Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Synagoge Hohe Weide

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Die Synagoge von der Straße Hohe Weide aus gesehen

Die Synagoge Hohe Weide ist die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Hamburg. Sie wurde von den Architekten Karl Heinz Wongel und Klaus May entworfen und 1960 eingeweiht.

Geschichte

Nach dem Zweiten Weltkrieg benutzte die neu gegründete Gemeinde ab September 1945 zunächst die wieder hergerichtete Synagoge im Oppenheimer-Wohnstift in der Kielortallee sowie an hohen Feiertagen die Synagoge im jüdischen Altenheim in der Sedanstraße. Seit Mitte der 1950er Jahre wurde der Neubau einer Synagoge erwogen und 1956 ein Grundstück an der Hohen Weide in Eimsbüttel von der Freien und Hansestadt Hamburg zur Verfügung gestellt. Im folgenden Jahr schrieb die Gemeinde einen beschränkten Wettbewerb aus, der von dem Architektenbüro Karl Heinz Wongel und Klaus May gewonnen wurde. Am 9. November 1958, zwanzig Jahre nach dem Novemberpogrom, wurde von Bürgermeister Max Brauer der Grundstein gelegt, und am 9. September 1960 konnte die Synagoge eingeweiht werden.

Seit Anfang der 1990er Jahre wird die Synagoge und die Talmud-Tora-Schule rund um die Uhr von der Polizei bewacht. Ein Abschnitt der Straße Hohe Weide ist wegen der Gefahr von Anschlägen für Motorfahrzeuge gesperrt.

Am 4. Oktober 2020, kurz vor dem Jahrestag des Anschlags von Halle, griff ein Mann mit einem Klappspaten einen Studenten an, der eine Kippa trug und auf dem Weg in die Synagoge zu einer Sukkot-Feier war. Das Opfer wurde mit erheblichen Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht. Der 29-jährige Täter konnte von Sicherheitskräften überwältigt und anschließend festgenommen werden. Die anderen Besucher wurden in Sicherheit gebracht. Es lagen konkrete Hinweise auf ein rechtsextremistisches Motiv vor.[1][2]

Beschreibung

Ostseite an der Straßenecke Hohe Weide/Heymannstraße

Das Gebäudeensemble liegt an der Straßenecke Hohe Weide/Heymannstraße, die Ostseite der Synagoge ist zur Ecke ausgerichtet. Die Synagoge, ein Gemeindezentrum und die Wohnung für den Rabbiner öffnet sich zu einem Lichthof. Der moderne, schlichte Bau ist von außen mit weißen Kunststeinplatten verkleidet. Die Synagoge ist fünfeckig und besitzt ein ebenfalls fünfeckiges Kupferdach, das von einem Davidstern gekrönt wird. Der Zugang erfolgt über ein Foyer, das Synagoge und Gemeindesaal verbindet. Die Außentüren aus Metall wurden von der Künstlerin Traute Beermann entworfen. Darüber steht die hebräische Psalm-Inschrift: „Friede wohne in deinen Mauern, in deinen Häusern Geborgenheit.“ (122,7 EU)

An der östlichen Seite des Innenraums befindet sich der Toraschrein, an den beiden gegenüberliegenden Seiten die Frauenempore. Die Bima bildet nach dem Vorbild vieler aschkenasisch-orthodoxer Synagogen das Zentrum des Raumes. Die fünf hohen Fenster an jeder der Raumseiten wurden von dem Maler Herbert Spangenberg gestaltet und zeigen die jüdische Symbole Davidstern, Gesetzestafeln, Torarolle, Menora und Besamimbüchse.

Der Synagogenraum kann durch einen kleineren Saal erweitert werden, der auch als eigenständiger Betraum dienen kann. Außerdem befinden sich in dem Gebäude eine Mikwe, ein Veranstaltungssaal und weitere Gemeindeeinrichtungen. Außerdem benutzt die Gemeinde das Gebäude der ehemaligen Talmud Tora Schule am Grindelhof.

Seit 1992 besitzt die Gemeinde den Chanukkaleuchter der ehemaligen Altonaer Gemeinde aus dem 17. Jahrhundert. Sein Fuß und seine Säule wurden im Altonaer Museum wieder aufgefunden und ergänzt.

Literatur

  • Saskia Rohde: Synagoge und Gemeindezentrum der neuen Jüdischen Gemeinde in Hamburg. In: Arno Herzig (Hrsg.): Die Juden in Hamburg 1590 bis 1990. 1991, S. 669–677.
  • Anna Menny: Zwischen Erinnern und Neuanfang – die Grundsteinlegung der Synagoge in der Hohen Weide am 9.11.1958. In: Hamburger Schlüsseldokumente zur deutsch-jüdischen Geschichte. 21. August 2017. doi:10.23691/jgo:article-188.de.v1

Weblinks

Einzelnachweise

53.5730349.969154
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Synagoge Hohe Weide aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.