Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Edmund Nick

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Edmund Nick (* 22. September 1891 in Reichenberg/Böhmen, Österreich-Ungarn; † 11. April 1974 in Geretsried) war ein Komponist, Kapellmeister und Musikschriftsteller. Er schrieb Lieder, Chansons, Bühnen- und Filmmusiken, Operetten, Musik für Lustspiele Das kleine Hofkonzert, Musikkritiken u. a. für die Neue Zeitung, Die Welt und 1963–1973 für die Süddeutsche Zeitung.

Leben und Werk

Der Kaufmannssohn studierte von 1910 bis 1915 in Wien und Graz Jura, absolvierte gleichzeitig eine musikalische Ausbildung an der Wiener Musikakademie und am Dresdner Konservatorium und wurde 1918 an der Universität Graz zum Dr. jur. promoviert. Nick war seit 1920 mit der Konzertsängerin Käte Jaenicke (1889–1967), Tochter von Karl Jaenicke, verheiratet; sie hatten die 1926 geborene Tochter Dagmar Nick. Käte Nick-Jaenicke galt in der Zeit des Nationalsozialismus als „Halbjüdin“ und alle drei waren Repressalien ausgesetzt.

1921 wurde Nick Kapellmeister der Schauspielbühnen in Breslau, 1924 gemeinsam mit Fritz Ernst Bettauer künstlerischer Leiter der Schlesischen Funkstunde. 1928 holte er den noch jungen Dirigenten Franz Marszalek an diesen Sender. 1929 entstand in Zusammenarbeit mit Erich Kästner das Funkspiel „Leben in dieser Zeit“. 1933 wurde er im Zuge der Gleichschaltung beim Sender entlassen. Er übersiedelte nach Berlin, wo er bis 1935 als musikalischer Leiter des Kabaretts Die Katakombe arbeitete und von 1936 bis 1940 musikalischer Leiter am Theater des Volkes in Berlin-Mitte war. Nick erhielt Aufträge zur Komposition der Musik einer Vielzahl von Ufa-Filmen, zuletzt 1944 für Eine Frau für drei Tage. Im Dezember 1943 wurde er ausgebombt, wich mit der Familie nach Böhmen aus und musste von dort im Februar 1945 nach Bayern flüchten. Ab Herbst 1945 übernahm Nick zusammen mit Kästner, dem früheren Mitarbeiter in Breslau und Berlin, und Rudolf Schündler den Aufbau und die Leitung des Kabaretts Die Schaubude in München. 1947 wurde Nick Chefdirigent der Bayerischen Staatsoperette, dem heutigen Staatstheater am Gärtnerplatz, in München. Von 1949 bis 1952 hatte er eine Professur an der Münchner Musikhochschule inne.[1] Er war von 1952 bis 1956 Leiter der Musikabteilung beim Westdeutschen Rundfunk in Köln, wo er die Cappella Coloniensis gründete, ein Ensemble für historisch informierte Aufführungspraxis.[1] Von 1957 bis 1960 war er Musikkritiker der „Welt“, ab 1962 der „Süddeutschen Zeitung“.

Nick komponierte das musikalische Lustspiel „Das kleine Hofkonzert“ (1935), Operetten (unter anderem „Über alles siegt die Liebe“, 1940, und "Das Halsband der Königin", Uraufführung 1. Dezember 1948) sowie Unterhaltungs-, Bühnen- und Filmmusik. Er schrieb „Paul Lincke“ (1953) und „Vom Wiener Walzer zur Wiener Operette“ (1954). Am Ende der Zusammenarbeit mit Kästner komponierte er 1969 die Musik zu dem 1955 entstandenen Gedichtzyklus „Die 13 Monate“.

Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Westfriedhof.[2]

Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

Aufnahmen

2010 erschien beim Label CPO Edmund Nicks "Leben in dieser Zeit. Lyrische Suite in drei Sätzen (1929). Text von Erich Kästner" mit u.a. Elke Kottmair, Marcus Günzel, Christian Grygas, Walter Niklaus, Peter Ensikat, Ralf Simon, Gerd Wiemer. Ernst Theis leitet Chor & Orchester der Staatsoperette Dresden. Die Aufnahme bietet sowohl die Rekonstruktion der Hörspielfassung als auch die Musiken der Konzerfassung.

Ende 2010 erschien die CD Die 13 Monate - Erich Kästner in Liedern und Songs von Edmund Nick (Ulrich Schütte Gesang; Gerold Huber Klavier).[3]

Literatur und Quellenangaben

  • Robert Münster: Nick, Edmund. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 19, Duncker & Humblot, Berlin 1999, S. 198 (Onlinefassung).
  • Edmund Nick: Münchner Musikberichte. Kritiken und Essays, Hans Schneider, Tutzing 1971, ISBN 3-7952-0112-8
  • Gwendolyn von Ambesser: Schaubudenzauber – Geschichte und Geschichten eines legendären Kabaretts, Verlag Edition AV, Lich Hessen 2006, ISBN 3-936049-68-8
  • Dagmar Nick (Hrsg.): Edmund Nick, Das literarische Kabarett Die Schaubude 1945–1948. Seine Geschichte in Briefen und Songs. Herausgegeben und kommentiert von Dagmar Nick. edition monacensia im Allitera Verlag. 212 Seiten. München 2004. ISBN 3-86520-026-5
  • Susanne Brantl (Gesang) / Gerold Huber (Piano): Das Leben ohne Zeitverlust – Chansons der Stunde Null. Lieder von Erich Kästner vertont von Edmund Nick. CD (Russki Records)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Edmund Nick, Art. "Nick, Edmund", in: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Allgemeine Enzyklopädie der Musik, Bd. 9, Kassel etc. 1961, Sp. 1444.
  2. Grabstätte Käte Nick-Jaenicke und Edmund Nick
  3. www.duo-phon-records.de
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Edmund Nick aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.