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Französisch-Westafrika

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Lage Französisch-Westafrikas innerhalb Afrikas
Die acht Kolonien, die um 1936 Französisch-Westafrika bildeten
Briefmarke Französisch-Westafrikas, 1921

Französisch-Westafrika (französisch Afrique occidentale française, A.O.F.) war von 1895 bis 1958 die Bezeichnung für die Föderation der französischen Kolonien in Westafrika. Bis zu neun Territorien gehörten zu diesem Gebiet: Obersenegal und Niger, Senegal, Mauretanien, Französisch-Sudan (heute Mali), Guinea, Dahomey (heute Benin) sowie die Elfenbeinküste. Auf dem Gebiet von Obersenegal/Niger wurde 1911 ein eigener Militärdistrikt Niger, 1919 eine eigene Kolonie Obervolta (heute Burkina Faso) gegründet. Das übrige Territorium kam 1920 zu Französisch-Sudan. Bis 1902 war Saint-Louis Hauptstadt Französisch-Westafrikas, wurde dann aber von Dakar abgelöst. Oberster Verwalter war ein Generalgouverneur. 1946 wurde Französisch-Westafrika eine autonome Föderation innerhalb der Union Française. 1958 wurden die Kolonien zu autonomen Republiken innerhalb der Communauté Française – mit Ausnahme Guineas, das sich für die Unabhängigkeit entschied. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung hatte die Föderation etwa 10 Millionen Einwohner und bei ihrer Auflösung 25 Millionen. Das Gebiet von Französisch-Westafrika hatte eine Größe von ca. 4,7 Millionen km².

1910 gründete Frankreich Französisch-Äquatorialafrika (Afrique-Équatoriale française); dessen Organisation ähnelte der der A.O.F.

Sonstiges

Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden fast keine Afrikaner dieser Kolonien französische Staatsbürger. Sie galten als Untertanen („Sujets“) Frankreichs und hatten kaum Rechte vor Gericht, auf Eigentum, auf Reisefreiheit, zum Widersprechen, zum Wählen usw. Die vier Kommunen von Senegal waren die Ausnahme.

Eines der Kriegsziele Frankreichs im Ersten Weltkrieg (man schloss Vereinbarungen mit den Alliierten über den Nahen und Mittleren Osten und Westafrika) war, ein geschlossenes Französisch-Westafrika, das heißt ohne deutsche oder britische Enklaven, zu erreichen. Auch im Orient war Großbritannien größerer Konkurrent als das Osmanische Reich, der eigentliche Kriegsgegner.[1]

Frankreich unterstützte Spanien von der AOF aus im Rifkrieg (1921–1926). Im Zuge der Kriegshandlungen setzte Spanien – mit Wissen Frankreichs, Großbritanniens, Deutschlands und anderer Länder – völkerrechtswidrig Giftgas ein, namentlich Senfgas (Lost).

Generalgouverneure Französisch-Westafrikas

Siehe auch

Literatur

  • Michael Crowder: West Africa under Colonial Rule. Hutchinson, London 1968.
  • John D. Hargreaves: West Africa. The Former French States. Prentice-Hall, Englewood Cliffs 1967
  • Djibril Tamsir Niane, Jean Suret-Canale: Histoire de l'Afrique Occidentale. Présence Africaine, Paris 1961.
  • Virginia Thompson, Richard Adloff: French West Africa. Stanford University Press, Stanford 1957.
  • Naval Intelligence Division: French West Africa. H.M.S.O., London
  • Band 1. The Federation. 1943
  • Band 2. The Colonies. 1944
  • Ronald J. Harrison Church: West Africa. 8. Auflage. Longman, London 1980.
  • Guy de Lusignan: French-Speaking Africa since Independence. Pall Mall, London 1969
  • W. B. Morgan, John Charles Pugh: West Africa. Methuen, London 1969.
  • Ruth Schachter-Morgenthau: Political Parties in French-Speaking West Africa. Clarendon Press, Oxford 1964.
  • Jean Suret-Canale: French Colonialism in Tropical Africa, 1900–1945. Pica Press, New York 1971.
  • Edward Mortimer: France and the Africans, 1944–1960. A Political History. Walker, New York 1969.
  • Tony Chafer: The End of Empire in French West Africa: France's Successful Decolonization? Berg, Oxford/New York 2002, ISBN 978-1-85973-557-2.
  • Michael Crowder: Colonial West Africa. F. Cass, London/Totowa 1978, ISBN 978-0-7146-2943-8.
  • Richard Adloff: West Africa. The French-Speaking Nations Yesterday and Today. Holt, New York 1964.

Weblinks

 Commons: Französisch-Westafrika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Georges-Henri Soutou: Übermut auf allen Seiten. Die Kriegsziele Frankreichs im Ersten Weltkrieg. In: Dokumente. Zeitschrift für den deutsch-französischen Dialog. Jg. 43, 1987, Heft 4, S. 285–290, hier: S. 286 f.
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