Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Alexander Spoerl
Alexander Johann Heinrich Spoerl (* 3. Januar 1917 in Düsseldorf; † 16. Oktober 1978 in Rottach-Egern) war ein deutscher Schriftsteller, Film- und Rundfunkautor.
Leben
Alexander Spoerl wurde als Sohn des Schriftstellers Heinrich Spoerl und dessen Gattin Gertrud geboren. Nach der Schulzeit (Oberrealschule in Düsseldorf-Bilk, heutiges Geschwister-Scholl-Gymnasium[1], das sich jedoch nicht mehr am Fürstenwall befindet) studierte er zunächst Maschinenbau an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Zwischen 1939 und 1949 verdingte er sich als Dolmetscher, Ingenieur, Filmproduktionsassistent, Mietwagenchauffeur. Er unterstützte Libertas Schulze-Boysen bei der Arbeit für die Rote Kapelle. 1949 wandte er sich der Schriftstellerei zu.
1948 heiratete er Margot Klinzmann aus Berlin, mit der er zwei Kinder hat: Anna-Katharina Gertrud, geb. 1949 und Florian Alexander, geb. 1951. Nach seiner Scheidung heiratete er 1954 die Düsseldorfer Fotografin Ingeborg Wollenzien.
Spoerl starb am 16. Oktober 1978 an einem Herzinfarkt in Rottach-Egern am Tegernsee (Oberbayern) und wurde dort auf dem neuen katholischen Friedhof im Grab seiner Eltern beigesetzt. Seine 2004 gestorbene zweite Ehefrau Ingeborg liegt ebenso dort.
Künstlerisches Schaffen
Spoerls bekannteste Werke entstanden in den 1950er Jahren. In seinem charakterischen Stil – eine Mischung aus Humor und Ironie, gemischt mit melancholischen Untertönen – nahm er die Schwächen seiner Zeitgenossen sowohl in der Gegenwart als auch während des Nationalsozialismus, Behörden, Beamte und Justiz immer wieder aufs Korn.
Er publizierte neben Romanen (Memoiren eines mittelmäßigen Schülers, Bürgersteig) Fachbücher (u. a. Mit dem Auto auf Du, Das große Hundebuch) und schrieb als Auto-Tester für die Zeitschrift Stern. Sein letztes Werk Die braunen Dreißiger konnte er nicht mehr vollenden, es wurde postum 1988 veröffentlicht.
Spoerl über Spoerl
„Geboren 1917 mit langen Haaren, etwa acht Pfund. Biß Damen beim Teekränzchen in die Beine, kam dann in die Schule und besserte mich auch hinterher nicht. Studierte Maschinenbau, war Dramaturg, wurde Ingenieur. Beim Militär erreichte ich den Rang eines Obersoldaten, ohne den Krieg dadurch wesentlich zu verlängern. Wurde Dolmetscher, Mietautochauffeur, Vermögensverwalter. Schließlich Schriftsteller.
Frauen finde ich großartig, Autos bezaubernd, Wein unentbehrlich. Bei allem rauche ich Pfeife. Wenn ich arbeite, bin ich gut gelaunt, aber unausstehlich. Wenn ich nichts tue, werde ich sanft, aber deprimiert. Beethoven ist mir schon zu modern, Hitler Gott sei Dank tot, Einstein verstehe ich nicht. In Gesellschaft rede am liebsten ich, womit ich mich am besten unterhalte. Bei Verabredungen bin ich pünktlich, sofern ich sie nicht ganz vergesse. Das Finanzamt bekommt noch Geld von mir. Womit meine Ehre hinreichend gerettet ist.“ [2]
Werke (in Auswahl)
- Der eiserne Besen. Von Vater und Sohn Spoerl, 1949 (gemeinsam mit Heinrich Spoerl)
- Memoiren eines mittelmäßigen Schülers, 1950 (populärstes Werk)
- Ich habe nichts damit zu tun (späterer Titel Der Mann, der keinen Mord beging), 1951
- Ein unbegabter Liebhaber, 1952
- Mit dem Auto auf du, 1953
- Moral unter Wasser, 1953
- Bürgersteig – Aufsässiger Roman, 1954
- Gentlemen in Unterhosen – Lehrbuch für den Herrn im Hause, 1955 (späterer Titel: Gentlemen können es selbst)
- Mit Motorrad und Roller auf du, 1955
- Auf dem Busen der Natur – Ein heiteres Buch für Leute innerhalb und außerhalb des Zelts, 1956
- Mit der Kamera auf du, 1957
- Umgang mit einer Göttin, (Eine Werbebroschüre für Citroen) 1958
- Teste selbst – Für Menschen, die ein Auto kaufen, 1959
- So ist der Alltag ein Scherz, 1960
- Fische fangen, 1960
- Matthäi am letzten – Roman um einen Weltuntergang, 1960
- Der Panne an den Kragen, 1962
- Kleiner Mann baut im Tessin, 1963
- So kam der Mensch auf Auto, 1963
- Vergrößern eine Kleinigkeit, 1964
- Der Mensch im Auto – Enthüllungen und Ratschläge, 1965
- Auto im Winter – Eine kleine Plauderei mit praktischen Tips für das Autofahren im Winter, 1966
- Die anderen Leute – von fünfundvierzig bis heute, 1967
- Filmen mit Spoerl, 1967
- Menschen dritter Klasse, 1968 (über Obdachlose, unter die sich Spoerl als Lehrer mischt)
- Groschen und Millionen – Alles Wichtige über Lotto und Toto, Kreuzchen und Systeme, Einsatz und Gewinn, 1969
- Das große Auto-ABC, 1970
- Unter der Schulbank geschrieben, 1970
- Computerbuch, 1971
- Ein unbegabter Ehemann, 1972
- Der alphabetische Herr, 1973
- Mikrowellen-Kochen – Gerätetechnik, Anwendung, Rezepte, 1973
- Pachmayr – Lebenslauf einer Leiche, 1973
- Der Klang macht die Musik – alles über Platten, Bänder und Geräte, 1975
- Mehr über die Heizung, (für die Fa. Buderus) 1975
- Die Sache fing von vorne an – Ein Jugendroman, 1976 (für Kinder ab 10)
- Das neue Angelbuch in Farbe, 1977
- Das neue Hundebuch in Farbe – alles über Ihren Partner und Sie, 1978
- Hausherrenbrevier – vom Umgang mit Nägeln, Schrauben und anderen Heimsuchungen, 1985
- Die braunen Dreißiger, 1988 (aus dem Nachlass)
Verfilmungen
- 1968: Der Mann, der keinen Mord beging – Fernseh-Mehrteiler – Regie: Hans Quest, mit Karl-Michael Vogler, Grit Boettcher, Kerstin de Ahna, Erik Ode, Georg Lehn und Herbert Mensching
- 1974: Auch ich war nur ein mittelmäßiger Schüler – Spielfilm nach Motiven des Romans Memoiren eines mittelmäßigen Schülers – Regie: Werner Jacobs, mit Detlev Eckstein, Bernd Herberger und Jutta Speidel
Literatur
- Fritz Wiesenberger: Vater und Sohn warfen sich Bälle zu. Spoerl-Nachlaß jetzt im Heinrich-Heine-Institut. In: Düsseldorfer Hefte. 29 (1984) 5, S. 6-7.
- Gert Rosiejka: Die Rote Kapelle. „Landesverrat“ als antifaschistischer Widerstand. ergebnisse, Hamburg 1986, ISBN 3-925622-16-0
Einzelnachweise
- ↑ http://main.gsg-duesseldorf.de/?p=1000
- ↑ Klappentext zu: Filmen mit Spoerl. Verlage Piper und Heering, München 1967.
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Spoerl, Alexander |
ALTERNATIVNAMEN | Spoerl, Alexander Johann Heinrich (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schriftsteller, Film- und Rundfunkautor |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1917 |
GEBURTSORT | Düsseldorf |
STERBEDATUM | 16. Oktober 1978 |
STERBEORT | Rottach-Egern |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Alexander Spoerl aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |