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Barbara Schock-Werner

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Barbara Schock-Werner, 2018

Barbara Schock-Werner, verh. Barbara Löcher (* 23. Juli 1947 in Ludwigsburg), ist eine deutsche Architektin, Kunsthistorikerin, Denkmalpflegerin und Hochschullehrerin. Von 1999 bis 2012 amtierte sie als Dombaumeisterin des Kölner Doms.

Werdegang

Schock-Werner besuchte 1953 bis 1957 die Volksschule in Bad Cannstatt und absolvierte nach der Mittleren Reife an der Mädchenmittelschule zunächst eine Lehre als Bauzeichnerin sowie ein Zimmermanns- und ein Maurer-Praktikum. Ab 1967 studierte sie an der Staatlichen Ingenieurschule für das Bauwesen in Stuttgart Architektur. Während ihres Praktikums am Institut für leichte Flächentragwerke der Universität Stuttgart im Jahr 1969 war dieses unter Leitung von Frei Otto mit der Planung des neuen Olympiastadions München befasst.

Nach dem Studienabschluss 1971 arbeitete Schock-Werner in einem Architektenbüro mit Schwerpunkt Denkmalschutz. Parallel studierte sie Kunstgeschichte und Geschichte an der Universität Stuttgart und Wien sowie abschließend seit 1975 an der Universität Bonn. Während eines neunmonatigen Studienaufenthaltes im Elsass forschte sie zum Straßburger Münster; 1979 folgt die Eheschließung mit dem Kunsthistoriker Kurt Löcher (* 5. Oktober 1932, † 21. Dezember 2018, Direktor am Germanischen Nationalmuseum Nürnberg) und kurz darauf die Geburt zweier Kinder.

1981 wurde Schock-Werner im Fach Kunstgeschichte promoviert, ihre Dissertation trägt den Titel „Das Straßburger Münster im 15. Jahrhundert. Stilistische Entwicklung und Hüttenorganisation eines Bürger-Doms“. Seit 1982 lehrte Schock-Werner an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg als Dozentin die Fächer Kunst-, Architektur- und Designgeschichte, 1989 ernannte sie das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst zur Honorarprofessorin. Parallel hielt sie 1985 bis 1991 Vorlesungen über Architektur an der Fachhochschule für Technik in Stuttgart. Seit 1989 engagiert sie sich außerdem im Vorstand der Deutschen Burgenvereinigung und ist seit 1995 Vizepräsidentin und wurde 2013 zur Präsidentin gewählt.[1] Von 1992 bis 2004 war Schock-Werner Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats der Deutschen Burgenvereinigung.[2] und war bis September 2013 Vorsitzende des Dombaumeister e. V., der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister, Münsterbaumeister und Hüttenmeister.

Von 1992 bis 1996 hatte Schock-Werner eine Professur an der Universität Erlangen-Nürnberg inne. In der Abschlussphase ihrer Habilitationsschrift mit dem Titel „Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn 1573–1617, Struktur, Organisation, Finanzierung und künstlerische Bewertung“ erhielt sie 1998 die Berufung in das Amt des Kölner Dombaumeisters, das sie am 1. Januar 1999 antrat.

Als Leiterin der Kölner Dombauverwaltung und der Dombauhütte verwaltete sie den Gesamtetat von sechs bis sieben Millionen Euro jährlich, und war Vorgesetzte von rund 60 Mitarbeitern. Als Dombaumeisterin war Schock-Werner außerdem geborenes Mitglied des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln[3]. Unter ihrer Ägide wurde 2007 das von Gerhard Richter entworfene Richter-Fenster im Südquerhaus des Kölner Doms eingebaut, nachdem Schock-Werner den Künstler um einen Entwurf für die Neuverglasung des 113 m² großen Fensters gebeten hatte.

Barbara Schock-Werner hat am 31. August 2012 ihren Ruhestand angetreten. Als ihr Nachfolger wurde Michael Hauck, vorher Dombaumeister in Passau, ausgewählt, der dieses Amt am 1. September 2012 übernahm[4] und bereits ab 1. April 2012 ihr Stellvertreter war. Michael Hauck war auch ihr Amtsnachfolger als Präsident der Europäischen Vereinigung der Dombaumeister e. V.[5]

Am 23. November 2012 wurde Schock-Werner von der Mitgliederversammlung zur neuen 1. Vorsitzenden des Regionalverbands Köln im Rheinischen Verein Für Denkmalpflege und Landschaftsschutz gewählt. Am 28. April 2013 wurde sie in Nachfolge von Alexander zu Sayn-Wittgenstein-Sayn zur Präsidentin der Deutschen Burgenvereinigung gewählt.[2] Am 17. Dezember 2013 wurde Schock-Werner auf Vorschlag der SPD-Ratsfraktion im Kölner Stadtrat als sachkundige Einwohnerin in den Stadtentwicklungsausschuss berufen. Schock-Werner gehört ferner dem Beirat der Irene und Sigurd Greven Stiftung an.[6]

Nach dem Großbrand in der Kathedrale Notre-Dame de Paris am 15. April 2019 wurde Schock-Werner am 18. April 2019 von Kulturstaatsministerin Monika Grütters zur Koordinatorin der zahlreichen angebotenen Hilfen aus Deutschland berufen.[7]

Seit Oktober 2017 ist Schock-Werner Vize-Präsidentin der NRW-Stiftung.[8]

Publikationen (Auswahl)

  • Die Bauten im Fürstbistum Würzburg unter Julius Echter von Mespelbrunn 1573–1617. Struktur, Organisation, Finanzierung und künstlerische Bewertung. Schnell und Steiner, Regensburg 2005, ISBN 978-3-7954-1623-2.
  • mit Mario Kramp (Hrsg.) und Michael Euler-Schmidt: Der kolossale Geselle. Ansichten des Kölner Doms vor 1842 aus dem Bestand des Kölnischen Stadtmuseums. Greven Verlag Köln 2011, ISBN 978-3-7743-0475-8.
  • mit Dominik Lengyel und Catherine Toulouse: Die Bauphasen des Kölner Domes und seiner Vorgängerbauten = Cologne Cathedral and preceding buildings. Verlag Kölner Dom 2011, ISBN 978-3-922442-68-4.
  • mit Joachim Frank: Köln auf den Punkt, mit der Dombaumeisterin a. D. durch die Stadt. DuMont, Köln 2015, ISBN 978-3-8321-9793-3.
  • Burgen der Kölner Erzbischöfe. Greven Verlag Köln 2017, ISBN 978-3-7743-0679-0.
  • Linienführung, Die Kölner U-Bahn-Stationen, Fotos von Maurice Cox. Greven, Köln 2018 ISBN 978-3-7743-0690-5
  • mit Joachim Frank: Köln auf den Punkt 2, mit der Dombaumeisterin a.D. durch die Stadt. Fotos von Csaba Peter Rakoczy, mit einem Vorwort von Alice Schwarzer. DuMont, Köln 2019, ISBN 978-3-8321-6477-5.
  • mit Joachim Frank: Dom-Geschichten. Mit der Dombaumeisterin a.D. durch die Kölner Kathedrale. DuMont, Köln 2020, ISBN 978-3-8321-6522-2.

Auszeichnungen

Siehe auch

 Portal:Kölner Dom – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Kölner Dom

Weblinks

 Commons: Barbara Schock-Werner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mitgliederversammlung wählt neues Präsidium. auf: deutsche-burgen.org
  2. 2,0 2,1 Personalia. (Memento vom 21. Dezember 2015 im Internet Archive) auf: deutsche-burgen.org, abgerufen am 9. August 2012.
  3. Statut des Zentral-Dombau-Vereins zu Köln auf: www.zdv.de, abgerufen am 5. Dezember 2019.
  4. Passauer Hauck wird neuer Dombaumeister in Köln. auf: rp-online.de, 1. Juli 2011.
  5. http://www.koelner-dom.de/go/index.php?id=19801&tx_ttnews& (Link nicht abrufbar)
  6. Homepage Irene und Sigurd Greven Stiftung, abgerufen am 10. Oktober 2021
  7. Die Bundesregierung Staatsministerin für Kultur und Medien Pressemitteilung vom 18. April 2019: Wiederaufbau von Notre-Dame. Expertin koordiniert deutsche Hilfsangebote, abgerufen am 21. April 2019.
  8. NRW Stiftung vom 17. Oktober 2017: Voigtsberger Ehrenpräsident/Schock-Werner neue Vizepräsidentin Eckhard Uhlenberg ist neuer Präsident der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, abgerufen am 28. Juli 2021
  9. Mercurius Preis zum achten Mal verliehen auf koeln-deutz.de, abgerufen am 16. September 2017.
  10. Kölner Stadt-Anzeiger vom 3. August 2019: „Auf den Punkt“. Denkmalschützer zeichnen KStA-Serie mit Barbara Schock-Werner aus, abgerufen am 4. August 2019
  11. Deutsches Nationalkomitee für Denkmalschutz Pressemitteilung vom 5. August 2019 :Verleihung des Deutschen Preises für Denkmalschutz 2019, abgerufen am 8. August 2019
  12. Mit Leidenschaft und Kompetenz für „ihren“ Dom. Landschaftsverband Rheinland, 19. September 2020, abgerufen am 19. September 2020.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Barbara Schock-Werner aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.