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Arkadij Khaet

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Arkadij Khaet, Brest European Short Film Festival 2018

Arkadij Khaet (geboren 1991 in Belz, Moldawien, russ. Аркадий Хаeт) ist ein deutscher Filmregisseur. Seine Filme wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Deutschen Menschenrechts-Filmpreis. In seinem Werk befasst er sich unter anderem mit jüdischen Themen.

Leben

Khaet wurde 1991 in Moldawien geboren, seine Familie emigrierte wenige Wochen nach seiner Geburt mit ihm nach Deutschland. Er wuchs in Oberhausen auf. Seine Jugend war seinen Angaben zufolge „sehr jüdisch“, er war er bei Netzer aktiv, der Jugendorganisation der Union progressiver Juden in Deutschland (UpJ) und nahm an Jugendreisen nach Israel teil.

Nach dem Abitur und einem Auslandsaufenthalt in Israel absolvierte er den Bachelor of Arts (B.A.) Film und Fernsehen in Köln. Im Studium lernte er Mickey Paatzsch kennen und arbeitet seitdem oft in Co-Regie. In Köln gründete Arkadij Khaet die Produktionsfirma Freigeist|Film GbR und war freischaffend tätig. Seit 2016 belegt Khaet den Diplomstudiengang Spielfilmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Er ist Stipendiat des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerkes[1] und Teil des Künstlerkollektivs DAGESH.[2]

Werk

In seinen Filmen beschäftigt sich Arkadij Khaet oft mit jüdischen Themen, wobei Jugendliche im Fokus stehen. Sein Debütfilm Durch den Vorhang, der auch seine B.A.-Abschlussarbeit war, handelt von einem deutschen Jungen auf Austauschreise nach Israel. Khaets Ziel war es, ein Drama über Erinnerungskultur für Jugendliche und junge Erwachsene zu schaffen. Der Film wurde mit dem Deutschen Menschenrechtsfilmpreis in der Kategorie Bildung ausgezeichnet und wurde als DVD mit didaktischem Begleitmaterial für den Schulunterricht aufgelegt.[3]

Für die Radikalen Jüdischen Kulturtage am Berliner Maxim Gorki Theater erstellte Khaet 2017 die Film-Collage „Punching Nazis“ („Nazis schlagen“)[4], ein Thema, das er auch in seinem viel beachteten und mit Preisen ausgezeichneten Kurz-Spielfilm „Mazel Tov Cocktail“ wieder aufgriff. In dem Film wehrt sich ein junger Jude mit Witz, aber auch Gewalt dagegen in eine „Opferrolle“ gedrängt zu werden. Diese beschrieb Khaet in einem Interview: „Die Rolle des Juden, der auf jeder Gedenkveranstaltung danebensteht und jedes ,Nie wieder!‘ verständnisvoll abnickt, sich vielleicht sogar, mit Blick auf den Mordanschlag auf die Synagoge in Halle, auch noch für die stabile Eichentür bedankt.“ Das Zurückschlagen gegen Antisemitismus bezeichnet Khaet als „guilty pleasure moment“ und „eine Art der inneren Befreiung“. Man solle nicht ihn als Juden fragen, was gegen Antisemitismus getan werden soll: „Warum bin ich derjenige, der das beantworten muss? Es ist die Aufgabe der deutschen Gesamtgesellschaft, die Antworten dazu zu liefern.“.[5]

Filmografie (Auswahl)

  • 2015: Durch den Vorhang (Regie, Drehbuch, Schnitt)
  • 2016: Scheideweg (Regie, Drehbuch, Schnitt, Produzent) (Kurzfilm)
  • 2017: Hikikomori – Leben durch die Linse (Regie, Drehbuch)
  • 2019: Alina im Wunderland (Regie, Drehbuch, Casting)
  • 2020: Masel Tov Cocktail (Regie, Drehbuch, Casting)

Auszeichnungen (Auswahl)

Veröffentlichungen

  • Der cineastische Umgang mit der Shoah. Eine exemplarische Analyse von Spielbergs "Schindlers Liste". GRIN Verlag, 2015. ISBN 978-3656939481

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Kurzfilm von Regisseur und ELES-Stipendiat Arkadij Khaet ausgezeichnet | ELES. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  2. Künstler*innen | Dagesh. Abgerufen am 21. Dezember 2020.
  3. Jérôme Lombard: Es begann an der Friedrichstraße. In: Jüdische Allgemeine. 21. März 2017, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  4. Carsten Dippel: "Radikale Jüdische Kulturtage" am Maxim Gorki Theater - Ein Festival der Provokation und Selbstbefragung. In: Deutschlandfunk Kultur. 17. November 2017, abgerufen am 16. Dezember 2020.
  5. Juden im Land der „Erinnerungsweltmeister“: Arkadij Khaet über den Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“. In: SWR2. Abgerufen am 16. Dezember 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arkadij Khaet aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.