Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Walter Süskind

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Walter Süskind (geb. 29. Oktober 1906 in Lüdenscheid; gest. 28. Februar 1945 im KZ Auschwitz) war ein deutscher Kaufmann, der während des Zweiten Weltkrieges rund 1000 Juden vor der Ermordung in den Vernichtungslagern (Konzentrationslagern) des Nationalsozialismus bewahrte und 1943 selbst deportiert wurde.

Leben

Süskind wuchs in Gießen auf. 1930 heiratete er. Im Zuge der nationalsozialistischen Rassengesetze musste er aus Deutschland fliehen. Aufgrund niederländischer Vorfahren und eines niederländischen Passes war es ihm möglich, 1938 nach Amsterdam zu emigrieren, wo er als leitender Angestellter bei dem Lebensmittelkonzern Unilever arbeitete. 1941 wurde in Amsterdam der Joodsche Raad gebildet, der ab 1942 die Deportation der Juden aus der Stadt in die deutschen Vernichtungslager organisieren musste. Süskind wurde für den Jüdischen Rat tätig und wurde von der NS-Kommandantur beauftragt, die Deportationen zu koordinieren. Die Juden mussten sich im niederländischen Theater im jüdischen Viertel sammeln und die Zeit bis zum Abtransport dort verbringen.

Im Rahmen seiner Tätigkeit versuchte Süskind, anderen Juden zu helfen, indem er Papiere fälschte, sich beim Erstellen der Quote „verzählte“ und Juden gelbe Armbinden verschaffte, wodurch sich deren Deportation als vermeintliche Mitglieder des Jüdischen Rats zumindest herauszögern ließ.[1] Er versuchte, Kleinkinder zu retten, indem er sie mit Rucksäcken, Waschkörben und Einkaufstaschen wegschaffen ließ und bei einer Untergrundorganisation versteckte. Für den Zählappell gab er den Eltern Strohpuppen, die heimlich hergestellt wurden. Etwa 1000 Kleinkinder sollen so gerettet worden sein.

Walter Süskind, seine Tochter und seine Frau wurden am 2. September 1944 deportiert und starben im Februar 1945 im befreiten KZ Auschwitz.[2]

Weblinks

Einzelnachweise

Andere Wikis

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Walter Süskind aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.