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Telischa gedola

Aus Jewiki
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Betonungszeichen oder Akzent Unicodeblock Hebräisch
Zeichen
֠
Unicode U+05A0
Telischa Gedola (Aschkenasisch)
תְּ֠לִישָא גְדוֹלָה
Tirtzah (Sephardisch)
תִּ֠רְצָה
Talsha (Italienisch)
תַּ֠לְשָׁא
Tilsho Jomin (Jemenitisch)
תִּלְשָׁא יָמִין

Telischa gedola ֠ [1] (hebräisch תְּלִשָׁא-גְדוֹלָ֠ה) ist eine Trope[2][3][4] (von griechisch τρόπος; tropos, dt.: Betonung, Melodie, Ton, Gesang und Transliteration von jiddisch טראָפּ trop) in der jüdischen Liturgie und zählt zu den biblischen Betonungszeichen Teamim (hebräisch טַעֲמֵי הַמִּקְרָא), die in der Tora und anderen Büchern erscheinen.[5] Der Begriff Trope wird in diesem Kontext gerne mit den entsprechenden Akzenten gleichgesetzt, da sie u.a. musikalische Motive repräsentieren.[6]

Beschreibung

In der aschkenasischen Tradition wird das Betonungszeichen Telischa Gedola genannt und heißt große Telischa. Telischa Gedola hat eine längere Melodie und eine höhere Tonfolge als Telischa Ketana (kleine Telischa). Telischa Gedola kann alleine stehen oder kann einer anderen Trope, wie dem Paser folgen («which has a longer melody and higher peak. The Telisha trope can occur independently or can follow a Pazer or one of several other trope sounds»).[7]

Die sephardische Tradition nennt es Tirtzah (תִּ֠רְצָה), während die italienische Tradition es als Talsha (תַּ֠לְשָׁא) bezeichnet. In der jemenitischen Tradition wird es auch Tilsho Jomin (תִּלְשָׁא יָמִין) genannt. Die jemenitische Tradition weist mit dem hebräischen Wort Jamin (יָמִין, dt.: rechts) auf das Symbol hin, das sich auf dem Wortanfang rechts befindet und nach rechts zeigt.

Grammatik

Telischa Gedola ist ein disjunktiver Akzent der vierten Ebene, der eingesetzt wird, um folgende Segmente weiter zu unterteilen: Rewia, Paschta, Tewir oder Zarka. Manchmal unterteilt er auch ein Geresch-Segment. Oft erscheint es auch anstelle von Telischa Ketana.[8][9] Telischah Gedola kommt in der Tora an 266 Stellen vor.[10]

Kombinationen

Telischa Gedola und Gerschajim auf einem Wort

Es gibt Fälle, bei denen Telischa Gedola ֠ und Gerschajim ֞ (hebräisch גֵּרְשַׁ֞יִם) auf einem Wort zusammenfallen.[11]

Jacobson illustriert dies u. a. an den Beispielen Gen 5,29 BHS (זֶ֞֠ה), Lev 10,4 BHS (קִ֠רְב֞וּ) .[12]

Telischa Gedola und Munach

Wenn sich zwei Worte[13] in einem Telischa-Gedola-Segment befinden, dann ist die vorhergehende Konjunktion des Telischa Gedolah der Munach. Jacobson illustriert dies u. a. an den Beispielen Exodus 12,27 BHS (אֲשֶׁ֣ר פָּ֠סַח), Gen 27,15 BHS (וַתִּקַּ֣ח רִ֠בְקָה), Gen 50,17 BHS (שָׂ֣א נָ֠א), Gen 19,2 BHS (ס֣וּרוּ נָ֠א), Gen 41,27 BHS (וְשֶׁ֣בַע הַ֠פָּרֹות).[14]

Telischa Gedola und Munach und Munach

Wenn sich drei Worte[15] in einem Telischa-Gedolah-Segment befinden, dann sind die vorhergehenden konjunktiven Akzente des Telischa Gedola die Konjunktionen Munach und Munach. Jacobson illustriert dies u. a. an den Beispielen Deuteronomium 29,6 BHS (וַיֵּצֵ֣א סִיחֹ֣ן מֶֽלֶךְ־חֶ֠שְׁבֹּון), Lev 13,3 BHS (וְרָאָ֣ה הַכֹּהֵ֣ן אֶת־הַנֶּ֣גַע בְּעֹֽור־הַ֠בָּשָׂר).[16]

Konkordanzen

Buch Telischa
g'dola
Tora 266[5]
   ‏בְּרֵאשִׁית‎ Bereschit 51[5]
    ‏שִׁמוֹת‎ Schemot 42[5]
   ‏וַיִּקְרׇא‎ Wajikra 56[5]
   ‏בְמִדְבַּר‎ Bemidbar 50[5]
   ‏דְבָרִים‎ D'warim 67[5]
נְבִיאִים‎ Newi'im 238[17]
‏כְּתוּבִים‎ K'tuwim 335[17]

Literatur

  • Langenscheidt Achiasaf Handwörterbuch Hebräisch-Deutsch. Langenscheidt, Berlin 2004, OCLC 57476235

Englisch

Ivrit

  • Mordechai Breuer = מרדכי ברויאר: Ṭaʻame ha-Miḳra be-21 sefarim uve-sifre Emet = טעמי המקרא בכ"א ספרים ובספרי אמ"ת. Hotsaʼat Mikhlalah = הוצאת מכללה, Jerusalem 1982=742, OCLC 16982483.
  • Israel Yeivin= ישראל ייבין: The Biblical Masorah = המסורה למקרא. Hotsaʼat Academy of the Hebrew Language=הוצאת האקדמיה ללשון העברית, Jerusalem 2003= ה'תשס"ג (5763), OCLC 872380400.
  • Ezra Zion Melamed= עזרא ציון מלמ: Ṭaʻame ha-Miḳra be-[…]= טעמי המקרא בדברי פרשני המקרא, בתוך: מחקרים במקרא בתרגומיו ובמפרשיו. Hotsaʼat Magnes=הוצאת מאגנס, Jerusalem 2007= ה'תשמ"ד (5744).
  • Simha Kogut= שמחה קוגוט: ha-Miḳra […]= המקרא בין טעמים לפַּרְשָׁנוּת. Hotsaʼat Magnes=הוצאת מאגנס, Jerusalem 2007= ה'תשמ"ד (5744).
  • Zechariah Goren= זכריה גורן: Ta’amei ha-Miḳra ke- Parshanut [HaTorah…]= טעמי המקרא כפַּרְשָׁנוּת. Sifriyat Helal ben Ḥayim-Hakibbutz Hameuchad = הילל בן חיים-הקיבוץ המאוחד, Tel Aviv 1995.
  • Ronit Shoshani= רונית שושני: Tafkidim […] = תַּפְקִידם המְקוֹרִי של טַעֲמֵי הַמִּקְרָא. In: Moshe Bar-Asher und Haim Eleazar Cohn =משה בר-אשר וחיים אלעזר כהן (Hrsg.): masat […] = מַשְׂאַת אַהֲרֹן: מחקרים בלשון מוגשים לאהרן דותן. Verlag, Jerusalem תש"ע, S. 469–486 (online).
  • Suzanne Haïk-Vantoura = סוזן הייק ונטורה: La musique de la Bible révélée= מוזיקת התנ"ך נחשפת. OCLC 718068738 (1976).
  • Suzanne Haïk-Vantoura= סוזן הייק ונטורה: The Music of the Bible Revealed= מוזיקת התנ"ך נחשפת. OCLC 718068738 (1991 übersetzt von Dennis Weber, herausgegeben von John Wheeler).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jacobson (2005), S. 222: «Telishah gedolah is placed over the right edge of the first letter of the word […] Telishah gedolah is a (minor) disjunctive, indicating a slight seperation from the following word.»
  2. Jascha Nemtsov: Die neue Jüdische Schule in der Musik. Band 2, Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2004, S. 72: „Der wichtigste Bestandteil dieser Musiktradition waren die Bibelkantillationen bzw. Tropen, kurze Motive, mit denen die Heilige Schrift auf rezitativische Weise vorgetragen wird“.
  3. Jascha Nemtsov: Jüdische Kunstmusik im 20. Jhdt. Band 3, Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2006, S. 203:„wenn man die Kirchentonarten hört, merkt man … alten synagogalen Motiven (Tropen)“.
  4. Jascha Nemtsov: Jüdische Musik. Band 8. Enzyklopädisches Findbuch zum Archiv der "Neuen Jüdischen Schule", Otto Harrossowitz-Verlag, Wiesbaden 2008, S. 138:„synagogale Bibelrezitationen auch Kantillation genannt... ihre kurzen Motive (in ostjüdischer Tradition als Tropen bezeichnet) ...Die Tropen bildeten nicht nur die formale Substanz dieser Werke, sie prägten sie gleichzeitig spirituell im Geist der Synagogenmusik“
  5. 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 5,5 5,6 Price, S. 6. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Price6“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  6. Solomon Rosowsky: The Cantillation of the Bible. The Five Books of Moses. The Rconstructionist Press, New York 1957.: „Cantillation proceeds according to the special graphic signs–tropes or accents–attached to every word in the Bible.“ in Verbindung mit einer Fußnote zu tropes: „In this work we use the term trope (Greek tropos – turn) long accepted in Jewish practice.“<
  7. Jacobson (2005), S. 222; Esther 183; Festival Megillot 163; Haftarah 136; High Holiday 209; Lamentations 105; Torah 73.
  8. Jacobson (2005), S. 236:«a Level-four disjunctive accent»
  9. Jacobson (2005), S. 222; Esther 183; Festival Megillot 163; Haftarah 136; High Holiday 209; Lamentations 105; Torah 73.
  10. Price, S. 241
  11. Jacobson (2005), S. 73.
  12. Jacobson (2005), S. 73.
  13. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt dieser Abschnitt dem Kapitel Two Words in a Tevir Segment in Jacobson (2005), S. 74.
  14. Jacobson (2005), S. 74.
  15. Sofern nicht anders ausgewiesen, folgt dieser Abschnitt dem Kapitel Three or More Words in a Telishah Gedolah Segment in Jacobson (2005), S. 74.
  16. Jacobson (2005), S. 74.
  17. 17,0 17,1 Price, S. 5.
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