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Erlaucht
Erlaucht ist die förmliche Anrede für die Häupter mediatisierter reichsgräflicher Geschlechter.
Etymologie
Das Wort ist ein mittelhochdeutsches Partizip zu erleuchten und als solches Lehnübersetzung für lateinisch illustris; entsprechend durchlaucht(igst) für perillustris. Die französische Entsprechung heißt Altesse illustrissime, die englische illustrious Highness.
Anrede
Allgemein
Seit dem Mittelalter wurden souveräne Fürsten, vor allem Monarchen, in brieflichen Anschreiben und Urkunden als „erlaucht“ (adjektivisch) bezeichnet. Als mit Beginn der Neuzeit auch das Titelwesen mehr und mehr rationalisiert wurde, kam dagegen die Form „Durchlaucht“, auch in superlativischer Form („durchlauchtigst“), in Mode, während „erlaucht“ aus dem offiziellen Sprachgebrauch gegenüber Monarchen, Herzögen und Fürsten sukzessive verschwand. Das Wort „Erlaucht“ wird, wie „Durchlaucht“, auf der ersten Silbe betont.
Deutschland
Im deutschen Sprachgebiet war „Erlaucht“ seit der Frühen Neuzeit das Prädikat für Grafen aus dem (regierenden) Hochadel, während solche aus dem Niederadel mit „Hochgeboren“ angeredet wurden. Im Deutschen Bund wurde den Häuptern der ehemals regierenden, bis 1806 aber mediatisierten gräflichen Häuser (Standesherren) – den so genannten „regierenden Grafen“ – per Bundesbeschluss von 1828 das Prädikat „Erlaucht“ zugestanden. Inoffiziell wurden so indessen in der Regel auch die nachgeborenen Angehörigen dieser Familien angeredet.
Adelsfamilien mit dem Prädikat Erlaucht
Standesherren
- Grafen von Bentinck
- Grafen von Bernau-Gutburg
- Grafen zu Castell
- Grafen zu Erbach
- Grafen von Harrach
- Grafen von Königsegg
- Grafen von Kuefstein
- Grafen von Neipperg
- Grafen zu Ortenburg
- Grafen von Orsini und Rosenberg
- Grafen von Pappenheim
- Grafen von Platen zu Hallermund
- Grafen von Rechberg-Rothenlöwen
- Grafen von Reuter
- Grafen von Schaesberg
- Grafen von Schlitz gen. Goertz
- Grafen von Schönborn
- Grafen von Schönburg
- Grafen von Stolberg
- Grafen zu Solms-Laubach
- Grafen zu Solms-Rödelheim und Assenheim
- Grafen von Stadion
- Grafen von Toerring
- Grafen von Ulrichstein
- Grafen Waldbott von Bassenheim
- Grafen von Wurmbrand-Stuppach
Regierende Fürsten im Deutschen Reich
Im Deutschen Reich beanspruchte der Grafregent von Lippe-Detmold, Graf Ernst zur Lippe-Biesterfeld, nach der umstrittenen Übernahme der Regentschaft 1897 für sich und seine Familie ebenfalls das Prädikat „Erlaucht“.[1] Außerdem wurden alle gräflichen Nachgeborenen der Fürstenhäuser von Waldeck-Pyrmont†, Waldburg, Kevenhüller, Colloredo, Quadt, Starhemberg, Castell, Fugger, Salm, Solms, Stolberg, Schönburg, Trauttmansdorff als „prinzliche Grafen“ mit Erlaucht angeredet.
Siehe auch
Literatur
Heinz Gollwitzer, Die Standesherren, Göttingen ²1964.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Vgl. Helmut Reichold, Bismarcks Zaunkönige, Paderborn 1977, S. 239.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Erlaucht aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |