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Awraham Jitzchak Kahan
Raw Awraham Jitzchak Kahan (geb. 1914 in Zfat; gest. 1996 / 27. Kislev 5757 in Israel), Autor des Sefer Divrei Emunah, war langjähriger Admor von Toldot Ahron.
Leben
Awraham Jitzchak Kahan kam 1914 in Zfat zur Welt. Im Jahr 1920 wanderte sein Vater zusammen mit der ganzen Familie nach Honiad, einer Stadt in Ungarn, aus. Nach Erreichen des Bar-Mitzwa-Alters lernte Reb Awraham Jitzchak in der Jeschiwa des Raws der Stadt, Reb Jisrael Freund, und freundete sich sehr mit dessen Sohn, Reb Mosche Arje Freund, an, der später der Ra'awad der Eida Charedit war. Während sieben Jahren lernte Reb Awraham Jitzchak dort, bis er täglich während achtzehn Stunden Gemara und Halacha lernte. Gegen Ende seines Lebens erklärte er, wie er eine solch grosse Hatmada erreichte: "Als ich zwölf Jahre alt war, hörte ich ein Gespräch zweier Ba'ale Batim. Der Eine beklagte sich: "Hätte ich in meiner Jugend gewusst, wie schwer es ist, sich im Alter niederzusetzen und zu lernen, wäre ich ein grösserer Matmid in der Jeschiwa gewesen". Und da nahm ich es auf mich, mit Hatmada zu lernen."
Danach lernte Raw Awraham Jitzchak in der Jeschiwa von Raw Jehuda Segal Rosner in der Stadt Sekelhaid. Dort wurden ihm neue Tore eröffnet. Sein Raw Muwhak, Raw Rosner, lebte ihm neue Perspektiven der Tora und gute Eigenschaften vor. Er lernte dort viel Schass und Poskim.
Danach wollte er sich auch im Chassidut vervollständigen und so fuhr er in die Stadt Krali, wo Raw Joel Teitelbaum, der Admor von Satmar, eine Jeschiwa führte. Von allen Schülern der Jeschiwa wählte er Reb Awraham Jitzchak aus, sich an seinem privaten täglichen Minjan zu beteiligen.
Diese drei Roschei Jeschiwot erteilten Reb Awraham Jitzchak den Heter Hora'a und lobten ihn sehr. Reb Awraham Jitzchak verfasste ein Sefer über den Pri Megadim, das ein grossartiges Wissen und Tiefgründigkeit aufweist. Nach kurzer Zeit liess er es aber wieder verschwinden, da er sich davor fürchtete, hochmütig zu werden. Er war ein ehrlicher und bescheidener Mann, der ein sehr von allen irdischen Dingen abgesondertes Leben führte.
Raw Awraham Jitzchak strebte ständig danach, höhere Stufen zu erreichen. Als Raw Teitelbaum seine Jeschiwa nach Satmar brachte, hörte Reb Awraham Jitzchak von Reb Ahron Roth und von seinen Schülern und Anhängern und vom aussergewöhnlichen Weg, den sie beschreiten. Zu Beginn begab er sich nur im Verborgenen dorthin. Als sein Rosch Jeschiwa, Reb Joel, jedoch davon erfuhr, spornte er ihn an, diesen Weg in Awodat Haschem zu verfolgen.
1939 heiratete Reb Awraham Jitzchak die Tochter seines neuen Rebben, Raw Ahron Roth. Durch seine Heirat wurde er vom Unheil des Zweiten Weltkriegs gerettet. Denn als sein Rebbe zu diesem Zeitpunkt nach Jeruschalajim zurückkehrte und seine ganze Familie mit sich nahm, zählte er auch schon zu seinen Familienmitgliedern. In Jerusalem setzte dieser ihn als Rosch Jeschiwa und More Zedek seiner Kehilla ein.
Nach dem Tod des Schomer Emunim-Rebben (1967) nahm er die Führung des Chassidut auf sich, als man ihn darum bat, und wurde zum Admor von "Toldot Ahron" ernannt.
Während der fünfzig Jahre seiner Amtszeit als Rebbe konnte er erleben, wie sich sein Chassidut in unglaublichem Mass vergrösserte. Zu seinem Weg in Awodat Haschem gehörte die Erfüllung des Passuks "Kol Azmotai Tomarno". So dawente er jeweils laut, während er seinen ganzen Körper bewegte und aufsprang. Die Tora lernte er voller Elan und mit demselben Fleiss wie in seinen jungen Jahren. Er kämpfte voller Energie gegen diejenigen, die die Mauer der Frömmigkeit und Heiligkeit zu durchbrechen versuchten. Er pflegte über sich selbst zu sagen: "In meiner Jugend war ich ein Nichts. Heutzutage bin ich weniger als nichts".
Man sagte ihm unglaubliche Seelenkräfte nach und glaubte, er könne Wunder vollbringen. Sein junger Sohn musste sich einmal einer dringenden Operation unterziehen. Raw Awraham Jitzchak gab seine Erlaubnis, dass die Ärzte ihre Arbeit ausführen dürfen, und so wurde der Junge in den Operationssaal gebracht. Plötzlich zog er jedoch seine Erlaubnis wieder zurück und bat die Ärzte, eine erneute Untersuchung durchzuführen. Währenddessen schloss er sich in sein Zimmer ein und dawente während einer halben Stunde mit bitterem Weinen. Danach kam er aus dem Zimmer und gab mit Freude bekannt, dass er um Erbarmen bitten konnte. Bei den Kontrollen stellten die Ärzte auch wirklich eine Verbesserung fest und die Operation wurde abgesagt.
Einmal rief der Admor mitten in der Nacht einen seiner Schüler an und sagte ihm: "Beeile dich! Bringe deinen Sohn sofort in das Krankenhaus!" Der Chassid erschrak, denn sein Sohn war kerngesund und schlief ruhig in seinem Bett. Awraham Jitzchak beharrte jedoch darauf, dass er unverzüglich gehen soll. Und tatsächlich: Als sie die Notfallstation erreichten, sagte der Arzt: "Du bist in der letzten Minute gekommen".
Beim Mitzwa-Tanz, der bei den chassidischen Chatunot üblich ist, tanzte der Admor einmal während anderthalb Stunden bei der Hochzeit seines Sohnes. Er erklärte ihm danach: "Ich tanzte so lange, weil das Tanzen im Himmel eine grosse Genugtuung verursachte, und so war es eine geeignete Stunde. Die ganze Himmelsschar tanzte bei dieser Simcha mit!"
Zwei Jahre vor seinem Tod fiel er die Treppen in seinem Haus herunter und verletzte sich dabei schwer. Er blieb bis zum letzten Tag seines Lebens bewusstlos. Er wurde gleich neben seinem grossen Schwiegervater begraben.
Zitat
Als Raw Ahron Roth, der Schomrei Emunim-Rebbe, seine Tochter mit Reb Awraham Jitzchak verlobte, schrieb er seinen Schülern in Erez Jisrael einen Brief und berichtete:
- "Dieser Bachur ist ein grosser Talmid Chacham und aussergewöhnlich G'ttesfürchtig. Ich habe unsere Generation betrachtet und festgestellt, dass man keinen Bachur wie ihn in unserer Generation finden kann!"
Hinweis
Der Artikeltext beruht in weiten Teilen auf einem Nachruf in der Jüdischen Zeitung, Zürich, Ausgabe vom 23. November 2012, Seite 12.
Personendaten | |
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NAME | Kahan, Awraham Jitzchak |
KURZBESCHREIBUNG | charedischer Rabbiner |
GEBURTSDATUM | 1914 |
GEBURTSORT | Zfat |
STERBEDATUM | 1996 |
STERBEORT | Israel |
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