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Arschloch
Arschloch steht umgangssprachlich für den Anus. Das Wort wird hauptsächlich als Schimpfwort für Personen gebraucht.
Etymologie
Der Wortbestandteil Arsch findet sich in allen germanischen Sprachen (alts., altn., schwed., ahd, mhd. und frnhd. ars; altenglisch ærs, neuenglisch arse, vor allem im amerikanischen Englisch auch ass; Niederländisch aars; niederdeutsch ors, auch nors, mors) und erlaubt die Rekonstruktion der gemeingermanischen Wurzel *ars-az. Wahrscheinlich ist eine Verwandtschaft mit (griechisch ὄρρος) orros „Schwanz“, das ebenfalls als Kraftausdruck für das Gesäß gebraucht und daher in gehobener Sprache vermieden wurde. Zu einer möglichen gemeinsamen indogermanischen Wurzel *ors werden auch air. err „Schwanz“ und hethitisch arrash „Gesäß“ gerechnet.
Der Begriff Loch ist althochdeutschen Ursprungs und bedeutet Öffnung. Die Kombination dürfte frühmittelalterlich sein, da sie inhaltsgleich sowohl im Englischen als auch im Deutschen vorkommt. Im Althochdeutschen ist für den Anus dagegen primär der Ausdruck Darm, Derm zu finden, der später auf das Intestinum übertragen wurde.
Verwendung in der Literatur
- In Charles Bukowskis Werk Der Mann mit der Ledertasche (1971) beginnt ein Absatz mit: „What’s wrong with assholes, baby?“ („Was hast du denn gegen Arschlöcher, Baby?“)[1] und auch sonst setzt er das Wort nicht eben sparsam ein.
- Roland Topor schrieb 1975 Mémoires d’un vieux con, deutsch: Memoiren eines alten Arschlochs – eine fiktive Autobiografie.[2]
- Das Kleine Arschloch von Walter Moers ist eine bekannte Comicfigur.
- Der Philosophieprofessor Aaron James von der University of California schrieb das Buch Assholes. A Theory, in dem er eine Untersuchung über die Charakterzüge typischer Arschlöcher anstellt.[3]
- In Bezug auf das Betriebsklima in Unternehmen beschreibt der Organisationspsychologe Robert Sutton, Professor an der Stanford Graduate School of Business, ebenfalls Erkennungsmerkmale von „Arschlöchern“ in seinem Buch Der Arschloch-Faktor: Vom geschickten Umgang mit Aufschneidern, Intriganten und Despoten in Unternehmen (Heyne 2008,[4] als The No Asshole Rule: Building a Civilized Workplace and Surviving One That Isn't 2007 erschienen), anhand derer auch entsprechende Bewerber erkannt werden können, um ihre Einstellung zu vermeiden. Sie schaden seiner Meinung nach der Produktivität des Unternehmens. Er betont, dass die extreme Wortwahl erforderlich sei.[5]
Bühne
- Ein bekanntes Beispiel für die Nutzung in der Musik ist das Lied Schrei nach Liebe von den Ärzten, in dem es einem fiktiven Neonazi quasi ins Gesicht geschrien wird.
- Der Comedian Michael Mittermeier benennt ein bekanntes Lied seines Repertoires mit dem Titel Arschloch-Kind.
- Der Kabarettist und Autor Fritz Eckenga lobt das Ruhrgebiet folgendermaßen: „Die Arschlochdichte ist hier nicht so hoch.“[6]
Zitat
- „Mit Verlaub, Herr Präsident, Sie sind ein Arschloch!“ (Joschka Fischer: Der Abgeordnete Fischer am 18. Oktober 1984 zum damaligen Bundestagsvizepräsidenten Richard Stücklen)[7]
- „Wir lassen uns die Ostpolitik nicht von den acht Arschlöchern in Karlsruhe kaputtmachen.“[8]
- „Wir befinden uns in einer politischen Kampagne, in der der Kandidat Uber heißt und der Gegner ein Arschloch namens Taxi.“ (Travis Kalanick)[9]
Einzelnachweise
- ↑ Charles Bukowski: Der Mann mit der Ledertasche auf mightymueller.de
- ↑ Roland Topor: Memoiren eines alten Arschlochs (= Mémoires d’un vieux con, 1975). Übersetzt von Eugen Helmlé. Diogenes, Zürich 1977; Taschenbuch ebd. 1980, ISBN 3-257-20775-1.
- ↑ Warum echte Arschlöcher meistens männlich sind, Die Welt, 24. April 2013
- ↑ Robert I. Sutton: Der Arschloch-Faktor : vom geschickten Umgang mit Aufschneidern, Intriganten und Despoten im Unternehmen. Heyne, München 2008 (übersetzt von Robert Pfeiffer), ISBN 3-453-60060-6.
- ↑ Vgl. The No Asshole Rule in der englischen Wikipedia.
- ↑ Kabarett: „Das kommt alles aus einem Kopf“
- ↑ Artikel auf Zeit.de vom 13. Januar 2005 über 25 Jahre „Grüne“ in Deutschland (Zugriff am 10. Januar 2007)
- ↑ Äußerung eines Repräsentanten einer Regierungspartei zum Urteil des Bundesverfassungsgerichts zum Grundlagenvertrag, vgl. Ulrich Battis, Christoph Gusy: Einführung in das Staatsrecht. S. 21 und Spiegel. Abgerufen am 19. Oktober 2014.
- ↑ Jan Heidtmann: Uber und das Taxigewerbe – Legende vom harmlosen Start-up, Süddeutsche Zeitung vom 2. September 2014
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Arschloch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |