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Wilhelm Baur (NSDAP)

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Wilhelm Baur (geboren als: Wilhelm Mayr; geb. 17. April 1905 in München; gest. April/Mai 1945 in Berlin) war ein deutscher Verleger und Kulturfunktionär.

Leben

Wilhelm Mayr wurde am 17. April 1905 in München als der Sohn von Eleonore Mayr geboren. Als diese 1909 den Maschineningenieur Ludwig Baur heiratete wurde er von diesem adoptiert und hieß fortan Wilhelm Baur. Er besuchte zuerst die Volksschule und danach die Königliche Ludwigs-Kreisrealschule in München (heute Erasmus-Grasser-Gymnasium). Bereits 1920 wurde er Mitglied der NSDAP und 1922 Mitglied der SA. Im selben Jahr begann er als Volontär im Franz-Eher-Verlag bei der Partei-Zeitung „Völkischer Beobachter“ und wurde ein enger Vertrauter von Max Amann.

Im November 1923 nahm er am Hitlerputsch teil. Als daraufhin die Partei verboten wurde, arbeitete er im Verlag der Ersatzorganisation „Großdeutsche Volksgemeinschaft“. 1927 heiratete er Wilhelmine Häussler mit der er zwei Söhne hatte. Innerhalb des Partei-Verlages arbeitete sich Baur nach oben und wurde schließlich nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 Prokurist und politischer Leiter des Zentralverlages der NSDAP, Franz Eher Nachfolger. Baur wurde im September zum Vorsteher des Bayerischen Buchhändler-Vereins gewählt. Er siedelte nach Berlin über, wo er Direktor der Berliner Niederlassung des Verlages wurde. In der Parteihierarchie wurde er 1934 zum Hauptamtsleiter beim Reichsleiter für die Presse der NSDAP ernannt. Im selben Jahr wurde Baur als 1. Vorsteher des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler eingesetzt und erhielt somit eine entscheidende Rolle im deutschen Buchhandel.

Die Deutsche Bücherei des Börsenvereins, die seit Juni 1933 dem Reichspropagandaministerium unterstellt war, der NS-Politik dienen und zu einer Nationalbibliothek umgestaltet werden sollte, wurde nunmehr wie nie zuvor gefördert und der Haushalt der Anstalt stetig erhöht. Wie bei anderen Nationalbibliotheken wurde 1934 eine Ablieferungsvorschrift zur Belieferung mit kostenlosen Buchexemplaren in die Satzung des von Baur geführten Börsenvereins und des neugegründeten „Bundes Reichsdeutscher Buchhändler“ (BRB) aufgenommen. De facto wurde der Börsenverein durch diesen neugegründeten BRB ersetzt. Der BRB wurde nach dem Führerprinzip organisiert und von Baur geleitet, stellvertretender Vorsitzender war Martin Wülfing und die Geschäftsführung lag bei Dr. Arthur Heß, für „Nicht-Arier-Fragen“ war der RSK-Referatsleiter Karl Heinrich Bischoff zuständig.

Im Jahre 1935 wurde Baur Präsidialrat der Reichsschrifttumskammer. 1936 wurde die Gleichschaltung formal vollzogen, der Börsenverein als privatrechtlicher Verband aufgelöst und zu einer Gruppe der Reichsschrifttumskammer umorganisiert, so dass Buchhändler Mitglieder der RSK waren. Baur betrieb auf rigorose Weise die sogenannte „Entjudung“ bzw. „Arisierung“ des Buchhandels. Anfangs wurden die jüdischen Händler zur Liquidation aufgefordert, wobei Einwände und Beschwerden bei der RSK möglich waren. 1937 verschärfte Baur den Kurs, ordnete an, Beschwerden pauschal nicht mehr stattzugeben und kündigte an, dass bis März 1937 eine Liquidation erfolgen müsse, und ansonsten polizeilich geschlossen würde. 1938 wurde Baur zum Vizepräsidenten der Reichsschrifttumskammer und wurde Mitglied der SS.

Auf der Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses der Deutschen Bücherei im Jahre 1938 wurde beschlossen, dass diese der Preußischen Staatsbibliothek gleichgestellt sein solle. Wie der im selben Jahr zum Generaldirektor der Deutschen Bücherei ernannte Heinrich Uhlendahl ausführte, wurde die „Deutsche Bücherei auch als Zentralkatalogisierungsstelle für das deutschsprachige Schrifttum anerkannt“. 1940 wurde sie schließlich zu einer Anstalt des öffentlichen Rechts.

Während des Krieges erhielt Baur das Kriegsverdienstkreuz 1. und 2. Klasse. Er fiel in den letzten Kriegstagen in der Schlacht um Berlin.

Publikationen

  • Max Amann – Ein Leben für Führer und Volk 1891–1941, Hrsg. von der Betriebsgemeinschaft Deutscher Verlag. Berlin 1941, Monographie, zusammen mit Rolf Rienhardt und Wilhelm Weiß.

Literatur

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Wilhelm Baur (NSDAP) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.