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Fritz Schwarz-Waldegg

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Selbstportrait Fritz Schwarz-Waldegg
Gemälde von Fritz Schwarz-Waldegg, Bekenntnis, 1920

Fritz Schwarz-Waldegg, eigentlich Friedrich Schwarz (geb. 1. März 1889 in Wien; gest. 4. September 1942 im Vernichtungslager Maly Trostinez bei Minsk) war ein österreichischer Maler.

Leben

Schwarz-Waldegg wurde als viertes Kind jüdischer Eltern in Wien geboren, welche seine künstlerische Begabung unterstützten. So wurde ihm bereits als Siebzehnjähriger der Besuch der privaten Malschule von David Kohn ermöglicht. Im Alter von 27 Jahren konvertierte Schwarz-Waldegg zum katholischen Glauben, was von seiner Familie problemlos gebilligt wurde.[1]

Seine weitere Ausbildung erhielt er an der Wiener Akademie der bildenden Künste unter Christian Griepenkerl und Rudolf Bacher.[2] Als junger Künstler lernte er Egon Schiele und Oskar Kokoschka kennen. In weiterer Folge wurde Schwarz-Waldegg Mitglied in der liberalen Künstlervereinigung Hagenbund, in der weder Religionsbekenntnis noch die politische Einstellung eines Künstlers maßgeblich waren. In den Jahren von 1925 bis 1927 war Schwarz-Waldegg Präsident des Hagenbundes, der 1938 von den nationalsozialistischen Machthabern zwangsaufgelöst wurde.

Trotz Konversion zum katholischen Glauben und seiner Verdienste im Ersten Weltkrieg als Freiwilliger beim k.u.k. Infanterieregiment Nr. 4 „Hoch- und Deutschmeister“ wurde ihm nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich jede Tätigkeit als Künstler verboten. Er erhielt keine Aufträge mehr und musste im Oktober 1938 sein Atelier räumen, seitdem sind viele seiner Werke verschollen. Ohne jegliche Einkünfte wohnte Schwarz-Waldegg ab dem 21. Oktober 1938 in der Wohnung seiner Schwester Melanie Schmied in der Wilhelm-Exner-Straße im 9. Bezirk. Im August 1942 wurde der Künstler aus der Wohnung seiner Schwester geholt und in ein Sammellager gebracht. In den frühen Morgenstunden des 31. August 1942 wurde Schwarz-Waldegg zum Aspangbahnhof gebracht und von dort in das Vernichtungslager Maly Trostinec deportiert. Dort wurde er vermutlich gleich nach der Ankunft am 4. September ermordet.[3]

Schwarz-Waldegg zählt zu den bedeutendsten Vertretern und Pionieren der expressionistischen Malerei Österreichs nach 1918.[4] Er arbeitete anfangs mit einer Tonigkeit, in der Braun- und Grautöne dominierten. Nach dem Ersten Weltkrieg hellte sich seine Palette auf, es entstanden Werke, die mitunter an einen abgewandelten Kubismus erinnern. Intensive, leuchtende Farben und eine dynamische Pinselführung markierten um 1923 seine Wandlung zum Expressionismus. Er malte vorwiegend Porträts, figurale Kompositionen und Landschaften.[5] Sein Werk blieb vorerst im Besitz seiner Schwester, in weiterer Folge verstreuten sich die Arbeiten in Sammlungen auf der ganzen Welt.[6] Nur noch in wenigen österreichischen Sammlungen sind Werke von der Hand Schwarz-Waldeggs vertreten, so im Heeresgeschichtlichen Museum, im Wien Museum, in der Österreichischen Galerie Belvedere und in der Albertina in Wien.[7]

Ausstellungen

Werke (Auszug)

  • Vier Soldatenportraits der Hoch- und Deutschmeister, 3. Feldkompanie des Infanterieregimentes No 4 „Hoch- und Deutschmeister“, 1917, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien
  • Die Goldene (Tapferkeitsmedaille), 1917, Öl auf Leinwand, Heeresgeschichtliches Museum Wien
  • Bekenntnis, 1920, Öl auf Leinwand, Österreichische Galerie Belvedere
  • Dalmatinische Küste, um 1925, Privatbesitz
  • Italienische Landschaft, Aquarell auf Papier, Privatbesitz[9]

Literatur

  • Matthias Boeckl: Fritz Schwarz-Waldegg. Maler-Reisen durchs Ich und die Welt. Bibliothek der Provinz, Weitra 2009, ISBN 978-3-85252-700-0.
  • Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900, Band 2, S. K95, 208–209

Einzelnachweise

  1. Ausstellung Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938–1945, auf millisegal.at, abgerufen am 3. Dezember 2012
  2. Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900, Band 2, S. K95, 208–209
  3. Ausstellung Verdrängte Jahre. Bahn und Nationalsozialismus in Österreich 1938–1945, auf millisegal.at, abgerufen am 3. Dezember 2012
  4. Jüdisches Museum Wien präsentiert Fritz Schwarz-Waldegg, auf ots.at, abgerufen am 3. Dezember 2012
  5. Michaela Pappernigg: Kunst des 20. Jahrhunderts. Bestandskatalog der Österreichischen Galerie des 20. Jahrhunderts. Bd. 4: S–Z, hrsg. v. d. Österreichischen Galerie Belvedere, Wien 2001, S. 58, online auf digital.belvedere.at, abgerufen am 3. Dezember 2012
  6. Ermordet und vergessen: Der Maler Fritz Schwarz-Waldegg, auf diepresse.com, abgerufen am 3. Dezember 2012
  7. Heinrich Fuchs: Die österreichischen Maler der Geburtsjahrgänge 1881–1900. Band 2, S. K95, 208–209
  8. Stadt Wien: Jüdisches Museum Wien präsentiert Fritz Schwarz-Waldegg, Rathauskorrespondenz, 27. Oktober 2009
  9. Alfred Stalzer: Maler-Reisen, auf k2 in centrope, abgerufen am 20. Januar 2013

Weblinks


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