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Eva Schloss
Eva Schloss (* 11. Mai 1929 in Wien; geboren als Eva Geiringer[1]) ist Anne Franks Stiefschwester und eine Überlebende des Holocaust.
Leben
Kurz nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im Jahr 1938 emigrierte die Familie nach Belgien und schlussendlich in die Niederlande. Im Mai 1944 wurde die jüdische Familie verraten, in der Folge von den Nationalsozialisten gefangen genommen und in das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau gebracht. Eva Schloss’ Vater und Bruder überlebten das Lager nicht, ihre Mutter und sie selbst wurden 1945 von sowjetischen Truppen befreit. Anschließend kehrten beide wieder in die Niederlande nach Amsterdam zurück, wo Eva ihre schulische Ausbildung fortsetzte und anschließend Kunstgeschichte an der Universität von Amsterdam studierte. Ihre Mutter heiratete 1953 Otto Frank, den Vater von Anne Frank. Zu Anne Frank selbst hatte sie keinerlei Kontakt.[2] In Eva Schloss’ Autobiografien Evas Geschichte und Amsterdam 11. Mai 1944. Das Ende meiner Kindheit ist dies anders dargestellt.[3] Dort heißt es, dass die Familien Frank und Geiringer in Amsterdam im Häuserblock gegenüber auf der gleichen Etage wohnten. Eva Schloss sei ab und zu in der Frankschen Wohnung gewesen und beschreibt, auch in einem Interview mit Spiegel online, übliche Kontakte zu dem fast gleichaltrigen Nachbarsmädchen.[4]
Eva Schloss berichtet in Bildungseinrichtungen über ihre Erlebnisse im Holocaust.[1] Für ihren Einsatz zeichnete die Northumbria University Eva Schloss 2001 mit der Ehrendoktorwürde aus.[5] Eva Schloss war Mitgründerin des Anne Frank Trust in Großbritannien.
1989 wurde ihre erste Autobiographie Eva’s Story veröffentlicht. 1995 erschien mit Dear Anne Frank ihr Buch über die Stiefschwester. Ein zweites Buch über ihre Zeit in und nach Auschwitz erschien im Februar 2014 unter dem Titel After Auschwitz. James Still beschrieb ihre Erfahrungen als junge verfolgte Jüdin in dem Schauspiel And Then They Came for Me – Remembering the World of Anne Frank.
Eva Schloss hat drei Töchter. Ihr Mann, Zvi Schloss, starb am 3. Juli 2016.
Werke (auf Deutsch)
- Evas Geschichte (mit Evelyn Julia Kent). Heyne, München 1991; Brunnen, Gießen 2014, ISBN 978-3-7655-4250-3
- Amsterdam 11. Mai 1944. Das Ende meiner Kindheit. Eckhaus, Weimar 2015[6]
Film
- 2020: Menschen & Mächte: Anne Franks Wiener Stiefschwester. Das Mädchen, das überlebte[7]
Weblinks
- Literatur von und über Eva Schloss im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webseite von Eva Schloss
- Anne Sebba: The story of Eva Schloss, Anne Frank’s stepsister In: The Times online vom 6. Januar 2009 (englisch)
- Candice Krieger: Eva Schloss is using her experience of Auschwitz and the Nazis to fight knife crime In: The Jewish Chronicle vom 28. August 2008 (englisch)
- Ori Golan: Anne Frank: A Stepsister’s Story In: Jewish Journal (englisch)
- CNN Interview Remembering Anne Frank
- Gespräch mit Giovanni di Lorenzo in der Sendung 3 nach 9, Radio Bremen Fernsehen, am 19. Februar 2016
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Eva Schloss auf der Seite Anne Frank.org
- ↑ Jacqueline van Maarsen: Die Erbschaft. Erinnerungen der Jugendfreundin von Anne Frank, Frankfurt a. M. 2006, Seite 79–89
- ↑ Evas Geschichte, Gießen 2014, S. 27–29 und S. 251–252; Amsterdam 11. Mai 1944. Das Ende meiner Kindheit, Weimar 2015, S. 57–58 und S. 140–141.
- ↑ Holocaust-Überlebende Eva Schlosser: "Eines Tages kam ein kleines Mädchen auf mich zu" Spiegel online vom 25. Januar 2016. Abgerufen am 1. Februar 2016
- ↑ Auschwitz survivor receives degree In: BBC vom 24. Juli 2001
- ↑ Eckhaus Verlag
- ↑ 75 Jahre: Anne Franks Wiener Stiefschwester. In: ORF.at. 29. April 2020, abgerufen am 29. April 2020.
Personendaten | |
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NAME | Schloss, Eva |
ALTERNATIVNAMEN | Geiringer, Eva (Geburtsname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichische Überlebende der Verfolgung durch die Nationalsozialisten, Stiefschwester von Anne Frank |
GEBURTSDATUM | 11. Mai 1929 |
GEBURTSORT | Wien, Österreich |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Eva Schloss aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |