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Dysmelie
Klassifikation nach ICD-10 | ||
---|---|---|
Q73.8 | Sonstige Reduktionsdefekte nicht näher bezeichneter Extremität(en) | |
ICD-10 online (WHO-Version 2013) |
Eine Dysmelie ist eine angeborene Fehlbildung einer oder mehrerer Gliedmaßen, also der Arme, Hände, Beine oder Füße. Sind alle vier Gliedmaßen betroffen, spricht man von Tetraamelie.
Etymologie
Das Wort leitet sich von der altgriechischen Vorsilbe δυς- (dys-, entspricht deutsch miss- oder un-) sowie μέλος mélos „Glied“ ab.[1] Wörtlich bedeutet Dysmelie also eine Missbildung der Gliedmaßen.
Formen
Fehlbildungen von Gliedmaßen können sein:
- völliges Fehlen: von Gliedmassen Amelie, von Fingern oder Zehen Oligodaktylie
- Fehlen von Bestandteilen wie etwa der Röhrenknochen bei Phokomelie, Ektromelie
- amputationsartiger Stumpf: Peromelie
- Verkürzungen von Gliedmaßen: von Fingern oder Zehen Brachydaktylie,von Armen oder Beinen Rhizomelie, Mesomelie, Akromelie
- Verwachsungen: von Fingern oder Zehen Syndaktylie, Polysyndaktylie, Ektrodaktylie
- zu viele Glieder: Polymelie, Polydaktylie (eine Form der Polymelie)
Ursachen nicht genetischer Dysmelien
Die ursächlichen Einflüsse für nicht-genetische Dysmelien können einerseits Infektionen der Schwangeren und des Embryos oder Sauerstoffmangel des Embryos, ein Amniotisches-Band-Syndrom oder Fehl- bzw. Mangelernährung der Schwangeren sein. Andererseits können aber auch Nebenwirkungen von Medikamenten und Hormonpräparaten Ursachen für eine Dysmelie sein. Das bekannteste Beispiel für medikamentöse Nebenwirkungen ist Thalidomid (Wirkstoff von Contergan).
Vererbung
Wenn die Dysmelie durch äußere Einflüsse während der Schwangerschaft entsteht (z. B. mechanisch, siehe Amniotisches-Band-Syndrom), wird sie nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht weitervererbt.
Aber auch Gendefekte wie etwa beim Holt-Oram-Syndrom oder TAR-Syndrom (Thrombozytopenie absent radius) können Fehlbildungen der Gliedmaßen verursachen. Die Gendefekte sind erblich, müssen aber, wenn sie rezessiv sind, nicht in Erscheinung treten.
Diagnose
Eine Dysmelie kann im Rahmen der Pränataldiagnostik bereits im Mutterleib mittels Feinultraschall erkannt werden.
Weblinks
- DysNet, ein internationales Netzwerk für Dysmelien, bei rareconnect (teils in deutsch) und auf dem eigenen Server (derzeit nur englisch) von EDRIC (European Dysmelia Reference Information Centre)
Einzelnachweise
- ↑ Wilhelm Gemoll: Griechisch-Deutsches Schul- und Handwörterbuch. G. Freytag Verlag/Hölder-Pichler-Tempsky, München/Wien 1965.
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Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Dysmelie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |