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Bruno Bachler
Bruno Bachler (geb. 9. Oktober 1924 in Insterburg) ist ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, Häftling im KZ Buchenwald, Parteifunktionär der KPD und Friedensaktivist.
Leben
Bachler wuchs in einer ostpreußischen kommunistisch orientierten Familie auf, die sich auch nach ihrem Umzug von Insterburg nach Duisburg gegen den aufkommenden Nationalsozialismus engagierte. Bruno war als Kind Mitglied der Roten Jungpioniere. Sein Vater wurde am 27. Februar 1933, in der Nacht des Reichstagsbrandes, in "Schutzhaft" genommen und in eines der frühen Konzentrationslager eingewiesen, wo er an den Haftfolgen verstarb. Nach dem Besuch der Volksschule erlernte Bruno Bachler bei der Firma Mannesmann den Beruf des Drehers.
Nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges schloss er sich den "Edelweißpiraten", einer widerständigen Jugendgruppierung an. Als diese Mitgliedschaft bekannt wurde, ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen ihn. Nachdem er 1942 seine Gesellenprüfung abgelegt hatte, wurde er zur Wehrmacht einberufen. Während seiner Rekrutenausbildung sammelte er heimlich von den Engländern abgeworfene Flugblätter auf, die er an Haushalte im Umfeld seiner Kaserne verteilte. Dabei wurde er ergriffen und vor ein Gericht gestellt, das ihn zu einem Jahr Gefängnis mit Frontbewährung verurteilte. Zunächst war er für ein Vierteljahr im KZ Buchenwald interniert, danach wurde er der Strafkompanie der 16. Panzerdivision an der Ostfront zugewiesen und wurde dort zum Minenräumen eingesetzt. Eines Tages weigerte er sich, das Minenfeld zu betreten, wurde bei einem Fluchtversuch angeschossen und kam mit einer schweren Bauchverletzung in ein Lazarett und danach zu einer Ersatzeinheit in Braunschweig. Von dort desertierte er und setzte sich nach Sachsen ab, wo er auf den Einmarsch der Roten Armee wartete, die ihm die Freiheit brachte.
Als das NS-Regime beseitigt war, kehrte er 1945 in seine Heimatstadt Duisburg zurück. Hier gehörte er zu den Gründungsmitgliedern der wieder entstandenen KPD. Außerdem sammelte er Jugendliche um sich in der Gruppe "Neue Jugend" und gründete 1946 die Freie Deutsche Jugend (FDJ) in Duisburg. Als diese 1951 in der Bundesrepublik Deutschland verboten wurde, arbeitete er illegal weiter. Erneut wurde er verhaftet und zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Auch nach dem Verbot der KPD 1956 wurde er wegen illegaler Fortsetzung der politischen Arbeit im Sinne von Hochverrat wiederum für drei Monate inhaftiert. Einige Jahre später wurde er wegen illegaler Zusammenarbeit mit der DDR-Gewerkschaft FDGB von einem Gericht zu dreizehn Monaten Haft verurteilt, die er im Gefängnis von Kleve zubrachte. Daran wurden weitere fünf Monate Haft angehängt für ein altes Vergehen: die Organisierung von Ferien für Kinder aus der BRD in der DDR.
Auch nach der Neugründung der DKP und damit der Zulassung kommunistischer Aktivitäten setzte Bachler seine politische Arbeit und das Engagement in der Friedensbewegung dort. Er beteiligte sich an den Ostermärschen und rief zu Protesten gegen Kriegseinsätze der Bundeswehr auf.[1] In Zusammenkünften der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN) berichtete er Jugendlichen über seinen Widerstand bei den Edelweißpiraten und seinem KZ-Aufenhalt.[2]
Bruno Bachler ist verheiratet.
Einzelnachweise
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bachler, Bruno |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer und Friedensaktivist |
GEBURTSDATUM | 9. Oktober 1924 |
GEBURTSORT | Insterburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Bruno Bachler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |