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Ada Lessing

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Ada Lessing (geb. 16. Februar 1883 in Hannover; gest. 10. November 1953 in Hameln) war eine Pionierin der deutschen Erwachsenenbildung sowie Mitbegründerin und erste Geschäftsführerin der Volkshochschule Hannover.

Leben

Ada Lessing wurde als Adele Minna Abbenthern als ältestes von drei Kindern geboren. 1902 heiratete sie Ernst Grote, die Ehe hielt allerdings nur zwei Jahre. 1907 zog sie nach Berlin, obwohl sie eigentlich gerne nach Großbritannien gehen wollte, woran sie fehlende Fremdsprachenkenntnisse hinderten. In Berlin lernte sie Maschineschreiben, Stenographie und Englisch. Kurze Zeit arbeitete sie in einem Kinderheim bei Cottbus. Sie arbeitete danach als Verlagsangestellte für die Zeitschrift Schönheit, für die sie auch Artikel – vor allem Buchrezensionen – schrieb.

Ihren zweiten Ehemann, den Philosophen und Publizisten Theodor Lessing lernte sie wahrscheinlich um die Jahreswende 1908 / 1909 kennen. Obwohl beide erst 1912 heiraten – auch für Theodor Lessing war es die zweite Ehe – lebten sie bereits vor der Hochzeit zusammen.

Mit dem Kriegsbeginn 1914 kämpfte Ada für die Rechte der Frauen und engagierte sich in der SPD. Ab 1919 war arbeitete Ada für die Volkshochschule Linden. Am 25. Januar 1920 wurde die Einrichtung eröffnet. Bis 1933 ist sie als Geschäftsführerin tätig. Bei den Reichstagswahlen 1932 und 1933 kandidierte sie für SPD, fiel aber 1933 den Säuberungsaktionen der Nationalsozialisten in der Stadtverwaltung zum Opfer und musste ihren Posten bei der Volkshochschule räumen. Bereits seit 1926 hetzten die Nationalsozialisten gegen Theodor Lessing, der schließlich seine Lehrerlaubnis verlor und ins tschechoslowakische Marienbad floh, wo er später ermordet wurde. Ada folgte ihm ins Exil und erhielt 1937 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft. Rechtzeitig vor dem Einmarsch der deutschen Truppen konnte sie nach Großbritannien fliehen und arbeitete in Wales in einem Kinderheim.

Nach Kriegsende kehrte sie 1946 zurück nach Hannover, konnte allerdings nicht an ihre alte Wirkungsstätte zurückkehren. Der niedersächsische Kultusminister Adolf Grimme beauftragte sie daraufhin im Rahmen der Teacher Reeducation der britischen Besatzungsmacht mit dem Aufbau und der Leitung des Lehrerfortbildungsheims Schloss Schwöbber in der Nähe von Hameln. Bis zu ihrem Tod hatte Ada Lessing diese Position inne. Vom 16. Juli 1951 bis zum 9. November 1952 gehörte sie als Abgeordnete der SPD dem Kreistag des Landkreises Hameln- Pyrmont an, wo sie im Wohlfahrts- und Gesundheitsausschuss tätig war.

Ihre Tochter Ruth aus der Ehe mit Theodor Lessing überlebte den Krieg in Deutschland und arbeitete mit ihrer Mutter im Lehrerfortbildungsheim, welches sie nach dem Tod ihrer Mutter bis zur Schließung 1970 leitete.

Würdigung

1999 wurde die Ada-Lessing-Hauptschule in Hannover-Bothfeld nach ihr benannt.[1] 2006 wurde die Volkshochschule Hannover nach Ada und Theodor Lessing benannt.[2]

Literatur

  • Charlotte Ziegler: 1919-1969 Volkshochschule Hannover. Eine pädagogisch-historische Studie. Hannover 1970.
  • Wissen ist Macht, Bildung ist Schönheit. Ada & Theodor Lessing und die Volkshochschule Hannover. In: Katalog zur Ausstellung des Stadtarchivs zum 75 jährigen Bestehen der VHS (26.1. – 4.3.1995). Hannover 1995.
  • Hiltrud Schroeder (Hrsg.): Sophie & Co. Bedeutende Frauen Hannovers. Biographische Porträts. Hannover 1996, S. 246–247.
  • Jörg Wollenberg: Ada und Theodor Lessing: Rückkehr unerwünscht. In: Sozial. Geschichte, 21, 2 (2006) S. 52–66.

Weblinks

  • Ada Lessing. In: FemBio. Frauen-Biographieforschung. (inkl. Literaturangaben und Zitaten)

Einzelnachweise

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ada Lessing aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.