Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Werner Schmalenbach

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Werner Schmalenbach
Buchcover Eduard Beaucamp, Werner Schmalenbach

Werner Schmalenbach (geb. 13. September 1920 in Göttingen; gest. 6. Juli 2010 in Düsseldorf) war deutsch-schweizerischer Kunsthistoriker und Kurator.

Leben und Werk

Schmalenbach wurde als Sohn des Philosophen Herman Schmalenbach geboren. Als Zwölfjähriger zog er mit seinen Eltern nach Basel, wo sein Vater eine Professur erhalten hatte. Nach dem Besuch des Humanistischen Gymnasiums Basel studierte er Kunstgeschichte mit den Nebenfächern Archäologie und Ethnologie an der Universität Basel und promovierte bei Joseph Gantner mit der Arbeit Die Kunst der Naturvölker als Anregungsquelle für die europäische Kunst bis 1900. Von 1945 bis 1955 war er neben seiner regen Tätigkeit als Kunst- und Filmpublizist am Gewerbemuseum Basel als Ausstellungskurator tätig. Schon 1943 hatte er dort mit Georg Schmidt und Peter Bächlin an der Ausstellung „Der Film – wirtschaftlich, gesellschaftlich, künstlerisch“ mitgewirkt; ein gleichnamiges Buch erschien 1947. 1946 nahm er die Schweizer Staatsbürgerschaft an.[1]

Von 1955 bis 1962 war er Direktor der Kestnergesellschaft in Hannover, wo er zahlreiche Ausstellungen über damals zeitgenössische Künstler durchführte, z.B. Kurt Schwitters, Julius Bissier, Antoni Tàpies, Emil Schumacher und Bruno Goller sowie diverse Vertreter der École de Paris wie Maria Helena Vieira da Silva, Jean Dubuffet, Nicolas de Staël, Hans Hartung und Pierre Soulages.[2] Werner Schmalenbach war 1959 und 1964 Mitglied des Arbeitsausschusses der documenta II und III in Kassel. 1968 trat er „aus Gründen der künstlerischen Überzeugung“ aus. Als Kommissar der Biennale Venedig zeigte er 1960 Kurt Schwitters in der internationalen Sektion. 1961, 1963 und 1965 war er außerdem Kommissar der Biennale von São Paulo. Ferner war er in internationalen Juries wie z. B. Graphik-Biennale Ljubljana, Graphik-Biennale Tokio, Biennale de Paris, ROSC Dublin, später Praemium Imperiale vertreten.

Von 1962 bis zu seiner Pensionierung 1990 war er erster Direktor der neu gegründeten Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. In dieser Zeit trug er dort eine der wichtigsten Sammlungen zur Malerei des 20. Jahrhunderts zusammen, unter anderem mit Werken von Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque, Amedeo Modigliani, Fernand Léger, Max Ernst, Joan Miró, Lyonel Feininger, Max Beckmann, Marc Chagall, Paul Klee, René Magritte, Max Ernst, Giorgio de Chirico, Jackson Pollock und Antoni Tàpies.

Schmalenbach lebte zuletzt in Meerbusch bei Düsseldorf. In einem Nachruf im Spiegel wurde Schmalenbach als „legendärer Kunsthistoriker“ bezeichnet.[3]

Ein Porträt von Werner Schmalenbach liefert der Film Mit Distanz und Engagement. Porträt Werner Schmalenbach von Detlev F. Neufert (WDR). In der Reihe Energien/Synergien, herausgegeben von der Kunststiftung NRW, erschienen 2011 die Gesprächsaufzeichnungen mit Eduard Beaucamp im Verlag Walther König. 2011 erschienen außerdem im Verlag Walther König sechs Reden auf zwei CDs „Werner Schmalenbach spricht über Bissier, Goller, Kirchner, Schumacher, Schwitters und Tàpies“, hrsg. von Anna Schlüter.

Schriften (Auswahl)

  • Die Kunst Afrikas. Holbein Verlag, Basel 1953.
  • Julius Bissier. Verlag Gerd Hatje, Stuttgart 1963.
  • Kurt Schwitters. Verlag DuMont Schauberg, Köln 1974.
  • Antoni Tàpies – Zeichen und Strukturen. Propyläen Verlag, Berlin 1974.
  • Fernand Léger. DuMont, Köln 1977.
  • Eduardo Chillida – Zeichnungen. Propyläen Verlag, Berlin 1977.
  • Emil Schumacher. DuMont, Köln 1981.
  • Joan Miró – Zeichnungen aus den späten Jahren. Propyläen Verlag, Berlin 1982.
  • Bilder des zwanzigsten Jahrhunderts. Prestel Verlag, München 1986.
  • Amedeo Modigliani – Malerei – Zeichnungen – Skulpturen. Prestel Verlag, München 1990.
  • Die Lust auf das Bild – Ein Leben mit der Kunst. Siedler Verlag, Berlin 1996.
  • Kunst! Reden, Schreiben, Streiten. DuMont Buchverlag, Köln 2000.
  • Kleiner Galopp durch die Kunstgeschichte. DuMont Literatur- und Kunst Verlag, Köln 2001.
  • Über die Liebe zur Kunst und die Wahrheit der Bilder. (Gespräche mit Susanne Henle) Hatje Cantz, Ostfildern-Ruit 2004, ISBN 3-7757-1463-4.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Jahresring, Kulturkreis im Bundesverband der Deutschen Industrie, Oktagon Verlag, 1985, Nr. 32–33, S. 309
  2. Werner Schmalenbach: Die Lust auf das Bild, Siedler, Berlin 1996, ISBN 3-88680-494-1.
  3. Spiegel Online: „Kurator Schmalenbach gestorben“, 6. Juli 2010
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Werner Schmalenbach aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.