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André Tchaikowsky

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André Tchaikowsky (auch Andrzej Czajkowski oder André Tchaikovsky; geb. 1. November 1935 in Warschau als Robert Andrzej Krauthammer; gest. 26. Juni 1982 in Oxford) war ein polnischer Komponist und Pianist.

Leben und Werk

Robert Andrzej Krauthammer zeigte schon als Kind großes musikalisches Talent; seine Mutter lehrte ihn mit vier Jahren das Klavierspielen. Die jüdische Familie wurde 1940 von der nationalsozialistischen deutschen Besatzungsmacht ins Warschauer Ghetto deportiert. 1942 wurde der Sechsjährige mit Hilfe falscher Papiere unter dem Namen Andrzej Czajkowski aus dem Ghetto geschmuggelt. Diesen Namen behielt er bis zu seinem Lebensende bei, wenn er auch als Schreibweise später André Tchaikowsky wählte. Tchaikowsky lebte fortan versteckt mit seiner Großmutter Celina, bis die beiden 1944 beim Warschauer Aufstand verhaftet wurden und – als nichtjüdische polnische Bürger – in das Durchgangslager Pruszków verschleppt wurden. Aus diesem wurden sie 1945 befreit. Tchaikowskys Vater Karl Krauthammer überlebte den Holocaust ebenfalls. Seine Mutter Felicja Krauthammer (geb. Rappaport) wurde 1942 aus dem Warschauer Ghetto in das Vernichtungslager Treblinka deportiert und dort ermordet.[1]

Tchaikowsky nahm 1945 in Łódź im Alter von neun Jahren den Klavierunterricht wieder auf. Seine Lehrerin war Emma Altberg, eine Schülerin von Wanda Landowska. Von Łódź ging er nach Paris, wo er von Lazare Lévy unterrichtet wurde. In dieser Zeit brach er nach einem Streit für lange Zeit den Kontakt mit seinem Vater ab.[1]

Nach seiner Rückkehr nach Polen 1950 studierte er an der Staatlichen Musikakademie in Sopot bei Olga Iliwicka-Dąbrowska und später an der Sttaatlichen Musikakademie Warschau bei Stanisław Szpinalski. Schon während seines Studiums begann er seine Konzertkarriere, spielte u. a. Bachs Goldberg-Variationen und Rachmaninows Klavierkonzert Nr. 2 und überraschte sein Publikum mit Improvisationen über spontan vorgegebene Themen. Ab 1951 studierte er Kompositino bei Kazimierz Sikorski.

Nachdem Tchaikowsky 1955 beim fünften Internationalen Chopin-Wettbewerb den 8. Preis gewonnen hatte, ging er nach Brüssel, um bei dem international erfolgreichen polnischen Pianisten Stefan Askenase zu studieren.[2] 1956 gewann er dort den 3. Preis beim Concours Musical Reine Elisabeth.

1957 führte Tchaikowsky in Paris in einer Konzertreihe sämtliche Klavierwerke von Maurice Ravel auf. In dieser Zeit ließ er sich von Nadia Boulanger in Fontainbleau in kompositorischen Fragen beraten und pflegte auch Kontakte mit dem Pianisten Arthur Rubinstein.

Trotz seines Erfolgs als Pianist war Czajkowskis größte Leidenschaft das Komponieren. Er schrieb ein Klavierkonzert, ein Streichquartett, ein Klaviertrio, eine Vertonung von sieben Shakespeare-Sonnetten für Gesang und Klavier und mehrere Solowerke für Klavier. Er begann mit der Arbeit an einer Oper, einer Vertonung von Shakespeares Der Kaufmann von Venedig. Mehrere eigene Aufnahmen seiner Werke erschienen bei EMI. Für RCA Red Seal und Columbia Masterworks nahm er Klavierwerke von Bach (Goldberg-Variationen), Haydn (zwei Sonaten, Variationen f-moll), Mozart (Konzert C-Dur, zwei Sonaten und einige andere Klavierwerke), Schubert (Walzer, Ländler, Deutsche Tänze) Chopin (15 Mazurken) und Fauré (Klavierquartett c-moll) auf.

1982 starb er in Oxford an den Folgen einer Darmkrebserkrankung.

Werke

(Auswahl)

  • Sonate für Klarinette und Klavier, op. 1 (1959)
  • Inventionen für Klavier, op. 2 (1961–1962)
  • Streichquartett Nr. 1 A-Dur, op.3 (1969–1970)
  • Klavierkonzert Nr. 2, op. 4 (1966–1971)
  • Streichquartett Nr. 2 C-Dur, op. 5 (1973–1975)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 David A. Ferré: Summary Biography. In: André Tchaikowsky website. Abgerufen am 2. Dezember 2009.
  2. Weinberger Music Biography of Tchaikowsky. JW Music Publishers. Archiviert vom Original am 18. Dezember 2007. Abgerufen am 10. Januar 2008.

Literatur

  • David A Ferré: André Tchaikovsky, in: Music and Musicians, Dezember 1985

Weblinks

Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel André Tchaikowsky aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.