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Druckfehler
Ein Druckfehler ist ein Fehler in einer Drucksache. Druckfehler im engeren Sinn sind die so genannten Verfahrensfehler, sie entstehen direkt beim Druckvorgang. Allgemeinsprachlich werden als Druckfehler jedoch meist die so genannten Satzfehler bezeichnet, die vor dem Beginn des Druckvorgangs im Schriftsatz entstehen.
Auch ein Tippfehler kann zu einem Druckfehler werden, wenn er nicht rechtzeitig erkannt wird.
Verfahrensfehler
Verfahrensfehler sind Fehler im Druckbild, die durch technische Fehler, Bedienungsfehler, nicht optimal aufeinander abgestimmte Abläufe oder mangelnde Sorgfalt in der Produktion entstehen.
- Abliegen: Abfärben der noch nassen Druckfarbe auf die Rückseite des darüber liegenden Druckbogens beim Stapeln von bedruckten Bögen. Abhilfe bietet das Bestäuben, also das Aufbringen einer Schutzschicht z.B. aus Kalkstaub, die das Druckbild nicht beeinträchtigt, wenn sie dünn genug aufgebracht wird.
- Butzen (auch: Putzen, Partisanen, Popel): Fremdkörper, die sich auf der Druckform oder dem Gummituch (siehe auch: Offsetdruck) festsetzen und zu Fehlstellen im Druck führen. Sie entstehen aus getrockneter Druckfarbe, aus Papierpartikeln oder aus Textilfusseln aus den Walzenbezügen. Druckmaschinen können mit Butzenfängern ausgestattet werden, die ein Entfernen der Fremdkörper bei laufender Maschine ermöglichen.
- Dublieren: schattenartige blasse Konturen neben dem eigentlichen Druck
- Durchschlagen: Druckfarbe durchdringt das Papier von der bedruckten Seite bis zur Rückseite
- Schmitz: unscharfer Druck, verschwommene Konturen
- Blitzer beziehungsweise Passerfehler: Beim mehrfarbigem Druck entstehen durch ungenaues Ausrichten der Druckformen für verschiedene Farben hellere oder weiße Stellen
- Rotznase: Als Rotznase wird ein Druckfehler im Tiefdruckverfahren bezeichnet. Durch Schmutzablagerungen, wie beispielsweise Papierstaub oder Pigmentverkrustungen (»Rotz«), unter dem Rakelmesser zieht die Druckfarbe nasenförmig aus und druckt auf den Bedruckstoff.
- Farbspritzer: durch Undichtigkeiten im Farbsystem hervorgerufene Spritzer auf dem Bedruckstoff
Satzfehler
Satzfehler sind falsch geschriebene Wörter oder typografische Fehler in einem gedruckten Text.
Früher entstanden Satzfehler beim Übertragen des meist handschriftlichen Manuskripts durch den Schriftsetzer. Heute werden Texte häufig vom Autor selbst erfasst und digital geliefert, sodass der Autor eine mögliche Quelle von Satzfehlern darstellt. Dabei entstehen besonders häufig Satzfehler beim Abteilen von Telefon- und Kontonummern, bei typografischen Zeichen wie Anführungszeichen und Gedankenstrichen sowie durch unkonventionelle Orthografie.
Zur Vermeidung von Satzfehlern ist eine mehrfache Kontrolle notwendig. Traditionell liest dazu ein Korrektor die Druckfahnen. Dabei macht er entsprechende, zum Teil länderspezifische Korrekturzeichen.
Heute werden zur Reduzierung von Satzfehlern auch Rechtschreib- und Grammatikprüfprogramme eingesetzt. Diese können jedoch keine inhaltliche und logische Kontrolle durch Korrektoren ersetzen: Der Sinnzusammenhang eines Textes muss berücksichtigt werden, um beispielsweise Tippfehler zu erkennen, die zufällig ein existierendes Wort ergeben. Diese menschliche Korrekturleistung wird häufig nicht honoriert, sodass aus Kosten- und Zeitgründen ein vermehrtes Auftreten von Satzfehlern festzustellen ist.
Beispiele typografischer Satzfehler
- Fliegenkopf: kopfstehende Letter (der druckende Fuß wirkt, absichtlich oder unabsichtlich als Blockade)
- Gießbach oder Gasse: Wortzwischenräume in mehreren Zeilen, die genau übereinander stehen
- Hurenkind oder Witwe: alleinstehende Endzeile eines Absatzes am Seiten- oder Spaltenanfang
- Schusterjunge: alleinstehende Anfangszeile eines Absatzes am Seiten- oder Spaltenende
- Leiche: fehlender Buchstabe oder Satz oder fehlendes Wort
- Zwiebelfisch: Zeichen aus einer falschen Schriftart oder eines Schriftschnitts
Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Jürgen Beyer: Errata und Korrigenda. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 37 (2012), S. 27–39.
- Helmut Hiller, Stephan Füssel: Wörterbuch des Buches. Klostermann, Frankfurt am Main 2006, ISBN 978-3-465-03495-7.
- Gerhard Müller: Aufschlussreiche Druckfehler. In: Sprachspiegel (Zürich), Heft 1/2010, S. 3–7.[1]
- Ursula Rautenberg (Hrsg.): Reclams Sachlexikon des Buches. Reclam, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-010542-0.
- George Christian Wolf: Das Lob und der Nutzen der Druckfehler. In: Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Uebersetzungen in gebundener und ungebundener Schreibart. Bd. 1. 2., vermehrte Auflage. Bernhard Christoph Breitkopf, Leipzig 1735, S. 253–265.
Einzelnachweise
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Druckfehler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |