisches Kulturerbe in Nordrhein-Westfalen : 4, Regierungsbezirk Münster; (= Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern von Westfalen ; 1,2); Köln : Bachem, 2002;ISBN 3-7616-1397-0 , S. 25 - 32
  • Karl Hagemann: Münster - Stadt der Kirchen : 70 Gotteshäuser und ihre Gemeinden im Porträt; Münster : Aschendorff 1983; ISBN 3-402-05204-0; S. 146 - 147
51.9593677.631946
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