Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Adolf Freudenberg
Adolf Emil Freudenberg (geb. 4. April 1894 in Weinheim; gest. 7. Januar 1977 in Bad Vilbel) war ein deutscher Diplomat und evangelischer Pfarrer.
Leben und Wirken
Nach einem mit der Promotion zum Dr.jur. abgeschlossenen Jura-Studium trat Adolf Freudenberg in den Dienst des Auswärtigen Amtes. 1934 war er Legationsrat in der kulturpolitischen Abteilung.
Aufgrund der jüdischen Abstammung seiner Frau Elsa Liefmann, einer Cousine von Robert Liefmann, schied er 1934 aus dem öffentlichen Dienst aus und begann ein Jahr später, an der Kirchlichen Hochschule Bethel der Bekennenden Kirche Theologie zu studieren. Er wurde durch den Dahlemer Bruderrat ordiniert. 1939 gelang ihm die Emigration, zunächst nach London, wo er an der Deutschen Lutherischen St. Georgskirche und ihrem Pfarrer Julius Rieger aufgenommen wurde. Der im Aufbau befindliche Ökumenische Rat der Kirchen betraute ihn mit der Betreuung der Flüchtlinge aus Deutschland und holte ihn im Sommer 1939 nach Genf, um das Flüchtlingshilfswerk des Rates aufzubauen. Hier wurde er auch wiederholt zum Gastgeber von Dietrich Bonhoeffer bei dessen konspirativen Reisen nach Genf während des Zweiten Weltkriegs.
Nach dem Krieg gehörte Freudenberg zur ersten Delegation der Ökumene im Vorfeld des Stuttgarter Schuldbekenntnisses.
1947 kehrte er nach Deutschland zurück und wurde Pfarrer der Flüchtlingssiedlung Heilsberg in Bad Vilbel. 1952 gründete er den "Evangelischen Arbeitskreis für Dienst an Israel in Hessen und Nassau", den heutigen Arbeitskreis Kirche und Israel in der Evangelischen Kirche Hessen und Nassau.
Seine 1922 geborene Tochter Brigitte († 1986), evangelische Theologin und Gemeindehelferin, war mit Helmut Gollwitzer verheiratet.
Sie gehören zur Familie Freudenberg, die die Unternehmensgruppe Freudenberg besitzt.
Werke
- Besuche in Genf. In: Wolf-Dieter Zimmermann (Hrsg.), Begegnungen mit Dietrich Bonhoeffer. 4. Auflage, Christian Kaiser Verlag, München 1969, S. 158 - 161
- Zwei Reden. Hrsg. Deutscher Koordinierungsrat der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Frankfurt 1955. Enthält: Aufgabe und Grenze der Toleranz von Gerstenmaier. Rede zur Eröffnung der Woche der Brüderlichkeit in München, 6. März 1955; Der verpflichtende Hintergrund unserer Arbeit von Freudenberg. Referat, gehalten in der Kuratoriumssitzung des Deutschen Koordinierungsrats, Offenbach, 2. Juni 1955
- Antisemitismus, Judentum, Staat Israel. Stimme, Frankfurt 1963 (Reihe: Antworten, 3)
- Als Hg.: "Befreie, die zum Tode geschleppt werden!" Ökumene durch geschlossene Grenzen 1939 - 1945. Vorwort von Helmut Gollwitzer. Kaiser, München 1989 ISBN 3459015918 (Reihe: Lese-Zeichen). Neuausgabe von Rettet sie doch! Franzosen und die Genfer Ökumene im Dienste der Verfolgten des Dritten Reiches. Evangelischer Verlag Zollikon EVZ, Zürich 1969 [1]
- Au-delà des frontières. L'action du Conseil Œcuménique des Églises, in Les Clandestins de Dieu. CIMADE 1939 - 1944 Hgg. Jeanne Merle d'Aubigné, Violette Mouchon. Labor & Fides, Genf 1989 (zuerst: Fayard, Paris 1968) ISBN 2830905881 S. 39 -61 (in Französisch)
Literatur
- Maria Keipert (Red.): Biographisches Handbuch des deutschen Auswärtigen Dienstes 1871–1945. Herausgegeben vom Auswärtigen Amt, Historischer Dienst. Band 1: Johannes Hürter: A–F. Schöningh, Paderborn u. a. 2000, ISBN 3-506-71840-1.
- Martin Stöhr, Klaus Würmell (Hrsg.): Juden, Christen und die Ökumene. Adolf Freudenberg 1894-1994. Ein bemerkenswertes Leben. Mit Beiträgen von Konrad Raiser u. a. Spener, Frankfurt 1994, ISBN 3-930206-21-8 [2]
- Dorothee Freudenberg-Hübner, Erhard Roy Wiehn (Hrsg.): Abgeschoben. Jüdische Schicksale aus Freiburg 1940–1942. Briefe der Geschwister Liefmann aus Gurs und Morlaas an Adolf Freudenberg in Genf. Hartung-Gorre, Konstanz 1993, ISBN 3-89191-665-5 (Schriften zur Schoáh und Judaica).
- Uta Gerdes: Ökumenische Solidarität mit christlichen und jüdischen Verfolgten. Die CIMADE in Vichy-Frankreich 1940 - 1944. Diss. theol. FU Berlin 2002; als Print in der Reihe: Arbeiten zur kirchlichen Zeitgeschichte. Reihe B: Darstellungen, 41. V&R, Göttingen 2005 ISBN 3525557418[3]
Weblinks
- Literatur von und über Adolf Freudenberg im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Diplomat, Flucht- und Flüchtlingshelfer: Pfarrer A. Freudenberg von Martin Stöhr, 2008[4]
Notizen
Personendaten | |
---|---|
NAME | Freudenberg, Adolf |
ALTERNATIVNAMEN | Freudenberg, Adolf Emil (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Diplomat und Theologe |
GEBURTSDATUM | 4. April 1894 |
GEBURTSORT | Weinheim |
STERBEDATUM | 7. Januar 1977 |
STERBEORT | Bad Vilbel |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Adolf Freudenberg aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |