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Eric Carle
Eric Carle (* 25. Juni 1929 in Syracuse, New York; † 23. Mai 2021 in Northampton, Massachusetts)[1] war ein deutsch-US-amerikanischer Kinderbuchautor. Weltweite Bekanntheit erreichte insbesondere sein Bilderbuch Die kleine Raupe Nimmersatt.
Leben
Seine Eltern waren die deutschen Auswanderer Johanna und Erich Carle, die 1935 wegen Heimweh mit ihm nach Deutschland zurückkehrten. Als der Zweite Weltkrieg ausbrach, wurde sein Vater, an dem er sehr hing, zur Wehrmacht eingezogen und geriet in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus der er 1947 zurückkehrte. Eric Carle wurde im Alter von 15 Jahren zwangsweise als Hitlerjunge an den Westwall abkommandiert, um dort Befestigungen und Schützengräben zu graben. In einem Interview schilderte er, wie er miterleben musste, dass nur ein paar Meter von ihm entfernt drei Fremdarbeiter aus der Sowjetunion erschossen wurden.[2] Von 1935 bis 1952 lebte er in Stuttgart, wo er das Leibniz-Gymnasium besuchte. Dort studierte er bei Ernst Schneidler an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. 1952 kehrte er mit nur 40 $ in der Tasche in die USA zurück und wurde Art Director bei einer New Yorker Werbeagentur. Aufgrund der Wehrpflicht in den USA während des Koreakrieges wurde er als Soldat der US-Armee in Deutschland stationiert.[3]
Das erste Kinderbuch, das Carle illustrierte, war Brauner Bär, wen siehst denn Du? von Bill Martin.[4] 1968 veröffentlichte er sein erstes Bilderbuch (1, 2, 3 ein Zug zum Zoo). Kurz darauf erschien das Bilderbuch Die kleine Raupe Nimmersatt, mit dem er seinen internationalen Erfolg als Kinderbuchautor und -illustrator begründete. Carles Bilderbücher sind gekennzeichnet durch großflächige bunte Collagen.
Von 1988 bis 2002 lebte Eric Carle in Northampton im US-amerikanischen Bundesstaat Massachusetts. 2002 eröffnete er ein Museum für Bilderbuchkunst in Amherst (Massachusetts). Im gleichen Jahr bezog er eine Villa auf den Florida Keys und verkaufte sein Haus in Northampton. Im Jahr 2015 starb seine zweite Frau.[5][6][7] Zeit seines Lebens war Carle Deutschland eng verbunden und sprach akzentfrei Deutsch mit deutlichem schwäbischen Einschlag. Seine jüngere Schwester Christa Bareis, der Carle das Bilderbuch Die kleine Raupe Nimmersatt widmete, wohnt in Leonberg bei Stuttgart.[8]
Im Mai 2021 starb Eric Carle an Nierenversagen.[1] Er hinterließ eine Tochter und einen Sohn.[5]
Auszeichnungen (Auswahl)
- Bologna Ragazzi Award:
- 1970: Premio Grafico Fiera di Bologna per l’Infanzia für 1, 2, 3 ein Zug zum Zoo
- 1986: lobende Erwähnung für Papa, bitte hol für mich den Mond vom Himmel
- Im Jahre 2001 wurde er mit dem Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland für sein künstlerisches Schaffen und die Vermittlung zwischen den Kulturen ausgezeichnet.
- Im Jahre 2003 erhielt er den Laura Ingalls Wilder Award der American Library Association für große Verdienste in der Kinderliteratur.
- Am 8. Mai 2010 wurde Eric Carle von Ministerpräsident Stefan Mappus mit dem Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet.
Carle trägt zudem die Ehrendoktorwürde des Bates College.
Werke (Auswahl)
- Bill Martin (Illustrationen von Eric Carle): Brauner Bär, Brauner Bär, wen siehst denn Du? Gerstenberg, Hildesheim 1967, ISBN 978-3-8369-4202-7.
- 1, 2, 3 ein Zug zum Zoo (1968), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-5132-1.
- Die kleine Raupe Nimmersatt (1969), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4259-1.
- Das Pfannkuchenbuch (1970), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-5056-0.
- Nur ein kleines Samenkorn (1970), Gerstenberg Verlag, ISBN 3-8067-4346-0.
- Die kleine Maus sucht einen Freund (1971), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4691-9.
- Das Geheimnis der acht Zeichen (1972), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4237-9.
- Theobald der Brezelbäcker (Walter the Baker) (1972), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-5456-3 .
- Abends aß Artur Ananas (1974), Gerhard Stalling Verlag, ISBN 3-7979-2219-1.
- Der kleine Käfer Immerfrech (1977), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4276-8.
- Tschip hat viele Brüder (1983), Text von Hans Baumann, Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4012-7.
- Chamäleon Kunterbunt (1984), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4250-8.
- Die kleine Spinne spinnt und schweigt (1984), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4150-1.
- Gute Reise, bunter Hahn (1984), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4941-0.
- Papa, bitte hol für mich den Mond vom Himmel (1986), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4220-6.
- Wo mag nur meine Katze sein (1989), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4014-1.
- Mal mir einen Stern (1993), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4679-2.
- Kleine Wolke (1996), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4983-0.
- Von Kopf bis Fuß (1997), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4923-1.
- Das kleine Glühwürmchen (1997), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-4218-8.
- Hallo roter Fuchs (1998), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4239-8.
- Klick musst du machen, kleiner Käfer (2000), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4266-4.
- Und heut ist Montag (2002), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4126-1.
- Ganz, ganz langsam, sagte das Faultier (2002), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-4982-3.
- Herr Seepferdchen (2005), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-5069-5.
- 10 kleine Gummienten (2005), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8067-5081-2.
- Mein allererstes Buch der Farben (2007), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-5151-7.
- Mein allererstes Buch der Wörter (2008), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-5182-1.
- Ein Kuss für den kleinen Käfer Immerfrech (2021), Gerstenberg Verlag, ISBN 978-3-8369-6107-3.
Weblinks
- Eric Carle Offizielle Homepage (englisch)
- Literatur von und über Eric Carle im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Rezensionen zu Werken von Eric Carle bei perlentaucher.de
- Eric Carle beim Gerstenberg-Verlag
- »Wir hatten uns nichts mehr zu sagen«, Focus, 19. November 2012
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Julia Carmel: Eric Carle, Author of ‘The Very Hungry Caterpillar,’ Dies at 91. In: The New York Times, 26. Mai 2021. Abgerufen am 27. Mai 2021 (englisch).
- ↑ Interview mit Eric Carle mit The Guardian 2009, abgerufen am 27.05.2021
- ↑ T. Kasischke: 50 Millionen in 50 Jahren, in: Der Sonntag, 10. März 2019, S. 20.
- ↑ Der Sonntag, 29. Juni 2014, S. 9.
- ↑ 5,0 5,1 Fred A. Bernstein: Hungry Caterpillar in the Florida Keys. In: The New York Times. 2007-12-13 ISSN 0362-4331 (https://www.nytimes.com/2007/12/13/garden/13carle.html).
- ↑ Mourning The Loss of Co-Founder Barbara Carle press release | Carle Museum. Abgerufen am 26. Mai 2021.
- ↑ Interview in STERN NR. 45/2018, vom 31. Oktober 2018, S. 122.
- ↑ T. Kasischke: 50 Millionen in 50 Jahren, in: Der Sonntag, 10. März 2019, S. 20.
Personendaten | |
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NAME | Carle, Eric |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Kinderbuchautor |
GEBURTSDATUM | 25. Juni 1929 |
GEBURTSORT | Syracuse, New York, Vereinigte Staaten |
STERBEDATUM | 23. Mai 2021 |
STERBEORT | Northampton, Massachusetts, Vereinigte Staaten |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eric Carle aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |