Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzy­klo­pädie zum Judentum.

Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ...

Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten)

How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida

Extremadura

Aus Jewiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Dieser Artikel behandelt die Extremadura in Spanien, nicht zu verwechseln mit der Region Estremadura in Portugal.
 
{{{NameAufSpanisch}}} (span.)
 
Extremadura
Flagge
Flagge der Extremadura
Wappen
Wappen der Extremadura
Kanarische InselnPortugalAndorraFrankreichVereinigtes KönigreichMarokkoAlgerienGalicienAsturienKantabrienBaskenlandNavarraLa RiojaAragonienKastilien und LeónKatalonienMadridKastilien-La ManchaValencianische GemeinschaftBalearische InselnExtremaduraAndalusienMurciaKastilien und LeónCeutaMelillaKarte
Über dieses Bild
Basisdaten
Land: Spanien
Verwaltungssitz: {{{Verwaltungssitz}}}
Fläche: 41.634 km²
Einwohner: Fehler im Ausdruck: Nicht erkanntes Satzzeichen „[“ (Vorlage:FormatDate: Ungültiger Wert ("0-0-0") für das Datum! Vorlage:FormatDate/Wartung/Error)[1]
Bevölkerungsdichte: Fehler im Ausdruck: Unerwarteter Operator < Einw./km²
Ausdehnung: Nord–Süd: ca. 281 km
West–Ost: ca. 221 km
ISO 3166-2: ES-EX
Website: www.juntaex.es/
Politik und Verwaltung
Amtssprache: Spanisch
Autonomie seit: 26. Februar 1983
Präsident: José Antonio Monago Terraza (PP)
Vertretung in den
Cortes Generales:
Kongress: 10 Sitze
Senat: 8 Sitze
Gliederung: 2 Provinzen
Karte
Karte
Altstadt von Cáceres

Die Extremadura ist eine der 17 autonomen Gemeinschaften Spaniens und liegt, an Portugal grenzend, im Südwesten des Landes. Die autonome Gemeinschaft umfasst die Provinzen Cáceres und Badajoz.

Der Name Extremadura stammt von „extremos del Duero“, was „jenseits des Duero“ bedeutet.

Die Extremadura erstreckt sich über 8,3 % der spanischen Landmasse, hat jedoch mit einer Bevölkerungsdichte von 25 Einwohnern pro km² nur 2,6 % der Einwohner Spaniens.

Die Bevölkerung, als Extremeña oder Extremeño bezeichnet, verteilt sich auf 383 Gemeinden. Die einzige Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern ist Badajoz (149.137 Einwohner). 57 % der Bevölkerung leben in Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern. Die nächstgrößeren Städte sind Cáceres (91.000 Einwohner) und die Hauptstadt der autonomen Gemeinschaft, Mérida (53.915 Einwohner).

Die regionale Wirtschaft hat sich in den vergangenen Jahren verbessert und hat zwischen 1985 und 1999 schneller als andere Regionen in Spanien aufgeholt. Die Extremadura hat von den EU-Kohäsionsfonds profitiert und damit Projekte in den Bereichen Bildung, Sozialer Schutz und Wirtschaft gefördert.

Geografie

Die Extremadura hat eine Fläche von 41.634 km² und stellt damit 8,2 % der spanischen Landmasse. Sie ist größer als die Schweiz, Belgien oder die Niederlande und die fünftgrößte autonome Gemeinschaft Spaniens. Die Extremadura setzt sich zusammen aus der 19.868 km² großen Provinz Cáceres und der 21.766 km² großen Provinz Badajoz.

Der äußerste Norden der Region ist bergig. Die westlichen Ausläufer des Zentralsystems der Iberischen Halbinsel bilden mehrere Gebirgszüge und Täler, die an die kastilische Sierra de Gredos anschließen. Höchster Berg ist der Torreón (2400 m, früher oft mit dem Calvitero verwechselt) an der Grenze zur Provinz Salamanca. Diese Gebiete sind wasserreich und fruchtbar; bekannt sind die Kirschen aus dem Valle del Jerte oder Paprika aus der Region La Vera.

Südlich des Flusses Tajo beginnt trockeneres Land mit weiten Ebenen, das bekannt ist für Weinbau (D.O. Ribera del Guadiana), aber vor allem für seine Steineichenhaine (spanisch dehesas), in denen das schwarze Iberische Schwein (cerdo ibérico) gehalten wird, das sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Die besondere Rasse und Ernährung – beide unterliegen strengen Regelungen zum Schutz der Produktbezeichnung „ibérico“ – geben dem berühmten Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken) seinen besonderen Geschmack und seine hohe Qualität.

Außerdem leben hier noch viele seltene, vom Aussterben bedrohte Tiere wie z. B. der Pardelluchs, die Großtrappe, ein großer Bodenvogel, der dort auch das Wappentier darstellt, sowie der Kranich, der Schwarzstorch und auch der Wolf.

In der Region südlich der Río’s Tajo und Ebro findet man neben Steineichen auch Korkeichen, deren Rinde in der portugiesischen Provinz Alentejo hauptsächlich zu Korken für die Weinindustrie verarbeitet wird.

Durch Extremadura fließt im Norden der Tajo und im Süden der Guadiana.

Klima

Die Extremadura wird geprägt durch ein mediterranes Klima. Nur im Norden herrschen in der Bergregion kontinentale Wetterbedingungen, die eine klimatische Teilung der Region bewirken. Der Boden im Norden ist wasserreich und fruchtbar. In der Region südlich des Tajo ist er trocken, was großflächige Areale mit fast unberührter Natur entstehen ließ.

Ein derartiges Klima wird von milden, regenreichen Wintern und trockenen Sommern geprägt. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Extremadura liegt bei 16–17 °C. Im Norden wird ein Jahres-Temperaturdurchschnitt von 13 °C erreicht, im Süden hingegen beträgt er 18 °C.

Der Niederschlag in der Region liegt zwischen 450 und 500  /m² im Jahr. Der Sommer bringt durchschnittliche Temperaturen um 26 °C mit sich, die bis auf 46 °C ansteigen können.

Geschichte

Die Extremadura leitet ihren Namen („Jenseits des Dueros“) von der jahrhundertelangen Grenzlage des Dueros während der Reconquista ab, als der Duero ebenso wie in Portugal hinsichtlich der dortigen Estremadura die muslimische von der christlichen Sphäre trennte und mit der Bezeichnung Extremadura die jeweils von den Mauren oft auch nur vorübergehend zurückgewonnenen Gebiete bezeichnete.[2]

Die Extremadura erhielt ihren Titel tierra de conquistadores y lusitanos wegen der vielen Eroberer Amerikas, die aus der Region stammten, unter anderem Hernán Cortés, Francisco Pizarro, Pedro de Valdivia oder Hernando de Soto.

Das Gebiet der Dolmen von Alcántara ist mit mehr als 35 Dolmen eine der megalithreichsten Regionen Spaniens. Vor etwa 3000 Jahren besiedelten die Kelten und Vettonen die Region. Ihnen folgten die Karthager und danach die Römer. Die Römer machten die Extremadura unter dem Namen Hispana Ulterior Lusitana zu einer wichtigen Handelsregion und gründeten die Städte Norba Caesarina, das heutige Cáceres, und Emerita Augusta, heute Mérida. Bis heute sind viele historische Bauwerke, vor allem der Römer, sehr gut erhalten wie etwa Aquädukte, Theater, Festungen etc. Nahe der portugiesischen Grenze befindet sich mit der Brücke von Alcántara ein herausragendes Zeugnis römischer Ingenieurskunst. Unter Ibn Marwan, der im 9. Jahrhundert Badajoz gründete, und unter den Aftasiden des 11. Jahrhunderts war die Extremadura Zentrum eines maurischen Emirats.

Im Zuge der Reconquista (Beendigung der maurischen Herrschaft) nahm im Jahr 1230 König Alfons IX. von León die Region für Spanien in Besitz. Da die Extremadura während der Reconquista gegen die Muslime sehr umkämpft und zudem relativ arm war, etablierte sich eine teils fanatische, christliche Söldnermentalität einiger Bevölkerungsschichten. Das führte dazu, dass ein Großteil der Konquistadoren der Neuen Welt wie Hernán Cortés oder Francisco Pizarro aus der Extremadura-Provinz (insbesondere aus Trujillo und Jerez de los Caballeros) stammten, die die neue Welt für das christliche Spanien in Besitz nehmen wollten.[3]

Die Gründung der Autonomen Region Extremadura fällt in die Zeit der Demokratisierung Spaniens nach dem Tod Francos 1975. Nach den zweiten freien Parlamentswahlen von 1979 war es das bedeutendste Vorhaben der Regierung unter Adolfo Suárez als Ministerpräsident, die Regionalisierung des bislang zentralistisch geprägten Staates voranzutreiben und in Gesetze zu gießen. Doch interne Streitigkeiten schwächten Suárez’ Partei UCD, die sich erst 1977 durch einen Zusammenschluss verschiedener kleiner Parteien gegründet hatte und mit Adolfo Suárez den ersten Ministerpräsidenten Spaniens nach dem Tod Francos gestellt hatte. Die Autonomiefrage blieb zunächst ungelöst. Die internen Konflikte führten letztlich zum Auseinanderfallen der Regierungspartei UCD. Es wurden Neuwahlen anberaumt. Erst nach dem überwältigenden Sieg der sozialistischen Partei PSOE unter dem jungen Felipe González bei den vorgezogenen dritten Parlamentswahlen von 1982 erfuhr die Dezentralisierung und Regionalisierung Spaniens ihren entscheidenden Schub, der in der Gründung von 17 Autonomen Regionen zwischen 1979 und 1983 mündete. Die Extremadura wurde auf Grundlage des entsprechenden Gesetzes ley orgánica als eine der letzten Regionen am 26. Februar 1983 zur Autonomen Region erklärt. Seitdem verfügt die Extremadura über weitreichende politische Kompetenzen und bestimmt eigenverantwortlich etwa den Städtebau, den Umweltschutz, die Wirtschaftsförderung sowie Teile der Energiepolitik. Am 8. Mai 1983 fanden die ersten Parlamentswahlen statt, bei der sich der gesamtspanische Erfolg der PSOE fortsetzte. Zum ersten Ministerpräsident wählte das Parlament am 8. Juni 1983 den Sozialisten und Gonzalez-Freund Juan Carlos Rodriguez Ibarra, der bis 2007 und damit 24 Jahre lang der Regierung der Extremadura vorstand. Ibarra war bereits Regierungschef der noch von weitgehend von Madrid regierten Extremadura vor der ersten Parlamentswahl. Zum Präsidenten dieser Regierung, welche die erste freie Parlamentswahl der Extremadura vorzubereiten hatte, wurde er 1982 nur durch die Stimmen von zwei Mitgliedern der konkurrierenden UCD-Partei.

Wirtschaft

Im Vergleich mit dem BIP der EU – ausgedrückt in Kaufkraftstandards – erreicht die Extremadura einen Index von 71 (EU-27:100) (2006).[4] Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei 15.054 Euro, das sind nur 68 % des spanischen Durchschnittes (Ø = 22.152).

Im Moment erlebt die Extremadura ein überdurchschnittlich hohes wirtschaftliches Wachstum. Deshalb werden vor allem in Tourismus und Handel neue Möglichkeiten entwickelt, den Markt zu stärken und auszubauen. Besonders im Tourismus wuchs die Nachfrage in den letzten Jahren erheblich an – der Anteil der Bevölkerung im Dienstleistungssektor beträgt inzwischen 57 %.

Neben dem Dienstleistungssektor gibt es in der Extremadura ungefähr 8.000 Industriebetriebe, hauptsächlich kleine und mittelständische Unternehmen. Die wichtigsten Industriezweige sind Energie, Landwirtschaft, Kork, Stein, Schmuck, Textilien und Maschinenbau.

Des Weiteren wird in der Extremadura noch Landwirtschaft betrieben. Hier wird hauptsächlich auf chemiefreien Bioanbau gesetzt.

Ein wichtiger Handelspartner der Extremadura ist das angrenzende Nachbarland Portugal.

Vorne liegt die Extremadura im Energiesektor. Die Entwicklung und der Bau von Stauseen und Talsperren führt zu einer stabilen Nutzung der Wasserelektrizität. Es wird sogar mehr Energie produziert als für die eigene Region notwendig wäre.

Weiters wird an der Nutzung von Biomassen-, Wind- und Sonnenenergie geforscht und entwickelt.

Die nördliche Region der Extremadura ist wasserreich und fruchtbar. Hier werden Kiwis, Feigen, Sonnenblumen, Kirschen, Paprika und Zitronen angebaut. Eine Spezialität aus dem Norden ist Pimentón de la Vera, ein aromatisches Paprikapulver.

Südlich des Tajo beginnt das trockene Land. Hier, in der Dehesa, stehen viel Kork- und Steineichen, aus denen hauptsächlich Korken für Weinflaschen hergestellt werden. Hier lebt das schwarze Iberische Schwein (cerdo ibérico), das sich hauptsächlich von Eicheln ernährt. Es liefert den berühmten Jamón Ibérico (luftgetrockneter Schinken). Auf den flachgründigen, nährstoffarmen Böden wird zudem Wein angebaut.


Politik

Im April 2002 beschloss die Regierung, die Software in Schulen und Behörden auf Linux und freie Software umzustellen, um durch Investitionen in die regionale Wirtschaft speziell den IT-Sektor zu stärken. Zu diesem Zweck wurde die eigene Distribution LinEx ins Leben gerufen, die seither geholfen hat, Millionen einzusparen. Diese wurde aber im Januar 2012 nach der Übergabe an die Regierung in Madrid aufgegeben.[5]

Bevölkerung

In der Extremadura leben zurzeit 1.088.728 Einwohner (2007), das sind 2,6 % der spanischen Bevölkerung. Aufgrund ihrer Größe zählt die Extremadura damit zu einem der am dünnsten besiedelten Gebiete Europas.

In der Extremadura leben 29.068 Ausländer. Damit hat die Extremadura einen Ausländeranteil von 2,67 %, der sich hauptsächlich aus Bürgern kolumbianischer, brasilianischer, portugiesischer, marokkanischer, rumänischer und asiatischer Herkunft zusammensetzt.

Der Anteil der Bevölkerung über 65 Jahre liegt in Badajoz bei 17–19 %, in Cáceres sogar zwischen 19 und 23 %. Der spanische Durchschnitt beträgt 16,62 %. (Zahlen von 2005)

Zwischen 1900 und 2000 verzeichnete die Extremadura ein Wachstum der Bevölkerung von 0 bis 50 %. Im Gegensatz dazu hatten Regionen wie Madrid oder Barcelona ein Bevölkerungswachstum von über 300 %. Zwischen 1950 und 1981 ging die Bevölkerung der Region zwischen 0 und 20 % zurück. Erst ab 1981 stiegen die Zahlen wieder, mit Ausnahme von Cáceres. In Badajoz hingegen nahm die Bevölkerung zwischen 0 und 10 % zu.

Städte

Literatur

  • Martin Baumeister: Arme „campesinos“. Überleben und Widerstand in der Extremadura 1880 bis 1923, Berlin 1994.
spanische Ausgabe: Campesinos sin tierra. Supervivencia y resistencia en Extremadura (1880–1923), Übers. Joaquín Abellán, Madrid 1997.

Siehe auch

Weblinks

Wiktionary: Extremadura – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Extremadura – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Wikivoyage: Extremadura – Reiseführer

Quellen

39.2-6.15
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Extremadura aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar.