Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Ara Güler
Ara Güler (armenisch Արա Կիւլեր; * 16. August 1928 in Istanbul; † 17. Oktober 2018 ebenda) war ein türkischer Fotograf armenischer Abstammung. Er galt als einer der bedeutendsten Fotografen der Türkei.[1]
Leben und Werk
Güler wurde 1928 als Kind einer armenischen Apothekerfamilie geboren. Seine Familie siedelte zuvor in den 1910er Jahren von der anatolischen Kleinstadt Şebinkarahisar nach Istanbul über.[2] Vom Kino fasziniert, begann er eine Schauspielausbildung bei Muhsin Ertuğrul. Der folgte ein Studium der Wirtschaftswissenschaft. Er entschied sich schließlich für eine Karriere als Fotojournalist. Seinen Militärdienst leistete Güler als Leutnant einer Kompanie des motorisierten Infanterie-Bataillons der 3. gepanzerten Brigade ab.[3]
Seit 1950 arbeitete er für die Zeitung „Yeni İstanbul“ („Neues Istanbul“), später folgten Arbeiten als Nahostkorrespondent für internationale Zeitschriften wie Time Life, Paris Match oder Stern. Im Jahr 1956 lernte er Henri Cartier Bresson sowie Marc Riboud kennen. Außerdem wurde er Mitglied der Agentur Magnum Photos.[4] Nach seinem Militärdienst übernahm er 1961 die Position des Chefs der Fotoredaktion der Zeitschrift „Hayat“ („Das Leben“). Internationale Engagements in Japan, Nordamerika und Europa folgten.
Ara Güler fotografierte weitgehend mit einer Leica-Kamera in schwarz-weiß. Der Großteil seiner Fotos bildet seine Heimatstadt Istanbul ab. Dabei lag sein Fokus häufig auf kleinen Details, dem einfachen Leben und Kindern. Der autobiografische Roman Istanbul – Erinnerung an eine Stadt des türkischen Literaturnobelpreisträgers Orhan Pamuk ist mit Fotografien Gülers illustriert; „Ara Gülers Istanbul ist mein Istanbul“, sagte Pamuk. Zudem porträtierte er eine Vielzahl von Prominenten, darunter İsmet İnönü, Winston Churchill, Indira Gandhi, Bertrand Russell, Maria Callas, Alfred Hitchcock, Salvador Dalí und Picasso. Er fotografierte bis zu seinem Tod.
Für seine Werke wurde er mehrfach ausgezeichnet: 1961 bezeichnete ihn das „Photography Annual“ als einen der sieben besten Fotografen weltweit, 1962 wurde er zum „Master der Leica“ gekürt, 1968 wurde er vom Museum of Modern Art, New York zu den „Zehn Meistern der Farbfotografie“ gewählt, 1999 erhielt er die türkische Auszeichnung als „Fotograf des Jahrhunderts“. Güler ist der Namensgeber eines Cafés in der Nähe der İstiklal Caddesi in Istanbul.
Ara Güler starb im Oktober 2018 im Alter von 90 Jahren.
Ausstellungen
- 2010: Gruppenausstellung Istanbul. Sammlung Huma Kabakci. 60 Jahre türkische Kunst. Zwischen Tradition und Provokation, Osthaus Museum Hagen, Mönchehaus Museum Goslar
- 2014: Einzelausstellung Ara Güler – Das Auge Istanbuls. Retrospektive von 1950 bis 2005, Willy-Brandt-Haus, Berlin
- 2017: Einzelausstellung Ara Güler – Das Auge Istanbuls, Leica Galerie Nürnberg.
Werke (Auswahl)
- Ara Güler: Photographs, Istanbul, 1980.
- The Movie World of Ara Güler, Istanbul, 1989.
- The Sixth Continent, Ankara, 1991.
- Eski Istanbul Anilari, Istanbul, 1994.
- Yüzlerinde Yeryüzü, Istanbul, 1995.
- Röportaj, YGS Yayınları, Istanbul 2001. ISBN 975-7012-24-6.
- Istanbul (mit einem Vorwort von Orhan Pamuk), DuMont, Köln 2010, ISBN 978-3-8321-9292-1.
- Istanbul – From the Point Hotel / Taksim collection. İlke Basın Yayım, Istanbul 2013, ISBN 978-605-88813-0-3.
Film
- Ara Güler – Ein Photograph und sein Istanbul. Dokumentarfilm, Deutschland, 2018, 44:02 Min., Buch und Regie: Sabine Scharnagl, Produktion: Preview Production, BR, Erstsendung: 6. März 2018 im Bayerischen Fernsehen[5]
Weblinks
- Offizielle Seite von Ara Güler
- Literatur von und über Ara Güler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ara Güler. In: fotograf.net. (türkçe).
- Felix Bunge: Ara Güler. Galerie Argus Fotokunst, Berlin (Kurzbiographie).
- Ara Güler: „Zeitblende – 50 Jahre Fotojournalismus“. In: Radio Bremen / Funkhaus Europa. 20. Februar 2004, archiviert vom Original am 22. September 2004 .
- Lutz Jäkel: Starfotograf Ara Güler: Das scharfe Auge des alten Istanbul. In: Spiegel Online. 7. Mai 2007 .
- Hasnain Kazim: Fotograf Ara Güler: Istanbul, meine Liebe. In: Spiegel Online. 15. Oktober 2014 .
- Burcu Arslan: Zum Tod des Fotografen Ara Güler – Istanbuls Leben in Bildern. In: Deutschlandfunk-Sendung „Kultur heute“. 15. Oktober 2018 .
Einzelnachweise
- ↑ Mely Kiyak: Türkische Tage: Armenien liegt gleich neben dem Gezi-Park. In: Die Zeit. 5. Juli 2013, abgerufen am 18. Oktober 2018.
- ↑ Ara Güler kendi caddesinin açılışını yaptı. In: ntvmsnbc.com. 30. November 2010, archiviert vom Original am 25. November 2014; abgerufen am 18. Oktober 2018 (türkçe, „Ara Güler hat seine eigene Straße eröffnet“).
- ↑ Özgeçmiş. In: fotograf.net. 2008, abgerufen am 8. April 2009 (türkçe).
- ↑ Nina Zschocke: Photographie des 20. Jahrhunderts. Museum Ludwig Köln, Taschen, Köln 2005, S. 209.
- ↑ Doku über den berühmtesten Fotografen der Türkei: Ara Güler – Ein Photograph und sein Istanbul. In: BR Fernsehen. 6. März 2018, abgerufen am 18. Oktober 2018 (Inhaltsangabe und Online-Video von BR; 44 Minzten).
Personendaten | |
---|---|
NAME | Güler, Ara |
ALTERNATIVNAMEN | Գյուլեր, Արա (armenisch) |
KURZBESCHREIBUNG | türkisch-armenischer Fotograf |
GEBURTSDATUM | 16. August 1928 |
GEBURTSORT | Istanbul |
STERBEDATUM | 17. Oktober 2018 |
STERBEORT | Istanbul |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ara Güler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |