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Windsurfen

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Windsurfer auf Hawaii

Datei:Derk Thijs wint nationale titel windsurfing Weeknummer 75-36 - Open Beelden - 56019.ogv Windsurfen (früher auch Brettsegeln oder Stehsegeln genannt) ist eine Wassersportart, bei der man, auf einem Surfbrett stehend, ein Segel zur Fortbewegung nutzt. Das Segel ist freibeweglich (drehbar und kippbar) mit dem Brett verbunden, was spektakuläre Manöver und Tricks ermöglicht. Die in den USA entwickelte Sportart wurde zur Trendsportart und hat sich weltweit etabliert.

Entwicklung des Windsurfens

Erfindung

Illustration des Patents von Jim Drake und Hoyle Schweitzer (1968)

Das Windsurfen ist aus dem Wellenreiten entstanden: Die Nutzung der Kraft des Windes ermöglichte es, sich das mühsame Paddeln gegen die Wellen zu ersparen. Im November 1964 zeichnete Newman Darby sein Darby Sailboard und veröffentlichte in Popular Science, das in einer Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren in den USA erschien, eine bebilderte Selbstbauanleitung für sein Segelbrett. Er verwendete dabei ein Segel ähnlich einem Kinderdrachen, bei dem ein Mast beweglich mit dem Surfboard verbunden war und eine horizontale Spiere zum Halten des Segels diente. Newman Darby baute mehrere dieser Sailboards und es existieren Filme über seine Probefahrten.

Der Amerikaner Jim Drake (1929 – 19. Juni 2012)[1], Ingenieur des US-Verteidigungsministeriums, versah ein Surfboard mit einem Segel, um das lästige Paddeln durch die Wellen zu vermeiden und entwickelte dazu das Bauprinzip des Windsurfers mit „Paar gekrümmter Bäume, welche querab zur Spiere verlaufen und zwischen sich das Segel haltern“, wie der Gabelbaum umschrieben wird.[2] Finanziert wurde das Projekt von seinem damaligen Freund Hoyle Schweitzer, mit dem gemeinsam er 1969 ein Patent bei dem US-amerikanischen Patentamt United States Patent and Trademark Office (USPTO) anmeldete. Drake startete in der Jamaica Bay in New York am 21. Mai 1967 zum ersten Mal seinen Windsurfer „Old Yeller“. Vor ihm hatte der Engländer Peter Chilvers mit der Idee gespielt, ein Surfbrett mit einem Segel zu verbinden. Jedoch hatte Drake schließlich die entscheidende Idee, das Segel mit einem Gabelbaum zu spannen und moderne Materialien für Brett, Mast und Segel einzusetzen. Am 6. Januar 1970 wurde dem Patentantrag „für ein windbetriebenes Fahrzeug“ (US-Patent Nr. 3487800) vom USPTO stattgegeben.[3]

Hoyle Schweitzer erkannte die wirtschaftlichen Möglichkeiten des Windsurfens und trieb die Entwicklung weiter voran. Zusammen mit seiner Frau Diana gründete er das Unternehmen Windsurfing International Inc. und übernahm 1973 auch Drakes Anteile an den Patentrechten. Ein Jahr, nachdem Windsurfen erstmals olympische Disziplin geworden war, lief das Patent aus.

In Europa wurde das Patent in einem Verletzungsverfahren vor dem Münchner Patentgericht eingeschränkt. Ursprünglich hatten Schweitzer und Drake das Kardangelenk des Mastfußes und das Rigg (die Einheit aus Segel, Mast, Mastfuß und Gabelbaum) geschützt. Das Gericht würdigte aber die frühere Erfindung von Newman Darby, der bereits sein Segel beweglich mit dem Board verbunden hatte und beließ Schweitzer nur den Gabelbaum als Patentinhalt, da der Gabelbaum im Gegensatz zu dem kinderartigen Drachensegel von Darby mit nur einer Haltespire eine deutliche Verbesserung darstellte. Das beschnittene Patent mit dem Gabelbaum reichte aber aus, um praktisch in allen patentgeschützten Märkten Lizenzen eintreiben zu können.

Das heutige Windsurfen wurde also von drei Personen entwickelt: Newman Darby als eigentlicher Erfinder, Jim Drake als Erfinder des Gabelbaumes und Hoyle Schweitzer, der es als einziger verstand, Windsurfen zum weltweiten spektakulären Trendsport zu etablieren.

Weiterentwicklung

Windsurfer vor Tarifa. Im Vordergrund ein Cambersegel in Gleitfahrt, im Hintergrund ein RAF-Segel in Verdrängerfahrt

In den folgenden Jahren setzte parallel zu neuen Materialien und Innovationen eine starke Verbreitung der neuen Sportart ein. Wesentliche Meilensteine setzte „Windsurfing Hawaii“ in den Jahren 1976–1977 mit der Entwicklung des Trapezes zur Entlastung der Hände, Fußschlaufen für höhere Standfestigkeit auf dem Brett, leichten und agilen Brettern, die Sprünge ermöglichten, sowie mit kürzeren Gabelbäumen. Parallel zu diesen frühen Funboardaktivitäten in Hawaii hat sich Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre in Europa eine wachsende Gemeinde von Longboardenthusiasten gebildet. So konnten zum Beispiel das Ostermann Board, auf dem später (1984) um olympisches Gold gesegelt werden durfte oder auch der Mistral Competition, der mit 270.000 Exemplaren eines der meistverkauften Surfboards aller Zeiten wurde, dazu beitragen, dass in Europa Mitte der achtziger Jahre etwa 2,8 Millionen Surfer ihrem Sport frönten. Die Mutter aller Trendsportarten war damit geboren.

Windsurfer umgab das Image von Freiheit und Naturverbundenheit. Rund um das Windsurfen und seine Idole wurde in den 1980ern bis Mitte der 1990er Jahre ein regelrechter Kult betrieben. Der Surfertyp wurde mit hübschen Mädchen, eigener Mode und Lebenseinstellung in Verbindung gebracht. Die Trendsportart wurde bestens vermarktet und fand Anhänger in aller Welt. Eigene Magazine wie „Surf“ und „Stehsegelrevue“ verbreiten im deutschen Sprachraum die neuesten Trends und Informationen.

Umstellung auf das Kurzbrett

Diese Blütezeit des Surfens war als Massensport eine kurze, denn die einseitige Berichterstattung in den Fachmagazinen über die Kurzbrettszene (engl. Funboard), die 1980–1983 aus Hawaii nach Europa herüberschwappte, überforderte viele Longboardsurfer in Europa. Kaum einer wollte als „Stehsegler“ gelten, wenn andere über meterhohe Wellen sprangen. 1986 wurden in Deutschland noch 180.000 Surfboards verkauft. Seitdem ist die Zahl bis zum heutigen Tag konstant rückläufig. 2005 gingen in Deutschland gerade einmal 9.000 Surfboards über den Ladentisch. Damals wie heute erlernen etwa 40.000–50.000 Menschen das Windsurfen (belegt durch den VDWS, Verband der deutschen Windsurfing Schulen), allerdings mit dem dramatischen Unterschied, dass in den achtziger Jahren praktisch alle Neueinsteiger „on Board“ blieben, während heute 95 Prozent der Anfänger nach dem Erwerb des „Windsurfing Grundscheines“ diesen Sport wieder aufgeben. Das passiert in keinem anderen Sport.

Dies wird von Kritikern als Signal an die Industrie verstanden, wieder Surfbretter zu konzipieren, die von der breiten Masse gewünscht werden bzw. dieser verhilft beim Sport zu bleiben. Handel und Hersteller halten dem entgegen, dass Anfängermodelle verfügbar sind aber kaum Absatz finden, da jeder Sportler so rasch wie möglich auf die kurzen, leichten und agilen Bretter umsteigt. Diese sind jedoch deutlich schwerer zu handhaben als die früheren Longboards, es dauert wesentlich länger und die athletischen Voraussetzungen sind deutlich höher, um damit richtig surfen zu können. Außerdem ist auch mehr Wind erforderlich, um die Leistungsfähigkeit des Kurzbretts auszuschöpfen. Das alles hat dazu geführt, dass weniger athletische beziehungsweise weniger geduldige Surfer den Sport wieder aufgaben.

Gleichzeitig verdankt der Sport dem Funboard eine atemberaubende Akrobatik und völlig neue Fahrtechniken wie die Faszination des „Gleitens“ und die Beherrschung der Welle.

Höchstgeschwindigkeit

Üblicherweise gleiten Surfbretter mit 30 bis 45 Kilometer pro Stunde über das Wasser. Die Rekordgeschwindigkeiten über 80 km/h werden nur bei Sturmstärken auf sehr glattem Wasser mit speziellen, ca. 25 cm breiten Surfbrettern (sogenannten Speedneedles) erreicht. Die Kurzstrecken-Weltrekorde werden in der Regel auf einer künstlichen Wasserfläche am Strand von Saintes-Maries-de-la-Mer in der französischen Camargue aufgestellt; dort wurde eigens ein 1.100 m langer und 15 m breiter Kanal (le canal, auch French Trench) angelegt, um auch bei hohen Windgeschwindigkeiten die – Geschwindigkeit reduzierende – Wellenbildung auf dem Wasser fast vollständig zu verhindern.

Der absolute Geschwindigkeitsrekord wird seit dem 6. März 2008 mit 49,09 Knoten (90,9 km/h) vom Franzosen Antoine Albeau gehalten. Im Oktober 2004 holte der Ire Finian Maynard den Weltrekord für segelgetriebene Wasserfahrzeuge über 500 m vom Trimaran Yellow Pages Endeavour zu den Surfern. Am 10. April 2005 verbesserte er seinen Rekord noch auf 48,7 Knoten (90,2 km/h), was vom World Sailing Speed Record Council am 11. April 2005 ratifiziert wurde. Der schnellste Segler ist auf diese Strecke der Trimaran L'Hydroptère mit 44,81 Knoten; anders als die Surfer segelt die Hydroptère ihre Rekorde allerdings nicht auf einem künstlichen, optimierten Gewässer, sondern in Küstengewässern mit natürlichen Wellen.

Den Weltrekord für segelgetriebene Wasserfahrzeuge über eine Seemeile (1852 m) hielt ab dem 15. Oktober mit 39,97 Knoten ebenfalls Maynard. Am 31. Oktober 2006 übernahm der vorherige Weltrekordler Bjørn Dunkerbeck mit 41,14 Knoten wiederum den Rekord. Am 24. April 2007 brachte der Trimaran L'Hydroptère mit 41,69 Knoten pro Seemeile den Rekord jedoch wieder zu den Seglern.

Vom 28. Oktober 2010 bis zum 16. November 2012 galt der Kite-Surfer Rob Douglas (USA) als neuer Weltrekordhalter. Während der Lüderitz Speed Challenge (Namibia) fuhr er 55,65 Knoten, das sind 103,06 km/h, allerdings holte Paul Larson den Geschwindigkeitsrekord wieder zu den Seglern. Er erreichte mit der Vestas Sailrocket 2 eine Spitzengeschwindigkeit von 63 Knoten (117 km/h) und fuhr dabei mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 59,23 Knoten (110 km/h) über eine Distanz von 500m. 10 Tage später brach Paul Larson seinen eigenen Rekord wieder und setzte einen neuen Rekord bei 65,45 Knoten auf 500m.

Im November 2012 stellte der französische Windsurfer Antoine Albeau im Lüderitz-Kanal in Namibia mit 52,05 Knoten (96,39 km/h) den aktuellen Geschwindigkeits-Weltrekord im Windsurfen über 500 Meter auf. Die britische Windsurferin Zara Davis erreichte dort 45,83 Knoten (84,87 km/h) und ist damit die weibliche Geschwindigkeits-Weltrekordhalterin.

Ableger

Aus dem Windsurfen und dem Wakeboarding ist das Kitesurfen entstanden. Es ist seit etwa 2001 in Mitteleuropa verbreitet und wurde um 1995 in den USA erfunden. Dabei wird das Segel durch einen großen Lenkdrachen ersetzt. Die Surfbretter zum Kiten, die sogenannten Kiteboards, sind viel kleiner und haben kaum Auftrieb. Sie gleichen am ehesten den Wakeboards beim Wasserskilaufen.

Windsurfen heute

Im neuen Jahrtausend ist der Medienrummel um die Sportart zuürck gegangen. Einerseits haben die Kitesurfer den Surfern beim Publikum den Rang abgelaufen, andererseits war Windsurfen kein attraktiver für Zuschauer. Die Abhängigkeit von Wind und Wetter machten Live-Übertragungen im Fernsehen kaum planbar und die Zuschauer vor Ort bekamen am Strand oftmals nicht viel von dem mit, was draußen auf dem Wasser passierte. Zudem gehört Windsurfen zu den nur schwer zu erlernenden Sportarten, was die Anzahl der Ausübenden in Grenzen hält und mit verhindert, dass Windsurfen zum Massensport wird. Windsurfen ist kein Hobby, das man so nebenbei erlernt, wie z. B. Radfahren oder Laufen. Insbesondere die perfekte Beherrschung moderner Surfbretter ist im Gegensatz zum Windsurfen mit den Schulungsbrettern nur schwer zu erlernen.

Ein Breitensport und Funsport ist Windsurfen aber längst geworden. Quer durch alle Berufs- und Altersgruppen – vom 10-jährigen Schüler bis zum 75-jährigen Rentner – haben sich an den Surfspots Gemeinschaften entwickelt. Jedoch fällt auf, dass der Sport zu gut 90 Prozent von Männern betrieben wird.

In Deutschland hat Peter Raatz im Jahre 1972 den heute ältesten Windsurfingverein der Welt gegründet (WSeV Berlin). Dieser Verein etablierte Windsurfen als eine Segeldisziplin im Regattasport. 1984 und 1988 stellte der Verein den deutschen Teilnehmer bei den Olympischen Sommerspielen.[4]

2011 hat die Professional Windsurfers Association Live-Wertungen und kommentiertes Live-Streaming für die Events der World-Tour eingeführt. Sowohl am Strand, als auch im Internet können die Zuschauer damit das Geschehen auf dem Wasser besser verfolgen.

Material und Zubehör

Surfbrett

Hauptartikel: Surfbrett

Das Sportgerät besteht aus einem stromlinienförmigen Schwimmkörper, dem Surfbrett, dessen Volumen sich nach dem Können und Gewicht des Sportlers richtet. Da kleinere Bretter weniger kippstabil, voluminösere dagegen weniger wendig sind, liegt das Volumen der Surfbretter meist zwischen 65 und etwa 150 Litern und wird je nach Einsatzzweck ausgewählt. Die Brettlänge liegt dabei zwischen 2,2 und 2,80 Metern, bei einer Breite von 48 bis 101 cm[5]. Für ungeübte Sportler sollte das Surfbrett möglichst viel Volumen und damit Auftrieb haben, um besonders kippstabil zu sein.

Die Variationen der Brettformen ist seit den Anfängen um 1975 stark angestiegen – für fast jedes denkbare Einsatzgebiet wurden Bretter entwickelt. Bis Mitte der 1980er waren die Verdränger-Typen mit etwa 20 kg Gewicht und teilweise einem Kiel, ansonsten mit einem Schwert, verbreitet. Diese wurden schnell von kleinen, gleitfähigen Typen abgelöst, die nur noch etwa 7 kg Gewicht haben. Bei der Produktion haben auch hier leichte und sehr steife Materialien wie Carbon (Kohlefaser) oder Verbundstoffe wie Carbon-Kevlar Einzug gehalten.

Fast alle Serienbretter werden in einem Werk der Firma Cobra in Thailand hergestellt, die übrigen häufig in Vietnam oder Tunesien.

Rigg/Segel

Der Mastfuß am Surfbrett ist über eine freibewegliche Verbindung – den Powerjoint – mit dem Rigg verbunden. Das Rigg besteht aus einem biegefähigen Mast (gegebenenfalls mit einer Mastverlängerung), einem Gabelbaum zum Festhalten und dem Segel.

Der Mast besteht aus glasfaserverstärkten Kunststoffen und kann zur Gewichtsersparnis mit Carbon verstärkt sein. Die Kennzahl IMCS („Indexed Mast Check System“) des Mastes bezeichnet die Masthärte und -steifigkeit und muss auf die Vorgabe des Segelherstellers abgestimmt sein. Je niedriger der Wert ist, desto weicher ist der Mast. Je nach Segel werden meist Masten von 360 cm bis 580 cm Länge verwendet.

Neben dem SDM-Mast (Standard Diameter Mast) gibt es seit etwa 2000 deutlich dünnere Masten, die als RDM-Mast (Reduced Diameter Mast) bezeichnet werden. Die RDM-Masten zeichnen sich durch einen verkleinerten Radius bei erhöhter Wandstärke aus. Ein SDM-Mast hat am Mastfuß einen Innendurchmesser von 48.5 mm, beim RDM-Mast beträgt er 33 mm. Bei gleicher Steifigkeit erfordert der kleinere Durchmesser eine größere Wandstärke des Masts, wodurch er schwerer ist.

Beispiel:

  • RDM-Mast: 430 cm, 100 % Carbon, IMCS 21, Gewicht: 1850 g
  • SDM-Mast: 430 cm, 100 % Carbon, IMCS 21, Gewicht: 1480 g

Der Hauptvorteil eines RDM-Masts besteht in der besseren Anströmung des Segels. Viele Windsurfer schätzen auch das bessere „Flexverhalten“ bei Freestylemanövern.

Der Gabelbaum besteht aus Aluminium- oder Carbonholmen und dient zum Aufspannen des Segels und als Haltegriff für den Sportler. Die Länge des Gabelbaumes ist verstell- und arretierbar, um das Segel optimal abstimmen zu können.

Ein modernes Windsurfsegel besteht aus Monofilm (durchsichtige PVC-Folie), Dacron (gewebtes Polyester) und Mylar. Je nach Preisklasse des Segels werden besonders beanspruchte Teile mit Kevlar-Gewebe verstärkt. Für einen besseren Vortrieb und einen stabilen Druckpunkt verfügen sie über mehrere, teilweise durchgehende, Segellatten. Die Segelfläche kann zwischen 1,5  (für Kinder) und 12,5 m² liegen und richtet sich nach dem Körpergewicht, dem Können und maßgeblich der Windstärke.

Windsurfen lernen

Problemstellung

Ohne Wind kann ein Sinker nur gehend oder schwimmend an Land gebracht werden.
Surfschein (Seite 1)
Surfschein (Seite 2)

Die Schwierigkeit beim Windsurfen besteht hauptsächlich in der Fähigkeit, das Gleichgewicht des eigenen Körpers mit der Segelstellung zum Wind zu kontrollieren. In Surfschulen kann man heute das Windsurfen in entsprechenden Kursen bereits in 10–12 Stunden erlernen. Dies wird durch besonderes Anfängermaterial ermöglicht. So bieten Bretter für Anfänger heute ein hohes Maß an Kippstabilität, was es dem Schüler einfacher macht, sich auf die Segelsteuerung zu konzentrieren.

Für einen Anfänger ist ein Brett mit Schwert die bessere Wahl, da es für bessere Kippstabilität sorgt und einem Abtreiben zur windabgewandten Seite entgegenwirkt. Bei kleineren Brettern findet man nur noch die Finne vor, da das Schwert beim Gleiten stört und die Geschwindigkeit verringert. Erfahrenere Windsurfer wählen meist ein möglichst kleines Surfbrett mit weniger Auftrieb, da dieses eine höhere Drehfreudigkeit aufweist. Dabei kann der Auftrieb geringer als das Gewicht des Sportlers sein, so dass das Brett erst beim Fahren durch den dynamischen Auftrieb an die Wasseroberfläche gehoben wird und auf dieser gleitet. Solche kleinen Bretter werden auch als Sinker bezeichnet. Verständlicherweise ist ein Aufholen des Segels durch die Startschot (Aufholleine) bei Sinkern nicht mehr möglich, deshalb muss man auf diesen kleinen Brettern den Wasserstart beherrschen (siehe Kapitel Starttechnik).

Fahrtechnik

Der Sportler ist per Hüfttrapez, Fußschlaufen und mit den Händen mit dem Sportgerät verbunden.

Die grundlegenden Techniken des Windsurfens werden in Surfschulen bereits in wenigen Tagen vermittelt, sodass ein Anfängerbrett sicher bei leichtem Wind gesteuert werden kann. Die richtige Verwendung von Fußschlaufen und Trapez kann in Fortgeschrittenenkursen erlernt werden und gestaltet sich schon zeitaufwendiger. Die höchste Könnensstufe wird durch die Beherrschung des Kurzbrettes erreicht.

Richtungsänderung

Um die Fahrtrichtung zu beeinflussen, wird das Segel nach vorne oder hinten geneigt. Beim nach vorne Neigen (Abfallen) dreht sich der Bug vom Wind weg und umgekehrt beim nach hinten Neigen (Anluven) des Segels in den Wind hinein.

Bei mittlerer Stellung des Segels (weder nach vorne oder nach hinten geneigt), befindet sich der Druckpunkt des Segels über dem Druckpunkt des Schwertes, wie es Einsteiger-Boards aufweisen. Wird nun das Segel nach vorne geneigt, wandert der Druckpunkt (Windkraft) des Segels vor den Druckpunkt des Schwertes (Wasserwiderstand) und die Windkraft bewirkt eine Drehung des Surfbrettes mit der Spitze vom Wind weg. Dagegen wird bei einer Neigung des Segels nach hinten der Druckpunkt des Segels hinter den Druckpunkt des Schwertes verschoben und das Surfbrett dreht mit der Nase gegen den Wind. Die Neigung des Mastbaumes zusammen mit dem Segel ist möglich, da er mit einem Gelenk (dem sogenannten Powerjoint) auf dem Brett befestigt ist. Diese Möglichkeit – den Mast zu neigen – unterscheidet das Surfbrett vom normalen Segelboot. Dagegen hat das normale Segelboot ein Ruder zur Steuerung.

Bei höheren Geschwindigkeiten, wenn das Board Gleitfahrt hat, wird die Fahrtrichtung fast ausschließlich über das Ankippen des Brettes mit den Füßen gesteuert. Durch tieferes Eintauchen der belasteten Brettseite erhöht sich auf dieser der Strömungswiderstand während er sich auf der gegenüberliegenden Seite verringert. Durch diesen Bremseffekt dreht sich das Surfbrett in die gewünscht Richtung. Vor allem in der Welle entstehen damit spektakuläre Manöver wie der cut back.

Gabelbaum, Trapez und Fußschlaufen

Surfer verringern die Beanspruchung der Arme beim Halten des Segels am Gabelbaum durch ein Trapez. Dabei handelt es sich entweder um einen kompakten Hüftgürtel oder eine Art Sitzhalterung, an denen vorne ein Metallhaken befestigt ist. Dieser unten offene Trapezhaken wird in ein kurzes Seil – den Trapeztampen – eingehängt, welcher am Gabelbaum befestigt ist und den größten Teil der Zugkraft des Windes aufnimmt. Zum Aushaken des Trapeztampens wird der Gabelbaum kurz zum Körper gezogen, sodass der Tampen aus dem Haken herausfällt. Die Hände am Gabelbaum werden, bei richtigem Trimm, nur noch für Korrekturen und im Manöver beansprucht. Und um einen festen Stand zu gewährleisten, befinden sich am Heck des Brettes drei bis sechs fest verschraubte Fußschlaufen aus weichem Material in die die Füße bis zum Rist gesteckt werden.

Der Surfer ist so mit den Händen, mit der Hüfte und mit den Füßen mit dem Sportgerät verbunden und kann eine stabile und relativ kräfteschonende Lage einnehmen.

Starttechnik

Als Anfänger übt man zunächst den Schotstart. Dabei liegt das Segel in Lee und das Brett, möglichst auf Halbwindkurs, in Luv. Auf dem Brett stehend wird das Rigg mit einem dicken (griffigen) Kunststoff-Seil, der Startschot, aus dem Wasser gezogen. Dies ist sehr anstrengend, da das Segel gegen die Windkraft hochgezogen wird und das Board durch den zunehmenden Winddruck im Segel unkontrolliert zu fahren beginnt. Den Moment, in dem das Gabelbaumende ruckartig das Wasser verlässt und das Segel nach Lee schwingt, gilt es auszubalancieren. In einer koordinierten Abfolge von Ergreifen und Stellen des Mastes, Heranziehen des Gabelbaumes und Gewichtsverlagerung durch Änderung der Fußposition, alles in Abhängigkeit von der Windstärke, beginnt die kontrollierbare Vorwärtsbewegung des Brettes.

Als Nachfolgetechnik wird der Beachstart gelehrt. Dabei liegt das Brett in Lee und idealerweise auf Halbwindkurs, um den Segeldruck möglichst leicht kontrollieren zu können. Das Rigg wird in Fahrtstellung gehalten und das Surfbrett aus knie- bis hüfttiefem Wasser von Luv her in Richtung Mastfuß mit dem hinteren Fuß zuerst bestiegen. Hierbei arbeitet man mit dem Wind und nicht dagegen, wie beim Schotstart. Je tiefer das Wasser ist, umso mehr Wind wird benötigt, um sich vom Wind auf das Brett ziehen zu lassen.

Als fortgeschrittene (und bei Sinkern allein mögliche) Startmethode lernt man den Wasserstart. In der Regel ist hier entsprechend mehr Wind als beim Beachstart notwendig, geübte Windsurfer beherrschen den Wasserstart jedoch auch bei Windstärken, die gerade ausreichen, um das Rigg aus dem Wasser zu heben. Das Ausrichten des Brettes und Segels muss beim Wasserstart schwimmend geschehen. Stimmt die Position, kann man durch Andrehen des Riggs Wind fangen, setzt zuerst den hinteren Fuß auf das Brett, verlagert das Körpergewicht möglichst weitgehend auf den Mastfuß und lässt sich vom Segel aus dem Wasser ziehen. Bei wenig Wind wird das Rigg möglichst senkrecht aufgestellt und der Surfer zieht sich in einer Art Klimmzug hoch, bei höheren Windstärken ist das Verlagern des Körpergewichtes vom Mastfuß weg erforderlich.

Während man nun Fahrt aufnimmt, wird der Trapezhaken eingehängt und erst der vordere, dann der hintere Fuß in die Schlaufen gestellt.

Es kann beim Wasserstart hilfreich sein, wenn man das Segel mit dem Gabelbaum auf das Heck des Brettes legt, da es dann leichter gegen den Wind aus dem Wasser zu heben ist. Bei moderneren Brettern ist der Mastfuß jedoch meist so weit hinten platziert, dass man den Gabelbaum höchstens auf den Unterarm legen kann, während die Hand das Heck des Brettes ergreift.

Manöver

Powerhalse

Als erste zu erlernende Manöver gelten die Wende und die Halse – die meisten Windsurfer geben sich dann mit diesem Niveau voll und ganz zufrieden. Um die Windsurfmanöver der Freestyler oder Profis zu erlernen, ist reichlich Übung und eine gewisse Begabung notwendig.

Die Manöver, von Surfern Moves genannt, werden in folgende Kategorien unterteilt:

  • Grundmanöver (Basics), die für den Start und für Kurswechsel erforderlich sind.
  • Old School sind Freestyle-Manöver, die bis Anfang der 1990er Jahre erfunden wurden. Das sind spektakuläre Loopings und gesprungene Tricks.
  • New School sind die mehr artistischen Freestyle-Manöver; dabei rotieren Mensch und/oder Material nahe der Wasseroberfläche.
  • Außerdem gibt es viele Manöver, die nur in der Welle möglich sind, wie der Cut Back, Double front Loop oder der One-handed Tabletop off the lip.

Trimm für Manöver

Damit die Komponenten des Sportgerätes optimal funktionieren, kommt dem Trimm eine besondere Bedeutung zu. Dazu gibt es im Wesentlichen folgende Einstellmöglichkeiten:

  1. Die Position der Fußschlaufen wird auf Körpergröße und Gewicht des Sportlers abgestimmt. Racer stehen aber weiter hinten und außen als Freestyler.
  2. Die Form und Position der Finne beeinflusst Drehfreudigkeit und Höchstgeschwindigkeit.
  3. Die Position des Mastfußes wird in der Mastspur ungefähr in der Mitte des Surfbrettes verstellt. Je größer das Segel, desto weiter muss der Mastfuß nach vorne justiert werden, um ein Anluven zu verhindern.
  4. Am Schothorn wird mittels Tampen das Segel so gespannt, dass die Segellatten ihre vom Hersteller vorgesehene Position zum Mast einnehmen können. Hier wird meist ein Kompromiss zwischen bauchig und zugstark gegenüber flach und stabil angestrebt.
  5. Das Vorliek wird zum Mastfuß über Tampen gespannt und biegt den Mast soweit, wie vom Segel-Hersteller vorgegeben wird. Dabei soll der oberste, achterne Teil des Segels in Falten liegen, damit das Segel Windböen absorbieren kann. Der Fachbegriff dazu ist loose leech, was soviel wie „loses Segeltopp“ bedeutet.
  6. Die Spannung der Segellatten schließlich bestimmt das Tragflächenprofil des Segels und somit Stabilität und Vortrieb.
  7. Die Position der Trapeztampen am Gabelbaum und die Position des Gabelbaumes am Mast bestimmen den Hebel, mit dem das Körpergewicht des Sportlers dem Winddruck entgegenwirkt.

Klassische Fehler

Beim sogenannten spin out reißt an der Finne der Wasserstrom ab und Luftbläschen bilden Verwirbelungen, die die richtungsstabilisierende Wirkung der Finne nicht mehr gewährleisten. Dies hat für den Sportler den Effekt, dass beim Gleiten das Brett plötzlich seitlich wegrutscht. Damit wird das Surfbrett unsteuerbar, was oft zu einem Sturz führt. Die Ursache ist ein zu hoher Druck auf die Seitenfläche der Finne. Als Gegenmaßnahme kann eine größere Finne eingebaut werden, der Mastfuß nach vorne verschoben oder der Fahrstil bzw. der Kurs zum Wind geändert werden. Mit einigem Geschick kann man das Brett bei einem „spin out“ wieder auf Kurs bringen, wenn man das Heck mit dem Fuß in der hinteren Fußschlaufe ruckartig zu sich heranzieht und das Gewicht zum Mastfuß hin verlagert, was zum nachfolgenden Fehler führen könnte.

Bei Starkwind besteht die Gefahr eines Schleudersturzes, wenn man zu nah am Mastfuß steht und durch eine plötzliche Böe mit dem Rigg über das Surfbrett geschleudert wird. Dabei wird man u.U. aus den Fußschlaufen gehoben, vom Trapez kann man sich jedoch nicht mehr losmachen. Um Kopfverletzungen bei einem Aufschlag auf Gabelbaum, Mast oder Brett vorzubeugen, lässt man den Gabelbaum beim Schleudersturz keinesfalls los und hält dabei die Arme ausgestreckt. Dieser Fehler passiert vor allem unerfahrenen und ungeübten Windsurfern, mit fortgeschrittener Könnensstufe erlebt man einen Schleudersturz nur noch als Folgewirkung eines missglückten Manövers. Der so beliebte Vorwärts-Looping (front loop) ist übrigens nichts anderes als ein kontrollierter Schleudersturz.

Vorfahrtregeln

Im Bereich der Binnengewässer und der BinSchStrO gelten Windsurfer nach §1.01 Nr. 14 BinSchStrO als "Kleinfahrzeug unter Segeln". Sie sind damit Segelbooten gleichgestellt. Sie müssen Vorfahrt gewähren:

  1. Fahrzeugen der öffentlichen Sicherheitsdienste wenn sie im Einsatz (Blaulicht etc.) sind: Polizei, Hafenbehörden, Rettungsdienste, Feuerwehr, Zoll und andere
  2. Vorrangfahrzeugen und schwer bewegliche Fahrzeuge (Linienschiffe (grüner Ball), Fähren und andere)
  3. Fahrzeugen der Berufsfischerei (Kennzeichen in Österreich: weißer Ball)
  4. Großfahrzeugen (d.h. Fahrzeugen ab 20 m Länge) ist der nötige Raum zu lassen, diese sind nicht ausweichpflichtig
  5. Gegenüber Segelfahrzeugen gelten die Ausweichregelungen zwischen Segelfahrzeugen

Vorrang besteht gegenüber Kleinfahrzeugen mit Motorantrieb und Kleinfahrzeugen, die weder mit einer Antriebsmaschine noch unter Segel fahren.

Im Bereich der SeeSchStrO haben nach §31 Abs. 2 SeeSchStrO Wassersportgeräte (Zugboote der Wasserskiläufer und von Wassersportanhängen, Wassermotorradfahrer, Kite- und Segelsurfer) allen anderen Fahrzeugen auszuweichen. Für die Wassersportgeräte untereinander gelten die allgemeinen Kollisionsverhütungsregeln. Auf den Seeschifffahrtstraßen sind Windsurfer also ausweichpflichtig gegenüber:

  1. Fahrzeugen der öffentlichen Sicherheitsdienste wenn sie im Einsatz (Blaulicht etc.) sind: Polizei, Hafenbehörden, Rettungsdienste, Feuerwehr, Zoll und andere
  2. Vorrangfahrzeugen und schwer bewegliche Fahrzeugen (Linienschiffe (grüner Ball), Fähren und andere)
  3. Fahrzeugen der Berufsfischerei (Kennzeichen in Österreich: weißer Ball)
  4. Flößen
  5. Segelfahrzeugen
  6. Ruderfahrzeugen
  7. Fahrzeugen mit Maschinenantrieb ausgenommen (Fahrzeuge gemäß Ziffer 1 bis 3)
  8. Schwimmkörper, ausgenommen Flöße.

Gegenüber anderen Wind- und Kitesurfern gelten die Ausweichregeln zwischen Segelfahrzeugen:

  1. Bei entgegenkommenden Surfern: Kurshaltepflicht für den, der das Schot an Backbord liegen hat, Ausweichpflicht für den mit Steuerbord-Schot. Mit Schot ist beim Windsurfen das hintere Gabelbaumende, das Schothorn, gemeint. Wenn also die rechte Hand näher beim Mast ist, hat man Kurshaltepflicht und wenn es die Linke ist, dann hat man Ausweichpflicht. Beim Kiten wird unter Schot die Position des Lenkdrachens zur Längsachse des Brettes verstanden. Merksatz: „Backbord-Schot vor Steuerbord-Schot“ oder „Steuerbordbug weicht Backbordbug“.
  2. Bei Kollisionskurs im spitzen Winkel auf ähnlichem Kurs: Kurshaltepflicht für den, der in Lee fährt, Ausweichpflicht für den Surfer in Luv. Das deshalb, weil der in Lee fahrende Surfer den in Luv fahrenden im Rücken hat und kaum sehen kann. Merksatz: „Lee vor Luv“.
  3. Überholt wird nach Möglichkeit immer in Luv. Dem Überholten muss die Möglichkeit des Abfallens, zum Beispiel für die Halse, gelassen werden. Merksatz: „Vorbei in Luv“.
  4. In der Hafeneinfahrt: Einfahrer vor Ausfahrer, damit Surfer mit beschädigtem Material oder mit körperlichen Problemen ungehindert den sicheren Hafen erreichen können. Merksatz: „Erst rein, dann raus“.

Wettkämpfe

Langstreckensurfer beim rund 40 km langen Surfmarathon auf dem Schweriner See

Allgemeines

Offizielle Windsurfwettkämpfe verlangen eine Windgeschwindigkeit von 10 Knoten (18,5 km/h). Das entspricht der Windstärke 4, oder der Meldung „mäßiger Wind“ im Wetterbericht. Bei dieser Windstärke beginnen die Surfbretter auf dem Wasser zu gleiten und werden dabei deutlich schneller als 20 km/h.

Freestyle (Vielfalt, Originalität und Ausführung artistischer Elemente wie Loopings, Drehungen und Sprünge) und Waveriding (Sprünge über die Wellen und das Abreiten der Wellen) sind durch Kampfrichter bewertete Wettbewerbe. Olympische Klasse, Formula Klasse, Slalom und Supercross sind Rennen, bei denen viele Teilnehmer einen festgelegten Kurs absolvieren. Speed ist ein Rennen, bei dem die Teilnehmer nacheinander einen geraden Kurs befahren (z. B. 500 Meter oder eine halbe Meile). Indoor sind Hallenwettbewerbe, meist für Freestyle und Long Distance sind Langstrecken-Wettfahrten.

Olympia

Das Windsurfen wurde für Männer 1984 in Los Angeles olympische Disziplin, die Frauen folgten 1992 in Barcelona.

Die Ausrüstung der olympischen Klasse ist für alle Teilnehmer gleich. Für die Olympischen Spiele 1984 setzte sich bei der IYRU (International Yacht Racing Union) der deutsche Windglider als einzig zulässiger Surfbretttyp gegen den weltweit meistgefahrenen Typen Windsurfer durch. 1996, 2000 und 2004 wurden die Windsurfregatten auf dem Mistral One Design gefahren. Auf der ISAF-Jahreshauptversammlung 2005 wurde der Neilpryde-Vorschlag „RS:X“ zum neuen Olympiaboard für die Olympischen Spiele 2008 in Peking gewählt. National und international wichtige RS:X Regatta-Termine und Ergebnisse kann man beim DWSV abrufen.[6]

Im Mai 2012 gab die ISAF bekannt, nach den Olympischen Spielen 2012 Windsurfen durch Kitesurfen zu ersetzen.[7] Diese Entscheidung wurde 6 Monate später zurückgezogen.[8]

Welt- und Europameisterschaften

Jährlich wird von der Professional Windsurfers Association (PWA) die Surfweltmeisterschaft in den Disziplinen Wave, Freestyle und Slalom 42 ausgetragen. Daneben werden Weltmeister für Speed, Racing und in der Formulaklasse gekürt.

Außerdem gibt es die Europameisterschaften im Freestyle, ausgetragen durch die EFPT (European Freestyle Pro Tour).

Im deutschsprachigen Raum finden Wettbewerbe auf Sylt und Podersdorf statt. Der Windsurf World Cup Sylt ist die weltweit größte Veranstaltung dieser Art.

Trends

Ein Surfer mit einem „Flaka“ beim Freestyle

Seit dem Jahr 2000 hat sich der Trend zu Freestyle-Flachwassermanövern der New School verstärkt. Dabei wird viel gesprungen und die Beherrschung des Sportgerätes in artistischer Art und Weise zur Schau gestellt. Hier hat sich vor allem Marcilio Browne als Freestyle-Weltmeister von 2007 einen Namen in der Szene gemacht. Der amtierende Weltmeister in dieser Disziplin ist Jose "Gollito" Estredo, der auch schon in den Jahren 2008 und 2009 diesen Titel innehatte. Zudem wurde bei Windsurfregatten die Disziplin Supercross eingeführt, bei der unter anderem Hindernisse auf dem Wasser zu überspringen sind. Auch das Speedsurfen ist wieder zu neuen Ehren gekommen, seit der Weltrekord für segelgetriebene Wasserfahrzeuge wieder bei den Surfern ist.

Bekannte Sportler

Robby Naish (links) & Bjørn Dunkerbeck, 2009

Zu den Legenden der Sportart zählen unter anderem der Hawaiier Robby Naish, der niederländisch-dänische 41-malige Weltmeister Bjørn Dunkerbeck sowie Jürgen Hönscheid. Sie haben neben ihren Erfolgen maßgeblich zur Weiterentwicklung des Sports und Materials beigetragen. Mit seinen WM-Titeln 2011 und 2012 gehört der deutsche Philip Köster zu den großen Nachwuchstalenten.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Windsurfen – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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