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Edith Kraus

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Edith Kraus (Edith Kraus-Bloedy; Edith Kraus-Steiner geb. 16. Mai 1913 in Wien; gest. 4. September 2013 in Tel Aviv[1]) war eine israelische Pianistin.[2][3]

Leben

Edith Kraus' Vater betrieb ein Wäschegeschäft in Wien mit einer Filiale in Karlsbad, wo Edith seit 1919 aufwuchs. Sie galt als musikalisches Wunderkind und hatte mit elf Jahren ihren ersten Auftritt mit dem Karlsbader Orchester in Mozarts Klavierkonzert in c-moll. 1927 wurde sie mit einem Empfehlungsschreiben Alma Mahlers von Artur Schnabel in dessen Meisterklasse in Berlin aufgenommen. Ab 1930 arbeitete sie als Klavierpädagogin in Prag und trat auch im Rundfunk auf. 1933 heiratete sie den Wiener Pianisten und Klavierpädagogen Karl Steiner. Nach der deutschen Besetzung der Tschechoslowakei 1939 hatte sie Berufs- und Auftrittsverbot. 1942 wurden sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert, Steiner und seine Eltern wurden mit den Oktobertransporten 1944 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.

Nach der Befreiung heiratete sie 1947 in zweiter Ehe Arpad Bloedy, im selben Jahr wurde eine Tochter geboren. 1949 wanderten sie nach Israel aus. Nach anfänglicher Arbeit als Näherin konnte sie die musikalische Tätigkeit wieder aufnehmen und unterrichtete von 1957 bis 1981 als Professorin an der Rubin-Musikakademie der Universität Tel Aviv.[2]

Kraus widmete sich der Musik der sogenannten Theresienstädter Komponisten, machte CD-Einspielungen, hielt Vorträge in verschiedenen Ländern und wirkte bei TV-Dokumentationen mit. 1987 nahm Kraus in Jerusalem mit der Klavier-Sonate Nr. 6 von Viktor Ullmann ein Werk auf, das sie über 40 Jahre zuvor in Gefangenschaft gemeinsam zur Uraufführung gebracht hatten. 1999 erlitt sie einen Schlaganfall und konnte seither nicht mehr auftreten, sondern nur noch unterrichten. 2002 kam sie zum ersten Mal wieder nach Deutschland und wurde als Zeitzeugin befragt.

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Obituary, bei orpheus
  2. 2,0 2,1 Julia Grunwald: Edith Kraus-Bloedy, Biographie, in: MUGI-Musik und Gender im Internet, Hochschule für Musik und Theater Hamburg
  3. Joseph Croitoru: Wunderkind. Zum Tod von Edith Kraus. FAZ, 12. September 2013, S. 32
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Edith Kraus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.