Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Ecclesia non sitit sanguinem
Nach dem Rechtssatz ecclesia non sitit sanguinem (lat. die Kirche dürstet nicht nach Blut) des Kanonischen Recht war es im Mittelalter Geistlichen nicht gestattet, an Maßnahmen der (weltlichen) Strafgerichtsbarkeit teilzunehmen.
Es handelt sich um einen frühchristlichen Grundsatz, der die ablehnende Haltung der Kirche gegenüber der Todesstrafe ausdrückte (was wohl auf das Gebot Du sollst nicht töten zurückzuführen sein dürfte) und Verletzungen des Körpers durch Geistliche ausschloss. Zu Zeiten der Inquisition, gelegentlich auch im Rahmen der Hexenverfolgung, wurde der Grundsatz jedoch umgangen, indem man Personen, die von kirchlichen Gerichten als in schwerem Ausmaß für schuldig befunden worden waren, der weltlichen Gerichtsbarkeit (auch bracchium saeculare, weltlicher Arm, genannt) übergab, die das Recht zur Ausführung der Blutgerichtsbarkeit hatte, was die Vollstreckung einer Todesstrafe nach weltlichen Gesetzen und Urteilen mit einschloss.
Ursprünglich besagte der Grundsatz möglicherweise, dass die christliche Religion nicht durch Gewalt verbreitet werden sollte.
Literatur
- Günter Jerouschek: Ecclesia non sitit sanguinem. In: Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte, zweite Auflage, Bd. 1: Aachen – Geistliche Bank. Erich Schmidt Verlag, Berlin 2008, Sp. 1174–1176.
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ecclesia non sitit sanguinem aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |