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Christof May (Theologe)

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Christof May (* 8. April 1973 in Waldbrunn-Hintermeilingen; † 8. oder 9. Juni 2022 ebendort[1]) war ein deutscher römisch-katholischer Priester, Regens des Limburger Priesterseminars sowie Bischofsvikar für Kirchenentwicklung und Domkapitular im Limburger Domkapitel.

Leben

Christof May studierte nach dem Abitur Philosophie und Theologie an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt am Main und an der Universität Gregoriana in Rom. 2000 empfing er die Priesterweihe. 2004 wurde er an der Gregoriana zum Doktor der Theologie promoviert.[2]

Danach war er Kaplan in Königstein, Kronberg und Wiesbaden.[3] Zwischen 2006 und 2008 engagierte er sich für den Aufbau der City-Pastoral in Wiesbaden. Ab September 2008 war er Pfarrer in der Pfarrei St. Anna in Braunfels.[2][3] Später wurde er Bezirksdekan in den Bezirken Wetzlar und Lahn-Dill-Eder.[2] Von 2011 bis 2015 leitete er als Geistlicher Rektor das Bischof-Blum-Kolleg in Limburg an der Lahn.[2] Im Frühjahr 2018 wurde er zum Regens des Limburger Priesterseminars und Bischofsvikar für Kirchenentwicklung berufen und trat dieses Amt zum 1. September desselben Jahres an. Am 1. Dezember 2019 trat er sein Amt als Domkapitular im Limburger Domkapitel an.[3]

Aufmerksamkeit erregte May durch seine Predigt zum Erntedank-Gottesdienst in der Kapelle des Limburger Bischofshauses am 4. Oktober 2020, in der er sich für die Erteilung der Sakramente für wiederverheiratete geschiedene Paare, homosexuelle Paare, gemeinsames Abendmahl über Konfessionsgrenzen hinweg und die Frauenordination aussprach.[4][5][6]

May engagierte sich seit 2007 als Referent bei der Academie Kloster Eberbach. Seit 2017 war er geistlicher Begleiter der Wallfahrt von Menschen mit Behinderung nach Lourdes des Malteserordens. Seit 1985 war er Tubist bei den Elbtal Musikanten in Elbtal, mit denen er regelmäßig auftrat.

Am 9. Juni 2022 wurde Christof May tot aufgefunden, nachdem ihn Bischof Georg Bätzing am Vortag von seinen kirchlichen Ämtern gemäß den Vorgaben der kirchlichen Rechtsordnung freigestellt hatte. Hintergrund waren „Hinweise auf tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs“.[1] Diese Hinweise sollten während der Freistellung auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden.[7]

Schriften

  • Pilgern. Menschsein auf dem Weg. In: Studien zur systematischen und spirituellen Theologie. Nr. 41, Echter Würzburg 2004, ISBN 978-3-429-02617-2.
  • Mit dem Rad Glauben erfahren: Firmradkurs, Pro Business Berlin, 2006, ISBN 978-3-939-53343-6.
  • Jung, entschieden, christlich: Lebenskompass, Butzon & Bercker 2010, ISBN 978-3-766-61353-0.

Co-Autorenschaft

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Daniel Deckers: Leiter des Priesterseminars begeht Suizid nach Missbrauchsvorwürfen. In: faz.net. 10. Juni 2022, abgerufen am 10. Juni 2022.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Barbara Faustmann: Mit leichtem Gepäck. Gesellschaft für kirchliche Publizistik Mainz mbH & Co. KG, 4. April 2018, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  3. 3,0 3,1 3,2 Dr. Christof May wird Domkapitular. Bistum Limburg, 7. November 2019, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  4. Predigt von Dr. Christof May, Regens des Bistums Limburg, zu Erntedank. YouTube, 4. Oktober 2020, abgerufen am 16. Oktober 2020.
  5. Priester kritisiert katholische Kirche: Predigt geht viral. Bayerischer Rundfunk, 13. Oktober 2020, archiviert vom Original am 28. Februar 2021; abgerufen am 10. Juni 2022.
  6. Predigt zum Erntedank durch Regens Christof May. facebook / Pfarrei St. Blasius im Westerwald, 4. Oktober 2020, abgerufen am 10. Juni 2022.
  7. Limburger Priesterausbilder tot aufgefunden, T-Online, 10. Juni 2022, abgerufen am 10. Juni 2022
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Christof May (Theologe) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.