Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Ernst Friedheim

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ernst Marcus Friedheim (geboren am 6. Oktober 1864 in Grevesmühlen[1]; gestorben am 4. Mai 1919 in Altona[2]) war ein deutscher Architekt.

Leben und Werk

Ernst Friedheim wuchs in Grevesmühlen in Mecklenburg auf, wo seine Vorfahren 1813 als Schutzjuden den Namen Friedheim gewählt hatten.[3] Die jüdische Gemeinde in Grevesmühlen nahm in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stark ab. Die Familie von Ernst Friedheim zog nach Schwerin, wo er das Fridericianum besuchte.[4] Im Herbst 1883 erhielt Friedheim nach bestandenem Abitur-Examen das Zeugnis der akademischen Reife im Baufach.[5] 1892 wurde Friedheim im Hochbaufach zum Königlichen Regierungsbaumeister in Mecklenburg ernannt.[6] 1893 zog Friedheim nach Hamburg, wo er 1897 der Deutsch-Israelitischen Gemeinde beitrat.[7]

Bornplatzsynagoge 1906

Friedheim beteiligte sich in Hamburg am Wettbewerb für den Bau der Bornplatzsynagoge. Sein Entwurf wurde realisiert – vereinigt mit dem Entwurf von Semmy Engel. Die Synagoge wurde 1906 eingeweiht. Von 1909 bis 1911 entstand neben der Synagoge die Talmud-Tora-Schule nach Entwürfen von Friedheim.[8] 1910 wurde die Synagoge von Emden nach Plänen Friedheims erweitert. Daneben existieren in Hamburg eine Reihe von Wohnhäusern und Stiftbauten nach Plänen von Friedheim.

Ernst Friedheim war mit Hedwig Friedheim (1876–1964), geborene Lesser verheiratet. Aus der Ehe gingen drei Kinder hervor: Paula (1899–1934), Ilse (1901–1990)[9] und Käte (1904–1952)[10]. Vor dem 1905 von Friedheim entworfenen Haus am Leinpfad 20 in Hamburg-Winterhude wurde 2021 ein Stolperstein verlegt, um Paula Jacobson (geborene Friedheim) zu gedenken, die als Jüdin verfolgt wurde und sich 1934 das Leben nahm.[11]

Literatur

  • Jürgen Sielemann: Die Architekten der Bornplatzsynagoge und ihre Familien: Ernst Friedheims Familie. In: Liskor – Erinnern, Magazin der Hamburger Gesellschaft für jüdische Genealogie, ISSN 2509-4491, Juni 2020, S. 3–15. (Online)

Einzelnachweise

  1. Historisches Architektenregister, Ulrich Bücholdt
  2. Amtliche Mitteilungen: Deutsches Reich. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 39. Jahrgang, Nr. 45 (31. Mai 1919), S. 245. urn
    nbn:de:kobv:109-1-14251542:{{{2}}}
  3. Jürgen Gramenz, Sylvia Ulmer: Zur jüdischen Geschichte von Grevesmühlen, 2017.
  4. Programm des Grossherzoglichen Gymnasium Fridericianum zu Schwerin. Ostern 1878/79
  5. Programm des Grossherzoglichen Gymnasium Fridericianum zu Schwerin, Schwerin 1884, S. 15.
  6. Amtliche Mitteilungen: Preußen. In: Zentralblatt der Bauverwaltung, 12. Jahrgang, Nr. 44 (29. Oktober 1892), S. 466.
  7. Jürgen Sielemann: Die Architekten der Bornplatzsynagoge und ihre Familien: Ernst Friedheims Familie. In: Liskor – Erinnern, Juni 2020, S. 3–15
  8. Talmud-Tora-Schule in Hamburg-Rotherbaum. In: Hamburg und seine Bauten, Band 1. Dölling und Galitz, Hamburg 1914.
  9. Obituary: Dr Ilse Friedheim. The BMJ. British Medical Journal, Vol. 302, 19. Januar 1991, S. 173.
  10. Käte Friedheim war Kostümbildnerin, siehe Nachtragsband 1: A – F, Deutsches Theater-Lexikon.
  11. Stolperstein Paula Jacobson (geborene Friedheim)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Ernst Friedheim aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.