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Ereignisse
- Nach 230: R. Chama bar Bisa (auch: Hama, auch: ben, auch: Bissa), von seinem Lehrer Juda hanassi sehr geschätzter Amoräer der ersten Generation in Palästina. Sein ebenfalls gelehrter Sohn, R. Hoschaja (auch: Oschaja), ist eventuell identisch mit Hoschaja Rabba, einem der Bearbeiter und Herausgeber der Baraitot.
- Nach 230: R. Efes aus Südjudäa, Amoräer der 1. Generation, später Rabbis Nachfolger als Haupt der Akademie in Sepphoris
- Nach 230: R. Chanina bar Chama (auch einfach Chanina oder Chananja; auch Chanina ben Chama oder ben Hama etc.), aus priesterlichem Geschlecht stammender Amoräer der ersten Generation in Palästina, bzw. gehörte zu den Tannaiten des Übergangs und lebte und wirkte im dritten, vermutlich auch bereits im zweiten Jahrhundert u. Z. Seinen Lebensunterhalt verdiente er vermutlich als in der Heilkunst erfahrener und praktizierender Arzt. Er war vermutlich Schüler Jehuda ha-Nasis, der dessen Erfolge in der Unterrichtung der Schüler sehr hoch schätzte, und in reifem Alter aus Babylonien nach Palästina eingewandert. Er war, von Jehuda ha-Nasi in dessen Todesstunde dafür nominiert, Nachfolger des R. Efes als Leiter der Schule in Sepphoris geworden, wo er um das Jahr 250 auch starb. Trotz der Nominierung durch Jehuda ha-Nasi hatte Chanina dem älteren R. Efes zunächst den Vortritt gelassen und war erst nach dessen Tode zum Schulhaupt ernannt worden. Chanina hatte einen einfachen, praktischen Sinn und war jeder Übertreibung oder Aberglauben abhold. Gleichzeitig soll er jedoch den Pilpul geliebt haben, was man an seiner Aussage "Sollte die Tora vergessen gehen, würde er sie durch Vortrag und Deduktion wieder reproduzieren" ablesen zu können glaubt. Er wird auch als Verfechter der Willensfreiheit genannt, illustriert durch seinen bekannten Ausspruch "Alles ist in Gottes Hand, ausser der Gottesfurcht".
- Nach 230: Rabbi Jannai (auch: Jannaj), bekannter palästinischer Amoräer der 1. Generation (um 230–250 n. Chr.), der gleichermaßen hervorragend sowohl auf dem Gebiet der Halacha als auch der Aggada war. Jannai war der Vater von Rabbi Dostai, Schwiegervater des Ammi und wohnte vermutlich in Sepphoris. Er gründete nicht weit von Sepphoris, in Akbara (südl. von Safed), ein Lehrhaus (debe R. Jannaj oder Bet R. Jannaj), das er – er war sehr wohlhabend – auch unterhielt. Jannai war ein Schüler Chijjas und Lehrer von Jochanan (pal. Kil. VIII., 1; b. Jew. 92b; Ber. 30b; Tanch. zu Schofetim) sowie vermutlich auch von Resch Lakisch . Bekannt wurde er vor allem als Teilnehmer einer Kontroverse über angebliche Schriften König Salomos bzw. deren Abfolge, während der er argumentierte, dass das Buch Kohelet das letzte von Salomo geschriebene sei. Kennzeichnend für Jannai sind folgende seiner vielen Aussprüche: „Wehe dem, der noch keine Wohnung hat und sich schon das Tor zur Wohnung macht“ (bei dem also nicht die Gottesfurcht dem Torastudium vorangeht; b. Sabb. 31b). -- „Der Mensch soll sich nicht in der Hoffnung auf ein Wunder in Gefahr bringen“ (b. Sabb. 32a). -- Als Jannai einmal sah, wie jemand einem Armen öffentlich eine Gabe reichte, sagte er: „Es wäre besser, du hättest ihm nichts gegeben, als dass du ihn beschämst“ (b. Chag. 5a). -- Jannai erreichte vermutlich ein hohes Alter und hatte einige Söhne, von denen er sich wünschte, in farbigen Kleidern begraben zu werden, weder in weißen noch in schwarzen (weiße Kleidung wäre unpassend, sollte er schuldig befunden werden, schwarze wäre unpassend, sollte er als gerecht empfunden werden und dann ein Trauernder unter Bräutigamen sein - bSabb. 114a). Zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen Enkel (R. Jannai Ze'ira) wurde er auch Sabba (der Alte) genannt.
- Nach 230: Jehuda und Chizkijja, die Söhne Chijjas (= Chija bar Abba I.), Amoräer der 1. Generation, mit ihrem Vater aus Babylonien nach Palästina gekommen; Jehuda war der Schwiegersohn Jannais; Chizkijja vielleicht Redaktor von Mekhilta de R. Simeon b. Jochai (MRS)
- Nach 230: R. Jonatan ben Eleasar (auch: Jonatan ben Eleazar), gewöhnlich einfach R. Jonatan, jüdischer Gelehrter des Altertums; er wird zu den palästinischen Amoräern der ersten Generation gezählt und lebte und wirkte im dritten Jahrhundert u. Z. Er war Schüler des Simeon ben Jose ben Laqonja, war Freund Rabbi Jannais und gemeinsam mit Chanina bar Chama und Josua ben Levi aus Babylon nach Palästina gekommen. Er war in Sepphoris wohnhaft. Sein Name kommt in fast allen Talmudtraktaten vor. Tradiert werden seine Aussprüche von verschiedenen Amoräern, besonders aber von seinem Lieblingsschüler Samuel bar Nachman. Rabbi Jonatan war sehr hilfsbereit und stand allen, die sich in einer Notlage an ihn wandten, mit Rat und Tat zur Seite.
- Nach 230: Bar Pedaja, voller Name: Jehuda bar Pedaja, Amoräer der 1. Generation, Neffe des Bar Qappara, Lehrer des Jehoschua ben Levi
- Nach 230: R. Hoschaja, im pal. Talmud gewöhnlich Oschaja, Sohn des Chama ben Bisa, zur Unterscheidung vom gleichnamigen Amoräer der 3. Generation auch Hoschaja Rabba bzw. Hoschaja Berabbi ("der Grosse, Ältere") genannt, jüdischer Gelehrter des Altertums, er wird zu den palästinischen Amoräern der 1. Generation gezählt und lebte und wirkte im dritten Jahrhundert u. Z., zunächst in Sepphoris, später in Caesarea, wo er eine Schule leitete. Er war Schüler des Bar Qappara und des R. Chijja, Lehrer Jochanans. Er sammelte, wie auch Chijja und Bar Qappara, auf ausgedehnten Reisen unermüdlich Mischnajot, die sich u. a. in der Baraita, Tosefta und auch im Talmud selbst finden, wodurch er ein einflussreicher Lehrer wurde. Diese Mischnajot halfen zuweilen, lange schwelende Streitfragen zu lösen (bab Schabbat 145 b). Hoschaja gilt auch als einer der Urheber des so genannten Midrasch Rabba.
- Nach 230: Jehoschua ben Levi (auch: Josua ben Levi), vielleicht Sohn des Levi b. Sissi, war ein bedeutender Amoräer der 1. Generation in Lydda und besonders durch seine Beschäftigung mit der Haggada einer der hervorragendsten Amoräer Palästinas in der 1. Hälfte des 3. Jahrhunderts. Halachisch unterschied er sich deutlich von den Positionen des Jehuda ha-Nasi. Er war Schüler des Bar Qappara (Bar Kappara), des Jehuda bar Pedaja und des Pinchas ben Jair sowie Lehrer des Simeon ben Pazi und des Tanchum ben Chanilai. Er war der Held vieler Wundergeschichten (Josua raubt dem Todesengel durch List das Schwert und gelangt lebend ins Paradies; Josua begleitet den Propheten Elia und erfährt, dass scheinbar ungerechtem Schicksal höhere Gerechtigkeit zugrunde liegt, etc.). Bekannt ist eine Erzählung über Jehoschua ben Levi bei Petrus Venerabilis, für die wohl das Alphabet des Ben Sira als Quelle diente. Berichtet wird auch von Reisen (u. a. nach Rom und Cäsarea), die er unternahm, um nach dem Bar-Kochba-Aufstand geordnete Zustände in der jüdischen Gemeinde herzustellen und sich für sein Volk bei den römischen Herrschern einzusetzen. Im Sommer 2009 wurde in der galiläischen Agrarsiedlung Zippori nordwestlich von Nazaret die bisher unbekannte Grabstätte Jehoschua ben Levis entdeckt.
- Nach 230: Jehuda II., auch Juda Nesi'a, jüdischer Patriarch. Er gehörte zur ersten Generation der Amoräer in Palästina. Er war Schüler und Enkel von Jehuda ha-Nasi (= Juda I.) und Sohn und Nachfolger von Gamaliel III. als Nasi. Juda II. ist auch bekannt als (pT) Judan Nesi'a oder Rabbi, ist aber von seinem Großvater Juda I. zu unterscheiden (Jehuda ha-Nasi = Rabbi). Allerdings wird auch Juda III. als Juda Nesi'a bezeichnet. Er stand in freundschaftlichen Beziehungen zu Hoschaja, aber auch zum Schulhaupt Jochanan bar Nappacha; unter Juda II. Abstieg des Patriarchats, u. a. wegen des Verkaufs von Richterstellen
- Nach 230: R. Jose ben Zimra, Amoräer der 1. Generation in Palästina bzw. einer der letzten Tannaiten, seine Tochter war mit einem Sohn Rabbis verheiratet; Eleazar ben Pedat tradierte seine haggadischen Aussprüche
- Nach 230: R. Simeon ben Jehotsadaq, Amoräer der 1. Generation in Palästina, seine Aussprüche sind durch Jochanan überliefert
- Nach 230: R. Zabdai ben Levi, Amoräer der 1. Generation in Palästina, gehörte zum Kreis Hoschajas, verkehrte mit Jehoschua ben Levi (den er überlebte) und mit Rab
- Nach 230: R. Chijja ben Gamda, Amoräer unsicherer Zuordnung (1. bis 4. Generation), in Palästina und Babylonien lebend, tradiert im Namen der letzten Tannaim Simai und Jose ben Saul
- Nach 230: Schela (Rabbi Schela oder Rab Schela), jüdischer Gelehrter des Altertums, wird zu den babylonischen Amoräern der 1. Generation gezählt und lebte und wirkte im zweiten und dritten Jahrhundert n. u. Z. Er war in Nehardea bereits ein angesehener Lehrer und Oberhaupt der dortigen, nach ihm benannten Gelehrtenschule, bevor Abba Areka und R. Samuel aus Palästina nach Babylonien zurückkehrten. Schelas Schüler werden im Talmud als debe R. Schela ("aus der Schule R. Schelas") zitiert. Von ihm selbst wird in der Mischna fast nichts tradiert.
- Nach 230: Abba bar Abba, bekannter Amoräer der 1. Generation in Babylonien, gewöhnlich nach seinem berühmten Sohn der Vater des Samuel genannt. Er war, wie alle heute noch namentlich bekannten Amoräer, ein Gelehrter der jüdischen Schriften und wurde von seinen Zeitgenossen wegen seiner großen Frömmigkeit, seiner wohltätigen Einstellung und seines Lerneifers gelobt. Er wanderte nach Palästina, wo er in Beziehung zum Patriarchen Jehuda I. trat, mit dessen Schüler Levi bar Sisi er eng befreundet war. Als Levi starb, hielt Abba die Totenansprache und bewahrte seinem Freund ein ehrendes Gedenken.
- Nach 230: Ze'iri oder Zera der Ältere, ein zum Kreis Jochanans gehörender Babylonier, Schüler des R. Chanina (bar Chama), in dessen Namen er oft tradiert; es existieren mehrere Amoräer dieses Namens, die oft schwer zu unterscheiden sind
- Nach 230: Rabba bar Chana (auch: Abba bar Chana), jüdischer Gelehrter des Altertums, er wird zu den Amoräern der ersten Generation gezählt und lebte und wirkte im dritten Jahrhundert u. Z. Er war Brudersohn des R. Chijja, Kollege seines Vetters Rab und gleich diesem ein Schüler Rabbis, von dem er die Vollmacht zu religionsgesetzlichen Entscheidungen erhielt (Sanh 5a). Nicht selten wird er in Druckwerken verwechselt mit Rabba bar bar Chana.
- Nach 230: Rab Assi (auch Asi, Issi oder Assa), jüdischer Gelehrter des Altertums, babylonischer Amoräer der ersten Generation (es gibt einen gleichnamigen palästinischen Amoräer der 3. Generation); Zeitgenosse und Freund von Rab und Samuel und wurde von beiden hoch geschätzt; der Talmud erzählt von einer heftigen Auseinandersetzung Assis mit Schela ben Awuna über eine Ritualentscheidung, die mit dem bald aufeinander folgenden Tode beider geendet habe; die auf ihre Totenbahren gelegten Myrthenzweige hätten sich einander zugeneigt, was als Versöhnung beider im Jenseits gedeutet wurde (bab. Nidda 36 b)
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