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Fitting
Das Fitting (von Englisch, hier: „Passstück, Zubehör, Zubehörteil“[1]; deutscher Plural die Fittings) ist ein Oberbegriff für, in der Regel genormte, Zubehörteile in der Montagetechnik.
Rohrleitungsfittings
Funktion
Im engeren Sinn werden so Verbindungsstücke einer Rohrleitung bezeichnet, die folgende Funktionen erfüllen:
- Gerade Verbindung von Rohrstücken, beispielsweise Muffen und Kupplungen
- Richtungswechsel mittels Rohrbögen (keine Rohrbiegungen, diese werden aus geradem Rohr gebogen!)
- Durchmesserwechsel (Reduzierungen)
- Abzweig, beispielsweise T-Stücke (3-armig) und Kreuzungen (4-armig)
- Verbindung zu Einbauteilen, zum Beispiel Flansche oder Verschraubungen (Nippel)
- Verbindung verschiedener Rohrmaterialien, z. B. zum Verbinden eines Stahl- und eines Kupferrohres wird ein Messingfitting verwendet.
Anwendung
Der Einsatz der Fittings bei der Rohrverarbeitung in der häuslichen Installationstechnik hat das handwerkliche Biegen, Aufweiten, Aushalsen vor allem bei Kupfer- und den sogenannten schwarzen Stahlrohren verdrängt, weil die Verarbeitung schneller, genauer und teilweise sicherer vonstattengeht, da die einzusetzenden Rohre nur noch auf Länge geschnitten werden müssen.
Zusammenfassend besteht eine Rohrleitung aus
- Geraden Rohrstücken und ggf. Rohrbiegungen
- Fittings bzw. Formteilen
- Rohrleitungsarmaturen (beispielsweise Ventile, Dichtungen, Thermometer, Manometer)
Den Fittings fällt dabei die Rolle der Anpassung des Rohrleitungsverlaufs an die äußeren Gegebenheiten zu: Hindernisse sind zu umgehen, Trennstellen für Montage und Wartungsarbeiten sind zu berücksichtigen, Verzweigungen und Durchmesserwechsel sind auszuführen. Kurzum, sie erlauben, den Verlauf einer Leitung den konstruktiven Erfordernissen anzupassen, und dieses erklärt die Übernahme aus dem Englischen (to fit: anpassen, „passend machen“).
Die Verbindungsart kann Verschraubung, Flansch-, Löt-, Schweiß-, Press- oder Klebeverbindung sein. Der Begriff ist überall in der Rohrleitungsplanung und auch in der Haustechnik gebräuchlich.
Werkstoffe
Fittings gibt es aus Temperguss, Messing, Rotguss, Kupfer, Stahl und Kunststoff und in vielen Formen, wie Winkeln, Bögen, T-Stücken, Reduzierungen etc. Alle Fittings werden entsprechend ihrer Anwendung für verschiedene Nennweiten und Nenndrücke angeboten.
Für Verschraubungen werden Fittings aus weißem Temperguss verwendet, die aufgrund einer speziellen Wärmebehandlung nicht mehr die Sprödigkeit des Gusswerkstoffes besitzen, sondern eine gewisse Zähigkeit aufweisen, um den auf sie wirkenden Beanspruchungen zu widerstehen.
Standardisierung
Die Form und Maße von Fittings werden durch Normen (DIN, EN, ANSI) geregelt. Durchmesser sind nach Nennweiten (DN, engl: NB (nominal bore) oder NPS (nominal pipe size)) gestaffelt. Bauteile mit den obigen Funktionen, die jedoch keiner Norm entsprechen (können), werden Formstücke genannt. Diese Sonderanfertigungen sind in Hochdruckleitungen häufig anzutreffen. Genormte Fittings sind üblicherweise leicht zu beschaffende Lagerteile.
Kupferrohr-Lötfittings sind nach DIN EN 1254 (ehemals DIN 2856) genormt. Die Formstücke werden durch eine Typennummer gekennzeichnet.
Steck- und Pressfitting
Zu den klassischen Verbindungstechniken Schweißen (Stahl), Hart- und Weichlöten kommen moderne Techniken wie Stecken und Pressen zum Einsatz. Die Abdichtung der Verbindung wird bei Steck- und Pressfittings durch einen Dichtring (O-Ring), der sich in einer dafür vorgesehenen Nut im Fitting befindet, hergestellt.
- Steckfitting
- Steckverbindungen werden derzeit fast ausschließlich für Abwasserleitungen, insbesondere aus HT- und KG-Rohren, verwendet.
- Steckfittings halten sich selbst auf dem Rohr und werden lediglich auf das Rohrende gesteckt.
- Pressfitting
- Das Pressen ist in der kommerziellen Installationstechnik mittlerweile die vorherrschende Verbindungstechnik.
- Pressfittings werden mittels einer Presszange mit dem Kupfer-, Stahl- oder Mehrschichtverbundrohr verpresst. Diese Fittings sind vergleichsweise teuer, die Vorteile ergeben sich aus der Zeitersparnis bei der Montage und an Stellen, bei denen der Einsatz von Wärme nicht möglich oder unerwünscht ist (Brandgefahr etc.).
- Heimwerker verfügen zwar üblicherweise nicht über die proprietären Presswerkzeuge, diese lassen sich in Baumärkten und Fachunternehmen jedoch mieten.
Vorteile:
- schnellere Verarbeitung, dadurch Kostenvorteil
- weniger gefährlich, da kein Flammeneinsatz
- schwere Gasflaschen brauchen nicht transportiert zu werden
- keine Beschädigung umliegender Objekte durch unzureichende Abdeckung möglich
- sauberes Aussehen
Nachteile:
- Die Formstücke sind im Verhältnis zum geringen Materialwert sehr teuer (durch die Zeitersparnis wird dies zumindest bei kommerzieller Verarbeitung in den kleinen Dimensionen wieder aufgefangen).
- An Engstellen ist das Heranführen des Presswerkzeuges schwer oder nicht möglich.
- Es kann zu kurzfristiger Dichtheit trotz Nichtverpressens mit nachfolgenden Leckagen kommen. Einige Hersteller (z. B. Viega) garantieren jedoch, dass unverpresste Verbindungen unübersehbar seien.
- Bei Reparaturen in der Wand muss für ausreichende Sauberkeit des alten Rohres gesorgt werden.
- Die meisten Hersteller gewähren auf ihre Produkte nur 5 Jahre Garantie. Die Dichtheit muss dann u. U. regelmäßig überprüft werden, was bei Unterputz-Installationen problematisch ist.
Siehe auch
Quellen
Weblinks
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Fitting aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |