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Forbach (Moselle)
Forbach | ||
---|---|---|
Region | Lothringen | |
Département | Moselle | |
Arrondissement | Forbach | |
Kanton | Forbach | |
Koordinaten | 49° 11′ N, 6° 54′ O49.1880555555566.9225Koordinaten: 49° 11′ N, 6° 54′ O | |
Höhe | 225 m (192–388 m) | |
Fläche | 16,32 km² | |
Einwohner | 21.475 (1. Jan. 2012) | |
Bevölkerungsdichte | 1.316 Einw./km² | |
Postleitzahl | 57600 | |
INSEE-Code | 57227 | |
Website | www.mairie-forbach.fr | |
Bürgermeister | Laurent Kalinowski | |
Forbach |
Forbach [frz. fɔʁ'bak mit Betonung auf der zweiten Silbe] ist eine Stadt im französischen Département Moselle, einem Département in der Region Lothringen. Forbach ist der Hauptort des Arrondissements Forbach sowie des Kantons Forbach. Die Einwohner Forbachs heißen auf Französisch Forbachois (Aussprache: Forrbackwa). Forbach ist mit 21.475 Einwohnern (Stand 1. Januar 2012) die viertgrößte Stadt im Departement Moselle.
Geographie
Forbach liegt im Westteil des Saarkohlebeckens (siehe Bergbau im Saarland) an einer europäischen Hauptverkehrsachse, zehn Kilometer von Saarbrücken und 60 Kilometer von Metz entfernt.
Nachbargemeinden von Forbach sind Saarbrücken (D, Stadtteil Gersweiler) im Norden, Schœneck und Stiring-Wendel im Nordosten, Spicheren und Etzling im Osten, Behren-lès-Forbach im Südosten, Œting im Süden, Morsbach im Südwesten, Großrosseln (D, Saarland) im Westen sowie Petite-Rosselle im Nordwesten.
Bevölkerung
Neben der ursprünglichen Bevölkerung Forbachs (Lothringer) und Einwanderern polnischer, italienischer spanischer und portugiesischer Herkunft leben zahlreiche Menschen maghrebinischer Herkunft in Forbach und Umgebung. Ihre Vorfahren stammen aus ehemaligen französischen Kolonien in Nordafrika, insbesondere aus Französisch-Nordafrika (heute Teile von Algerien, Tunesien, Marokko und Libyen). Sie wurden von der seinerzeit blühenden ostlothringischen Montanindustrie als Arbeiter angeworben. Überwiegend muslimischen Glaubens bildeten sie mit ihren Nachkommen teilweise abgeschottete Gesellschaften, die auch heute noch nicht in vollem Umfang in die lothringische Gesellschaft integriert sind. Durch ihre zentrale Unterbringung in neu entstandenen Hochhausgebieten erfolgte eine gewisse Ghettoisierung, die Spannungen und soziale Probleme begünstigte bzw. sichtbar machte.
Im direkten Umfeld des lothringischen Montan-Oberzentrums Forbach wurden von den Betreibern der Kohlengruben im "Lothringer Kohlebecken" (Bassin de Lorraine) Mitte der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts zahlreiche größere Siedlungen für die Montanarbeiter errichtet. Eine der umfangreichsten Siedlungen für Arbeiter mit nordafrikanischem Migrationshintergrund wurde in Farébersviller (deutsch: Pfarrebersweiler) erbaut. Die zwischen Forbach und Freyming-Merlebach gelegene, dörflich strukturierte Gemeinde hatte im Jahr 1954 etwa 600 Einwohner. Nach dem Bau von großen Arbeitersiedlungen wuchs die Bevölkerung bis zu einem Höchststand von 8450 Einwohnern (1962) an. Die eingewanderten Arbeiter und ihre Familien waren überwiegend muslimischen Glaubens. Sie bauten sich in den 70er Jahren ein eigenes Kulturzentrum mit einer weithin sichtbaren Moschee, eine im ostfranzösischen Raum singuläre Situation.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2007 |
Einwohner | 21.704 | 23.120 | 25.244 | 27.187 | 27.076 | 22.784 | 21.801 |
Sehenswürdigkeiten
Wichtigste Sehenswürdigkeiten sind die Burg von Forbach und die Kreuzkapelle.
Wirtschaft und Infrastruktur
Grenzübergreifende Wirtschaftsregion
Als über Generationen gewachsene Grenzstädte haben sich Saarbrücken und Forbach zu einer europaweit einzigartigen Kooperation entschlossen. Mit der Schaffung des gemeinsamen, grenzübergreifenden Gewerbegebietes "EUROZONE" wurde ein symbolträchtiges Zeichen gesetzt für das wirtschaftliche Zusammenwachsen in einem geeinten Europa. Der grenzüberschreitende Gewerbe- und Dienstleistungspark - er hat eine Fläche von etwa 100 Hektar (= 1 km²), wurde und wird von der Europäischen Union finanziell gefördert und von den Städten Saarbrücken und Forbach gemeinsam erschlossen und vermarktet.
Der Standort bietet Unternehmen, die sich in der Eurozone ansiedeln möchten, viele Potentiale:
- leichter Zugang zum deutschen und zum französischen Markt
- ideale Lage im Herzen Europas
- bestens ausgebaute Infrastrukturen
- qualifizierte Arbeitskräfte im Umfeld hervorragender Bildungseinrichtungen
- ausgezeichnete Lebensqualität im bikulturellen Ballungsraum
Sendeanlage Kreutzberg
Auf dem zu Forbach gehörenden Kreutzberg (380 Meter) befindet sich eine Sendeanlage für UKW-Radio und das französische Fernsehen (Turmspitze: 455 Meter).
Verkehr
Schienenverkehr
Der Bahnhof Forbach liegt an der Eisenbahnstrecke (Paris–) Metz–Saarbrücken (–Kaiserslautern-Mannheim–Frankfurt), die in letzter Zeit abschnittsweise auf höhere Geschwindigkeiten umgebaut wurde. Seit Juni 2007 halten hier ICE-Züge der Strecke Frankfurt–Paris einmal täglich. Der Bahnhof Forbach wurde im Zuge dieser Beschleunigungsmaßnahmen seit Sommer 2006 den Bedürfnissen angepasst. Am 16. September 2006 wurde ein ICE 3 auf den Namen Forbach-Lothringen getauft.
Außerdem verkehren stündlich Regionalzüge in Richtung Metz sowie mehrmals täglich nach Saarbrücken.
Nahverkehr
In der Stadt und zu den zum Teil weit verstreuten Ortsteilen sowie über die deutsch-französische Grenze ins Stadtgebiet von Saarbrücken verkehren insgesamt acht Buslinien:
Nr. | betrieben von Forbus |
---|---|
1 | Wiesberg – Stiring-Wendel – Goldene Bremm (Brème d'Or) |
2 | Marienau Goldene Bremm – Habsterdick |
3 | Klein-Rosseln (Petite-Rosselle) – Bahnhof Forbach |
4 | Bruch – Bellevue – Bahnhof Forbach |
6 | Creutzberg – Petite Forêt – Hôpital |
7 | Behren – Oeting – Forbach |
8 | Spicheren – Forbach |
Nr. | gemeinsam betrieben mit Saarbahn |
30 | Forbach – Goldene Bremm – Messe – Saarbrücken Hbf |
Straßenverkehr
Direkt durch das Stadtgebiet führt die 15 Kilometer lange Autoroute A320, die die Autoroute A4 (Straßburg–Metz) bei Freyming-Merlebach mit der A 6 am Grenzübergang Goldene Bremm bei Saarbrücken verbindet. Dort endet auch die Route nationale 3 von Paris-Porte de Pantin, einst ein Teil der unter Napoléon Bonaparte ausgebauten Kaiserstraße nach Mainz.
Sport
Bekanntester Sportverein der Stadt ist die 1909 gegründete Union Sportive. Von 1957 bis 1966 spielten ihre Fußballer sogar in der zweiten französischen Liga. Ihre Heimbegegnungen tragen sie im Stade du Schlossberg aus.
Städtepartnerschaft
Söhne und Töchter der Stadt
- Johan-Peter Eisenhauer (1722–1802), Ur-Ur-Großvater des US-Präsidenten Dwight D. Eisenhower
- Jean-Nicolas Houchard (1740–1793), General
- August Hoff (1892–1971), deutscher Kunsthistoriker
- Patricia Kaas (* 1966), Sängerin
- Régis Sauder (* 1971), Dokumentarfilmer
- Christian Bauer (* 1977), Schachmeister
- Gennaro Bracigliano (* 1980), Fußballspieler
- Ludovic Guerriero (* 1985), Fußballspieler
- Samir Louadj (* 1985), französisch-algerischer Fußballspieler
- Smail Morabit (* 1988), französisch-marokkanischer Fußballspieler
Weblinks
- Forbach im Annuaire Mairie (franz. Verzeichnis der Gemeinden)
- Webseite von Forbach (französisch)
- Forbach in alten Ansichten (französisch)
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Forbach (Moselle) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |