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Chajim Elasar Schapira

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Chajim Elasar Schapira
Chajim Elasar Schapira (2. v. l.) im Gespräch
Die Beerdigung des Rebben in Munkatsch im Mai 1937
Der Grabstein des Rebben in Mukatschewe/Ukraine

Reb Chajim Elasar Schapira, Verfasser des Minchat Elasar (geb. ca. 1871 in Strzyżów, Österreich-Ungarn; gest. Mai 1937 in Munkatsch; Jahrzeit: 2. Siwan), war Raw und Admor von Munkatsch ( in der Zeit von 1913–1937; Vorgänger war sein Vater Tzvi Hirsch Spira, der Verfasser des Darkei Teschuwa, wonach die Jeschiwa benannt wurde, die Reb Chajim Elasar im Jahr 5682 gegründet hatte; Nachfolger sein Schwiegersohn Baruch Yehoshua Yerachmiel Rabinovich).

Leben

Chajim Elasar Schapira wurde in Galizien (heute Polen) geboren, wo auch sein Grossvater, Schlomo Spira, als Rabbiner amtierte. Chajim Elasars Vater, Rabbi Tzvi Hirsch Spira, war ein Spross der berühmten Spira-Familie, die seit Generationen rabbinische Posten in Munkatsch bekleidet hatte und auf den Gründer der Munkatscher Dynastie, Rabbi Tzvi Elimelech Spira zurückzuführen ist, der in den Jahren 1828 bis 1832 als Oberrabbiner amtierte. Chajim Elasars Mutter war Esther, die Tochter von Rabbi Chanina Horowitz von Ulanów. Rabbi Chajim Elasar war Mitglied des Munkatscher Bet Din und seit 1903 dort Ab Bet Din, wo er gemeinsam mit seinem Vater bis zu dessen Tod 1913 wirkte. Er folgte dann seinem Vater in der Funktion als Oberrabbiner von Munkatsch und der umliegenden Gemeinden.

Schon als junger Knabe bewunderte man seine rasche Auffassungsgabe. Mit elf Jahren schrieb er sein erstes Buch über jüdische Gesetzgebung. Im Laufe seines Lebens schrieb und veröffentlichte er mehr als zwanzig Bücher über jüdisches Gesetz, Tora, Chassidismus, religiöse Sitten, Gebräuche und Philosophie. Sein bekanntestes Werk, das ihn weltberühmt machte, war die sechsbändige, gelehrte Publikation, die unter dem Titel Minchas Elazar herauskam. Er war ein scharfer Gegner sowohl von Zionismus als auch der Aguda. Überhaupt war er eine sehr kämpferische, kompromisslose Persönlichkeit, und so war es mehr als natürlich, dass er sehr viele Gegner hatte.

Reb Chaim Elasar leitete seine Gemeinschaft mit grosser Würde und erntete für Munkatsch weltweiten Respekt und Anerkennung. Sein scharfer Verstand und sein umfangreichstes Wissen in jüdischen als auch in weltlichen Dingen führten dazu, dass Tausende Menschen ihn ohne Unterlass aufsuchten, um ihn um Rat und Segen zu bitten. Unter seiner Leitung zeigte die jüdische Gemeinde in Munkatsch ein sprunghaftes Wachstum und als er starb, waren mehr als die Hälfte der Einwohner der Stadt jüdisch.

Im Jahr 1930 besuchte Reb Chajim Elasar Erez Jisrael für knapp zwei Wochen, um den verehrten Kabbalisten und Weisen Schlomo Elieser Alfandri und dessen Anhängerschaft zu treffen. Eine grosse Gruppe angesehener Rabbiner und Gemeindeführer begleitete ihn. Während des Besuchs zogen sich Schapira und Alfandri für eine Dauer von einer Woche Tag für Tag für viele Stunden in geschlossene Räumlichkeiten zurück, um sich zu besprechen und auszutauschen. Genau in dieser Zeit starb Alfandri im Alter von weit über 100 Jahren. Viele glauben, dass die beiden unter anderem Möglichkeiten diskutierten, um die Erlösung durch das Kommen des Maschiach zu beschleunigen. Einzelheiten der Reise berichtet ein Buch des Schapira-Schülers Rabbi Moshe Goldstein, der den Rebben auf seiner Reise begleitet hatte. Das Buch erlebte mehrere Auflagen in Hebräisch und Jiddisch und wurde 2009 auch ins Englische übersetzt.

Eines der denkwürdigsten Ereignisse in Munkatsch zu dieser Zeit war die Hochzeit der einzigen Tochter des Rebben, Frima (Frime Chaye Rifka Spira), mit Baruch Rabinovich, dem Sohn des Admor von Parziwa, die am 15. März 1933 stattfand (Chajim Elasars Ehefrau und Mutter von Frima war Rochel Perl, Tochter von Yakov Moshe Safrin von Komarno). Mehr als 20 000 Gäste nahmen an der Hochzeit von Frima und Baruch teil, die Gäste waren aus allen Teilen Europas und sogar aus den USA angereist. Laut Zeitungsberichten dauerten die Festlichkeiten sieben Tage und Ungarn, Polen und die Tschechoslowakei hatten ihre Grenzen weit geöffnet und verlangten keine Visa zu sehen von denjeningen, die an der Hochzeitsfeier teilnehmen wollten. Zur Feier des freudigen Ereignisses wurden in der ganzen Stadt besondere "Triumphbögen" errichtet. Kamerateams kamen aus vielen Ländern, um die Vorgänge zu filmen und zu dokumentieren.

Rabbi Chaim Elazar unternahm grosse Anstrengungen, um seinen bedürftigen Brüdern und Schwestern in Munkatsch wirksam zu helfen, und etablierte ein riesiges Netz gemeinnütziger Institutionen, um ihre Lasten und ihr Leid zu erleichtern und zu mildern. Er errichtete Elementarschulen unter der Bezeichnung "Machzike Torah", wo Kinder unter seiner Oberaufsicht konstant unterrichtet wurden. Seine Jeschiwa "Darkei Tshuva" in Munkatsch übte eine grosse Anziehung auf jüdische Studenten aus, die aus allen Ecken und Enden Europas nach Munkatsch strömten, um unter seiner Leitung zu studieren, und später bedeutende Rabbiner, Gemeindeleiter usw. wurden. Der Rebbe war geachtet nicht nur in der internationalen jüdischen Welt, sondern genoss auch grosse Wertschätzung vonseiten der nichtjüdischen Bevölkerung und wurde beispielsweise vom tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Beneš, von Tomáš Masaryk oder Königin Wilhelmina der Niederlande besucht, die alle um seinen Rat oder Segen nachsuchten. Viele betrachteten ihn als Wunderrabbi und Wundertäter. Er hinterliess einen bleibenden Eindruck in Munkatsch, in Europa und der ganzen Welt. Tausende Anhänger und Verehrer besuchen sein Grab auf dem Jüdischen Friedhof in Munkatsch (zum Zeitpunkt des Todes in der Tschechoslowakei befindlich, heute Ukraine) während des ganzen Jahres, wo sie beten und um das Kommen der Erlösung bitten, besonders an seinem Todestag im Monat Mai.

Nach seinem Tod 1937 im Anschluss an eine schwere Krankheit folgte ihm in seinem Amt als Oberrabbiner sein Schwiegersohn, Rabbi Baruch Rabinowicz, der Mann seiner einzigen Tochter Frima. Rabbi Baruch amtierte als Oberrabbiner bis zur Besetzung Munkatschs durch die Nazis 1944. Das Chassidut wird aktuell geleitet von Chajim Elasars Enkel, dem Sohn von Baruch und Frima, Rabbi Moshe Leib Rabinovich, der in Brooklyn lebt.

Literatur

  • Moshe Goldstein, Journey to Jerusalem (ArtScroll)

Weblinks

  • Anmerkung: Im Film sieht man den Rebben in einer Kutsche auf dem Weg zur Chatuna. Er erklärte sich gegenüber einem amerikanischen Filmteam spontan bereit, einige Worte zu den amerikanischen Juden zu sprechen. Er erhob seine Stimme und sprach: "Der Midrasch lehrt uns, dass der Schabbat ein Einzelgänger ist und keinen Partner hat. So sage ich euch, meine Brüder in Amerika: 'Hütet den Schabbat und so wird es euch gut gehen! Damit meine ich nicht das Einhalten des Schabat, indem man am Schabat dawent, sondern, dass man ihn nicht mit verbotenen Taten entweiht! Ihr habt die Möglichkeit, seine Heiligkeit zu bewahren! ' "

Andere Wikis

Siehe auch

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