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Eric Werner (Musikwissenschaftler)

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Eric Werner (geb. 1. August 1901 in Lundenburg bei Wien; gest. 28. Juli 1988 in New York) war ein österreichisch-jüdischer Musikwissenschaftler. Er gilt als einer der weltweit führenden Spezialisten für Jüdische Musik.

Vita

Eric Werners Buch Hebrew Music aus dem Jahr 1961 wurde im Jahr 1985 in das Deutsche übersetzt und beim Laaber-Verlag unter dem Titel Hebräische Musik veröffentlicht.
  • Sein Vater war der Professor Julius Werner. Seine Mutter hieß Helen Donath. Sein Vater und Onkel waren Freunde von Theodor Herzl, dem Begründer des Zionismus. In seinem Lebenslauf schrieb er u.a.:
"I was brought up in a religious atmosphere with Jewish and Zionistic ideals." [1]
  • In Bielitz und Wien besuchte er die Schule.
  • An verschiedenen europäischen Universitäten (Wien, Prag, Berlin, Graz, Göttingen und Straßburg) studierte er Musikwissenschaften und Klassische und Hebräische Philologie. In Berlin lernte er u.a. auch bei Franz Schreker, Ferruccio Busoni, Curt Sachs und Guido Adler.
  • Nach dem Studium war er kurz Musiklehrer an einer Schule in Solling bei Holzminden.
  • Ab 1923 publizierte er erste Aufsätze zum Thema Jüdische Musik in jüdischen Zeitschriften und Periodika (u.a. in Jüdische Rundschau in Berlin, Zeitschrift für Jüdische Geschichte und Wissenschaft des Judentums, Musica Hebraica in Jerusalem). [2]
  • Von 1926 bis 1933 lehrte er an der Universität von Saarbrücken. Durch die Rassengesetze der Nazis verlor er die Anstellung in Saarbrücken.
  • Im Jahr 1932 heiratete er Elisabeth Mendelssohn.
  • Von 1934 bis 1938 arbeitete er in Breslau am Jüdischen Theologischen Seminar.
  • 1938 migrierte er wegen der Nazidiktatur in die USA.
  • Er wurde von 1939 bis 1948 als Nachfolger des berühmten und gerade verstorenen Abraham Zvi Idelsohn Professor für Jüdische Musik am Hebrew Union College in Cincinnati und Leiter des dortigen Chors. [3] [4]
  • Er war Gründer der School of Sacred Music of Hebrew Union College am Jewish Institute of Religion in New York. [5] Hier wirkte er von 1949 bis 1967.
  • Er gründete auch die Musikabteilung an der Universität von Tel Aviv, und war von 1966 bis 1971 deren Vorsitzender.
  • In Heidelberg, Rochester und Cornell war er Gastprofessor. [6]
  • Sein Spezialgebiet war die Erforschung jüdischer liturgischer Musik. Neben der Erforschung jüdischer Musik (dazu hat er über 120 Publikationen veröffentlicht) widmete er sich auch der vergleichenden Forschung zwischen jüdischer und christlicher Sakralmusik. Er konnte u.a. nachweisen, dass die christliche Sakralmusik der Spätantike und des Mittelalters wesentlich von jüdischer Musik beeinflusst war. [7] [8]
  • Sein Buch Hebrew Music aus dem Jahr 1961 wurde im Jahr 1985 in das Deutsche übersetzt und vom Laaber-Verlag veröffentlicht.
  • Das Hebrew Union College schrieb über Eric Werners Wirken u. a.:
"Dr. Eric Werner was an eminent scholar, teacher, and composer who opened new doors in Jewish musicology. As one of the founders of HUC-JIR's School of Sacred Music, he passionately sought to establish a vibrant future for sacred music. He trained generations of cantors and challenged scholarship by asserting the existence of a bridge between synagogue and church music." [9]
  • Er komponierte auch eigene Chorwerke, Lieder und Instrumentalmusik. Seine Kompositionen waren bis 1933 in Deutschland relativ erfolgreich. Ein Werk wurde u. a. vom Amar-Quartett unter Mitwirkung von Paul Hindemith aufgeführt.
  • Am 28. Juli 1988 verstarb er im Columbia-Presbyterian Medical Center in Manhattan an einem Herzinfarkt. [10]
  • Beim Leo Baeck Institut in New York ist eine Dokumentation seines Schaffens und sein Nachlass in der Eric Werner Collection zusammengeführt. [11]

Siehe auch

Weblinks

Veröffentlichungen

  • Identity and Character of Jewish Music; in Proceedings of the World Congress on Jewish Music, ed. Judith Cohen. Tel Aviv: The Institute for the Translation of Hebrew Literature (Naidat Press), 1978a.
  • “Solomon Sulzer, Statesman and Pioneer.”; in From Generation to Generation: Studies on Jewish Musical Tradition, NY: American Conference of Cantors, n.d.b.
  • “The Impact of Hellenism.”; in Proceedings of the World Congress on Jewish Music, ed. Judith Cohen. Tel Aviv: The Institute for the Translation of Hebrew Literature (Naidat Press), 1978b.
  • A Voice Still Heard: The Sacred Songs of the Ashkenazic Jews, University Park, PA: The Pennsylvania State University Press, 1976.
  • Hebrew Music, ed. K. G. Fellerer. Cologne: Arno Folk Verlag, 1961.
  • The Sacred Bridge I, New York: Columbia University Press, 1963. Reprint ed.
  • The Sacred Bridge II, New York: Ktav Publishing House, 1984. [12]

Einzelnachweise

  1. Lebenslauf von Eric Werner in eigenen Worten auf www.archive.org
  2. Lebenslauf von Eric Werner in eigenen Worten auf www.archive.org
  3. Albert H. Friedlander: Von Berlin in die Welt - Personen und Stationen der jüdischen Reformbewegung; in Andreas Nachama, Julius H. Schoeps und Edward van Voolen (Hrsg.): Jüdische Lebenswelten, Jüdischer Verlag und Suhrkamp, 1991, S. 25
  4. Wilhelm Schmidt-Biggemann, Georges Tamer und Catherine Newmark: Kritische Religionsphilosophie - Eine Gedenkschrift für Friedrich Niewöhner, Walther de Gruyter GmbH, Berlin, 2010, S. 391
  5. Judah M. Cohen: The Making of a Reform Jewish Cantor - Musical Authority, Cultural Investment, Indiana University Press, 2009, S. 36 ff.
  6. America Academy for Jewish Research
  7. Jonathan Frankel: Dark Times - Jews and Communism, Offord University Press, 2004, S. 365
  8. Stanley E. Porter und Brook W. Pearson: Christian-Jewish Relations Through the Centuries, Sheffield Academic Press, 2000, S. 210ff.
  9. Eric Werner: Building Sacred Bridges Conference and Concert
  10. Eric Werner, 87, Authority on Music, Dies
  11. Guide to the Eric Werner Collection, 1917-1989
  12. Bibliography: Jewish Music
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eric Werner (Musikwissenschaftler) aus der freien Enzyklopädie PlusPedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der PlusPedia ist eine Liste der ursprünglichen PlusPedia-Autoren verfügbar.