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Eduard Bormaß

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Das „Warenhaus Eduard Bormass, Hannover“, Große Packhofstraße Ecke Heiligerstraße
Ansichtskarte im Lichtdruck, um 1908

Eduard Bormaß war der Name eines Ende des 19. Jahrhunderts gegründeten und zugleich des ersten Warenhauses in Hannover, zudem der Name eines ihrer Inhaber. Standort des Gebäudes war die Große Packhofstraße Ecke Heiligerstraße im (heutigen) Stadtteil Mitte, wo später das Karstadt Sport- und Hobbyhaus errichtet wurde.[1]

Geschichte

1898 postalisch datierte Ansichtskarte (Lithographie) mit Motiven rund um die Herrenhäuser Allee;
Verlag des Waarenhauses S. Wronker & Co. Nachf.

Anstelle einer älteren Firma namens „Wronker & Co.“ eröffnete das anfänglich „Eduard Bormaß u. Wronker Nachf.“, dann „Eduard Bormaß & Co. Nachf.“ genannte Unternehmen am 1. September 1899. Das erste Warenhaus Hannovers bot mit rund 200 Angestellten auf vier Stockwerken der Kundschaft nahezu sämtliche Waren des täglichen Gebrauchs, anfangs jedoch noch ohne Lebensmittel: Im Adressbuch der Stadt Hannover aus dem Jahr 1900 empfahl sich das Unternehmen als

In den Jahren 1905 bis 1908 wurde das Geschäftshaus nach Plänen der Architekten Rudolf Schröder und „Rud. Hermann“ neu errichtet.[1] Nun bildete das Haus Bormaß den Auftakt einer entstehenden Reihe mit anderen modernen, zumeist großflächig glasverkleideten Kaufhäusern in Stahlbetonbauweise, insbesondere in der Verlängerung des Straßenzuges in der Seilwinderstraße, wie etwa Sältzer, Molling & Co., Sternheim & Emanuel und anderen.[2] Als „Größtes Warenhaus der Provinz Hannover“ 1913 beworben,[1] lockte das Haus Bormaß- gemeinsam mit seinen Mitbewerberinnen - eine „hastende, drängende Menschenmenge“ und insbesondere Ortsfremde in den engen und zu einem der Hauptgeschäftstraßen Hannovers aufgestiegenen Straßenzug.[3]

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte das Haus Bormaß sein Angebot verändert: Ab 1921 wurden neben Haushaltswaren, Stoffen, Bekleidung, Galanteriewaren und Schuhen nun auch Lebensmittel geboten.[1]

1927 wurde das Unternehmen an die Karstadt AG verkauft, zunächst jedoch durch die (seit 1887 mit Sitz in Berlin bestehende) Warenhauskette Lindemann & Co. KG betrieben wurde, bis die beiden Unternehmen im Jahr der Weltwirtschaftskrise 1929 fusionierten und Karstadt dann das Haus Bormaß in eigener Regie weiterbetrieb.[1] Doch gerade in den letzten Jahren der Weimarer Republik fanden immer stärker werdende antisemitistische Propagandafeldzüge auch statt, etwa durch die Deutschnationalen Volkspartei (DNVP), die die innerstädtischen hannoverschen Warenhäuser und Einheitsgeschäfte als jüdische Erfindung, als „[...] ausgeprägteste Formen jüdischen Schmarotzertums“ bezeichneten. Bereits im Januar 1929 wurde in Hannover ein Flugblatt verteilt, mit dem die beispielsweise in der Großen Packhofstraße und der Seilwinderstraße ansässigen Warenhäuser als „Raubinstitute“ tituliert wurden, die die „schaffenden Deutschen“ systematisch ausplündern würden.[4]

Zehn Jahre später begann der Zweite Weltkrieg und bald auch die Luftangriffe auf Hannover, durch die die Stadt zur insgesamt rund 48% Prozent zerstört wurde.[5]

Siehe auch

Literatur

  • Jubiläumsausgabe 1881–1981 ( = Karstadt-Magazin, Heft 2/1981), Essen, 1991

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 Waldemar R. Röhrbein: Bormaß - Eduard B., in: Stadtlexikon Hannover, S. 75
  2. Die königliche Haupt- und Residenzstadt Hannover. Festschrift zur Einweihung des Rathauses im Jahre 1913, Hannover: Gebrüder Jänecke, 1913, S. 60; Vorschau über Google-Bücher
  3. A. Goldschmidt: Hannover und Hildesheim. Praktischer Reiseführer ( = Grieben-Reiseführer, Bd. 151), 2., neu bearbeitete Auflage, Berlin: Grieben-Verlag, 1914, S. 45; Vorschau über Google-Bücher
  4. Klaus Mlynek: Hannover in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. 1918 – 1945. In: Klaus Mlynek und Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Hannover : Schlüter, 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 405–478, hier: S. 460; online über Google-Bücher
  5. Klaus Mlynek: Zweiter Weltkrieg, in: Stadtlexikon Hannover, S. 694f.
52.3741669.737155
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eduard Bormaß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.