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Dagmar Nick
Dagmar Nick (* 30. Mai 1926 in Breslau) ist eine deutsche Dichterin und Schriftstellerin.
Leben
Dagmar Nick wurde als zweites Kind des Komponisten Edmund Nick und der Konzertsängerin Käte Nick-Jaenicke geboren. Sie ist eine Großkusine[1] des Historikers Fritz Stern. Die Mutter Käte Nick-Jaenicke galt in der Zeit des Nationalsozialismus als „Halbjüdin“. Der Vater, Musikalischer Leiter der Hörfunkgesellschaft Schlesische Funkstunde in Breslau, wurde 1933 im Zuge der nationalsozialistischen Gleichschaltung entlassen.[2] Die Familie zog nach Berlin um, wo Dagmar das Gymnasium besuchte. Nach ihrem Abitur 1943 erkrankte sie schwer an Tuberkulose. 1944 wurde die Wohnung der Familie in Berlin-Wilmersdorf durch eine Luftmine schwer beschädigt, so dass die Familie nach Böhmen auswich, von wo sie Ende Februar 1945 noch nach Bayern flüchten konnte. Dagmar studierte dann in München Psychologie und Graphologie. Seitdem lebt sie in München, unterbrochen nur durch einen vierjährigen Aufenthalt (von 1963 bis 1967) in Israel.[3]
Dagmar Nick war mit dem Übersetzer und Dramaturgen Robert Schnorr, den Ärzten Peter Davidson und Kurt Braun verheiratet.
Neben Rose Ausländer, Ingeborg Bachmann und Hilde Domin gehört Dagmar Nick zu den wichtigen deutschsprachigen Lyrikerinnen nach 1945. Sie trat 1948 dem Schutzverband deutscher Schriftsteller, München (SDS Bayern), bei und ist seit 1965 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland, seit 2005 Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.
Auszeichnungen
- Liliencron-Preis der Stadt Hamburg 1948
- Ehrengabe der Stiftung zur Förderung des Schrifttums, München 1951
- Literaturpreis der Landsmannschaft Schlesien 1963
- Eichendorff-Literaturpreis 1966
- Ehrengabe zum Andreas-Gryphius-Preis 1970
- Roswitha-Preis 1977
- Tukan-Preis der Stadt München 1981
- Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen 1986
- Schwabinger Kunstpreis für Literatur der Stadt München 1987
- Andreas-Gryphius-Preis 1993
- Literaturpreis der Gedok 1996
- Silbermedaille «München leuchtet» der Landeshauptstadt München 2001
- Jakob-Wassermann-Literaturpreis der Stadt Fürth 2002
- Ernst-Hoferichter-Preis 2006
- Bayerischer Verdienstorden 2006
- Horst-Bienek-Preis für Lyrik 2009
Werke
Prosa
- Einladung nach Israel. (1963)
- Götterinseln der Ägäis. (1981) 2005. ISBN 3-89086-866-5
- Sizilien. (1987) 2002. ISBN 3-89086-739-1
- Medea, ein Monolog. (1988) 1998. ISBN 3-89086-949-1
- Lilíth, eine Metamorphose. (1992) 1998. ISBN 3-87365-277-3
- Jüdisches Wirken in Breslau. Eingeholte Erinnerung: Der Alte Asch und die Bauers. Würzburg 1998. ISBN 3-87057-219-1
- Penelope, eine Erfahrung. 2000. ISBN 3-87365-323-0
- Die Flucht. Drei Hörspiele. 2006. ISBN 3-89086-603-4
- Momentaufnahmen. 2006. ISBN 3-89086-607-7
- Rhodos, erinnert. 2007. ISBN 3-89086-557-7
- Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch. München 2015. ISBN 978-3-406-68148-6
Lyrik
- Märtyrer. 1947
- Das Buch Holofernes. 1955
- Zeugnis und Zeichen. (1969) 1990. ISBN 3-89086-943-2
- Fluchtlinien, Gedichte aus 33 Jahren. 1978
- Im Stillstand der Stunden. 1991. ISBN 3-89086-948-3
- Gezählte Tage.(1986) 1992. ISBN 3-89086-947-5
- Sternfährten – Gefährten. 1993. ISBN 3-89086-894-0
- In den Ellipsen des Mondes.(1959) 1994. ISBN 3-89086-946-7
- Gewendete Masken. 1996. ISBN 3-89086-746-4
- Trauer ohne Tabu. 1999. ISBN 3-89086-945-9
- Wegmarken. Ausgewählte Gedichte. 2000. ISBN 3-89086-760-X
- Liebesgedichte. 2001. ISBN 3-89086-778-2
- Schattengespräche. 2008. ISBN 3-89086-564-X
- Abtrünniges Herz. Fuchstal 2018. ISBN 978-3-931798-46-8
Weitere Werke
- Dagmar Nick: Israel gestern und heute (Dokumentation) 1968
- Edmund Nick, Das literarische Kabarett, Die Schaubude 1945–1948. Seine Geschichte in Briefen und Songs. Hrsg. und kommentiert von Dagmar Nick. 2004. ISBN 3-86520-026-5
- Einzelne Gedichte und Prosa in über 240 Anthologien und Schulbüchern
- Gedichte und Prosa erschienen in Englisch (USA), Polnisch, Ungarisch
- Text zu dem Schlagerlied „Laß dich nicht unterkriegen“ aus dem Hans-Albers-Film 'Foehn', komponiert von Mark Lothar. Veröffentlicht im Jahr 1950 in Interpretationen von Hans Albers (Schallplatte Decca F 49288) und den Metropol-Vokalisten (Schallplatte Odeon O-26917).
Literatur
- Dagmar Nick, in: Internationales Biographisches Archiv 19/2001 vom 30. April 2001, im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Weblinks
- „Leben-in-dieser-Zeit“ | Rundfunkschätze-CD
- Vorlass Dagmar Nick in der Monacensia
- Literatur von und über Dagmar Nick im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Deutschlandfunk. Im Gespräch / Lyrikerin Dagmar Nick
Einzelnachweise
- ↑ Dagmar Nick: Eingefangene Schatten. Mein jüdisches Familienbuch. München 2015, ISBN 978-3-406-68148-6, S. 266.
- ↑ http://www.rundfunkschaetze.de/?s=sender+breslau&searchsubmit=%7CDer Sender Breslau mit Edmund Nick und Erich Kästner
- ↑ Dagmar Nick im Literaturportal Bayern (Projekt der Bayerischen Staatsbibliothek)
Personendaten | |
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NAME | Nick, Dagmar |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Dichterin und Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 30. Mai 1926 |
GEBURTSORT | Breslau, Niederschlesien |
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