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Cornelis Floris II.

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Cornelis Floris de Vriendt (* 1514 in Antwerpen; † 20. Oktober 1575 ebenda) war ein flämischer Bildhauer und Architekt und zusammen mit seinem Bruder Frans Floris maßgeblich beteiligt an der Herausbildung der nordischen Renaissance.

Leben und Werk

Cornelis Floris wurde 1538 Meister der Lukasgilde. Von einem mehrjährigen Italienaufenthalt brachte er die Groteske als Dekorationselement mit, das er durch verschiedene Publikationen für Druckgrafik, Malerei, Skulptur und Architektur popularisierte. 1549 erhielt er erste gestalterische Aufträge, und zwar für die Wandgräber der Herzoginnen Dorothea und Anna Maria von Preußen im Königsberger Dom. Später schuf er dort auch das Wandgrab für Herzog Albrecht. Im Schleswiger Dom fertigte er von 1550 bis 1552 den Kenotaph für König Friedrich I. von Dänemark in strenger Renaissance mit Liegebetfigur und maßvoller Dekoration, ein Hauptwerk der Gattung Freigräber. Das Grabmal für König Christian III. von Dänemark in Roskilde wurde mit seinem streng architektonischen Aufbau zum Vorbild für die deutschen und nordischen Hallengräber der Folgezeit. Außerdem entstammen mehrere Tabernakel, in denen er den mehrstöckigen gotischen Turmaufbau mit Renaissanceelementen verband (z.B. in St. Leonardus in Léau), und Lettner (z.B. in der Kathedrale in Tournai) aus seiner Werkstatt.

Als Antwerpen 1560 einen Wettbewerb für ein neues Rathaus ausschrieb, obsiegte Cornelis Floris mit einem Entwurf, der ein gotisches Zunftgiebelhaus als Risalit in eine florentinische Palazzo-Fassade hineinkomponierte. Im Erdgeschoss Rustika, im Hauptgeschoss strenge Pilasterordnung, darüber Balustradenloggia, Kranzgesims und Satteldach. Die plastische Dekoration (Hermen, Obelisken) beschränkt sich auf den Giebel. Mit diesem Rathaus schuf Floris den für die gesamten Niederlande maßgebenden Typus. Das für seinen Bruder Frans gebaute Haus ist ebenso wenig erhalten wie das von ihm für die Flandernfahrer der Hanse unter dem Syndikus Heinrich Sudermann als Nachfolge des Hansekontor in Brügge errichtete Haus der Osterlinge in Antwerpen (1893 abgebrannt).

Florisstil

Das architektonische Element gewinnt im Laufe der Entwicklung von Cornelis Floris immer mehr die Oberhand über das Dekorative, und durch Zusammenfassung aller vorhandenen Elemente entsteht ein neuer universaler Dekorationsstil, der höchste Gesamt- und Einzelwirkung erstrebt. Der Florisstil wurde zu einem Sammelbegriff, der zahlreiche Künstlernamen einschließt. Man versteht darunter alle Elemente der Hochrenaissance in den Niederlanden. Cornelis Floris’ Schüler und Nachfolger haben diesen Stil nicht nur in den Niederlanden, sondern auch nach Dänemark und über die Küstenländer der Ostsee, Norddeutschland, bis tief hinein nach Süddeutschland verbreitet.[1] So verweist z.B. auch die elegante Renaissancelaube des Kölner Rathauses auf den Einfluss seiner Werkstatt.

Einzelnachweise

  1. Nach Floris, Cornelis (1514). In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 12, E. A. Seemann, Leipzig 1916, S. 121

Werke

Weblinks

 Commons: Cornelis Floris – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Cornelis Floris II. aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.