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Weißbuch

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Ein Weißbuch ist eine Sammlung mit Vorschlägen zum Vorgehen in einem bestimmten Bereich.

Historische Bedeutung

Das Weißbuch im ursprünglichen Sinn ist eines der internationalen Bunt- oder Farbbücher. Darunter versteht man Dokumentensammlungen, die die Regierung eines Staates veröffentlicht, um Orientierung über politische Fragen zu geben, die meist die Außenpolitik betreffen. Oft dient es der Rechtfertigung des eigenen politischen Handelns.

Die Veröffentlichung solcher diplomatischer Akten erfolgt nach einer bis ins Mittelalter zurückreichenden Tradition in den verschiedenen Ländern in Büchern mit Umschlägen in bestimmten Farben: im Vereinigten Königreich sind sie blau, in Italien grün, in Frankreich gelb, in Deutschland weiß, in den USA und in Österreich rot, in Japan grau sowie in Russland (bis 1917) und in den Niederlanden orange.

Weißbuch zum angeblichen Röhm-Putsch

1934 gab die damals bereits illegale KPD nach dem nationalsozialistischen Massaker wegen des angeblichen Röhm-Putschs ein „Weißbuch über die Erschießungen des 30. Juni“ im Pariser Verlag von Willi Münzenberg heraus. Ein Abdruck von ihm erschien im ebenfalls von Münzenberg verfassten „Blaubuch“, das eine Denkschrift oppositioneller Kreise an Reichspräsidenten von Hindenburg zu Gunsten eines präsidialen Direktoriums enthielt.[1]

Weißbücher der EU

Die von der Europäischen Kommission veröffentlichten Weißbücher enthalten Vorschläge für ein gemeinschaftliches Vorgehen in einem bestimmten Bereich. Sie knüpfen zum Teil an Grünbücher an, die einen Konsultationsprozess auf europäischer Ebene in Gang setzen.

Beispiele: Die Weißbücher zur Vollendung des Binnenmarktes, zu Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung sowie zur Angleichung der binnenmarktrelevanten Rechtsvorschriften der assoziierten Staaten Mittel- und Ost-Europas. Wird ein Weißbuch vom Rat positiv aufgenommen, kann aus ihm ein Aktionsprogramm der Union für den betreffenden Bereich entstehen.

Weißbuch der Bundeswehr

Das Weißbuch der Bundeswehr ist eine Veröffentlichung des Bundesverteidigungsministeriums, welche für die kommenden Jahre die sicherheitspolitische Lage der Bundesrepublik und ihrer Verbündeten schildert und daraus Schlussfolgerungen für die Aufgaben der Bundeswehr und deren Personalstärke, Ausrüstung und Ausbildung zieht.

White Papers in der Informationstechnik

Hauptartikel: White Paper

Als White Papers (Englisch für Weißbuch) werden Überblicke über Leistungen, Standards und Technik zu IT-Themen bezeichnet. Hierbei handelt es sich um eine eigene Gattung von Schriften, die nichts mit offiziellen Weißbüchern zu tun haben, sondern vorwiegend für Zwecke von Public Relations oder Marketing verwendet werden.

Einzelnachweise

  1. Hans Magnus Enzensberger: Hammerstein oder Der Eigensinn. Eine deutsche Geschichte. Frankfurt am Main, Suhrkamp 2008, ISBN 978-3-518-41960-1, S. 169

Weblinks

Wiktionary: Weißbuch – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Beispiele öffentlicher Weißbücher

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Weißbuch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.