Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Elischa

Aus Jewiki
(Weitergeleitet von Elischa (Prophet))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt den biblischen Propheten Elischa. Zu anderen Personen dieses Namens siehe Elischa (Begriffsklärung).

Elischa oder Elisa (auch Elisäus; hebräisch אֱלִישָׁע ʾĔlîšāʿ „Gott hilft“; griechisch Ἐλισαῖος Elisaîos) war ein Prophet im Nordreich Israel. Die Geschichten über ihn sind in der Bibel im 2. Buch der Könige enthalten, verstreut zwischen 2 KönEU und 2 Kön 14 EU. Somit wirkte Elischa während der Regierungszeit von drei Königen: Joram, Jehu und seinem Sohn Joahas. Er wird auch im Koran in Sure 6 erwähnt,[1] und gilt im Islam als der Prophet al-Yasa oder Aljasa (arabisch الْيَسَع, DMG al-Yasaʿ geschrieben).[2]

Der Name Elischa wird sonst nur noch im Rahmen der Völkertafel (Bibel) in Gen 10,4 EU (par 1 Chr 1,7) als erster von drei Söhnen Jawans und in Ez 27,7 EU („Küsten Elischas“) genannt.

Elijas Erbe

Elischa gilt in der biblischen Geschichtsschreibung des Deuteronomistischen Geschichtswerks als der legitime Nachfolger des Propheten Elija, der die königliche Dynastie der Omriden kritisch begleitete.

In der biblischen Erzählung wurde Elischa von Elija nach dem Gottesurteil auf dem Berg Karmel vom Feld geholt und zu seinem Diener und Nachfolger bestimmt (1 Kön 19,19–21 EU). Sein eigenes Wirken beginnt jedoch erst mit der wunderbaren Entrückung Elijas in den Himmel, deren Zeuge er wurde (2 Kön 2,1-18 EU). Die Erzählung betont, dass Gottes Geist von Elija auf Elischa überging, so dass er zu Wundertaten ähnlich denen des Moses (Teilung des Flusses) fähig wurde. Doch während Elija ein einsamer Einzelkämpfer gegen den Baalskult und Synkretismus war, der damals in Israel verbreitet war, erscheint Elischa bereits als Haupt von Prophetenschulen, die offenbar an einigen JHWH-Heiligtümern wie Bethel, Gilgal und Jericho existierten.

In diesen Kreisen, vermutet die Bibelforschung, sind die Elija- und Elischageschichten gesammelt, zusammengestellt und theologisch gedeutet worden. Obwohl sie keine eigenen Prophetenbücher schrieben, gaben sie den späteren Schriftpropheten Amos, Hosea, Micha und Jesaja bereits wesentliche Elemente ihrer Prophetie vor.

Der Wundertäter

Ein Hauptstrang der volkstümlichen Elischa-Überlieferung erzählt von Wundern, die die hebräische Bibel sonst von keinem anderen Propheten kennt. Diese waren wohl nicht an eine bestimmte historische Situation gebunden und zeigen legendarischen Charakter, da in ihnen „der König“, „die Stadt“, „ein Mann“ oder „eine Frau“ meist ohne Namensnennung erscheinen. Zudem heißt Elischa hier oft nur „Mann Gottes“, so dass ein Teil dieser Geschichten ihm eventuell später zugeschrieben wurden. Dazu zählen:

Gehasi will mit dem Stock des Elischa den toten Sohn einer Sunamiterin erwecken
  • das Spalten des Jordans durch Elijas Mantel (2 Kön 2,14 EU)
  • die Heilung einer Quelle von ungesundem Wasser (2 Kön 2,19–22 EU)
  • die Verfluchung einer respektlosen Knabenhorde (2 Kön 2,23–24 EU)
  • die Rettung einer mittellosen Witwe durch wunderbare Öl-Vermehrung (2 Kön 4,1–7 EU)
  • das ungenießbare Mahl wird bekömmlich („Der Tod im Topf“) (2 Kön 4,38–41 EU)
  • die wunderbare Brotvermehrung (2 Kön 4,42–44 EU) während einer Hungersnot
  • die Heilung des aussätzigen syrischen Generals Naaman (2 KönEU)
  • das Schwimmenlassen eines im Jordan verlorenen Eisenbeils (2 Kön 6,1–7 EU)

Die Erweckung des toten Sohnes einer Sunamiterin (2 Kön 4,8–37 EU) gehört nur bedingt in diese Reihe, da sie später nochmals aufgegriffen wird, um den König Israels zur Rückgabe von den Armen geraubten Landbesitzes zu veranlassen (2 Kön 8,1–6 EU): Hier verbinden sich volkstümliche und sozialkritische Prophetentradition vor einem erkennbar historischen Hintergrund.

Der Anstifter der Jehu-Revolution

Das Ansehen der Prophetenopposition im Nordreich begünstigte eine innenpolitische Entwicklung, die die jahrzehntelange Dynastie der Omriden durch einen blutigen Putsch beendete. Dabei nutzte Elischa die Schwäche Jorams, des rechtmäßigen Königs Israels, aus. Dieser hatte sich in einer Schlacht gegen den Aramäer Hasael verletzt und verließ das versammelte Heer, um zu genesen. Da ließ Elischa Jorams Heerführer Jehu in Gilead nach der Tradition Samuels heimlich mit kostbarem Öl zum neuen König salben. So konnte dieser das Heer auf seine Seite ziehen und rückte aus, um Joram zu stürzen. Er brachte ihn als Vergeltung für den Landraub, den Jorams Vater Ahab an freien erbberechtigten Bauern Israels begangen hatte (2 Kön 9,1–27; vgl. 1 Kön 21: Naboths Weinberg) um und ließ auch die Königinmutter Isebel, sämtliche Verwandte der Omri-Dynastie und die Baalspriester umbringen (2 Kön 9,30 – 10,28).

Damit endete im Nordreich die Duldung des Baalkultes zur Einbindung der Kanaanäer zu Gunsten eines radikalen JHWH-Kultes.

Gedenktag

Literatur

Wilhelm Busch, Elisa, Wilhelm-Busch-Bibliothek Band 6, Aussaat Verlag 2006; PDF

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Elischa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Quran Übersetzung. Sure 6, 86. In: „islam.de“. Abgerufen am 16. Mai 2011: „und Ismāʿīl, Alyasaʿ, Yūnus und Lūṭ: jeden (von ihnen) haben Wir vor den (anderen) Weltenbewohnern bevorzugt;“
  2. Archivlink (Memento vom 25. Dezember 2005 im Internet Archive)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Elischa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.