Jewiki unterstützen. Jewiki, die größte Online-Enzyklopädie zum Judentum.
Helfen Sie Jewiki mit einer kleinen oder auch größeren Spende. Einmalig oder regelmäßig, damit die Zukunft von Jewiki gesichert bleibt ... Vielen Dank für Ihr Engagement! (→ Spendenkonten) |
How to read Jewiki in your desired language · Comment lire Jewiki dans votre langue préférée · Cómo leer Jewiki en su idioma preferido · בשפה הרצויה Jewiki כיצד לקרוא · Как читать Jewiki на предпочитаемом вами языке · كيف تقرأ Jewiki باللغة التي تريدها · Como ler o Jewiki na sua língua preferida |
Gerd Baltus
Gerhard „Gerd“ Baltus (* 29. März 1932 in Bremen; † 13. Dezember 2019 in Hamburg) war ein deutscher Schauspieler.
Leben
Bereits während seines Jurastudiums gab Gerd Baltus 1952 in einer kleinen Rolle sein Filmdebüt. 1953 erhielt er ohne Schauspielausbildung sein erstes Theaterengagement unter Gustaf Gründgens in Hamburg; 1956 wechselte er nach Bonn, anschließend nach Berlin und nach München. Von 1959 bis 1966 gehörte er zum Ensemble der Münchner Kammerspiele. Eine Zeitlang war Baltus Mitglied des Hamburger Thalia Theaters. Mitte der 1970er Jahre gab er die Theaterarbeit jedoch zugunsten des Fernsehens auf.
Seinen Durchbruch hatte Baltus dort mit insgesamt vier Auftritten in der Fernsehserie Der Kommissar. Einem breiten Publikum wurde er bekannt als regelmäßiger Gast in weiteren Krimiserien wie Derrick, Der Alte oder im Tatort im Ersten. Der Schauspieler wurde häufig für schwierige, grüblerische und undurchsichtige Einzelgänger oder auch psychopathische Charaktere besetzt. Tragende Rollen hatte er auch in der Kurzserie PS – Geschichten ums Auto 1975, in der ZDF-Serie Kara Ben Nemsi Effendi und in der Familiensaga Lorentz und Söhne, wo er zusammen mit Ernst Schröder und Hans Korte vor der Kamera stand. Neben Wolfgang Fierek und Ottfried Fischer spielte er in der Serie Ein Bayer auf Rügen den Bürgermeister Donatius Domberger. In der Fernsehserie Jetzt erst recht! verkörperte er den Richter Dr. Heribert Koch. In der mit Günter Strack als Hauptdarsteller besetzten Serie Mit Leib und Seele verkörperte er 1989 den Journalisten Klaus Bardusch. Zuletzt war er für die ARD tätig; zwischen 1996 und 2009 in vier Folgen der Vorabendserie Großstadtrevier, 2008 in einer Folge der Krankenhausserie In aller Freundschaft.
Seinen größten Erfolg auf der Leinwand hatte der Schauspieler 1965 mit dem Film Wälsungenblut neben u. a. Michael Maien und Rudolf Forster unter der Regie von Rolf Thiele. Für seine Darstellung des Leutnant von Beckerath in der Verfilmung der gleichnamigen Erzählung von Thomas Mann wurde er als bester Nachwuchsschauspieler mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Eine Filmkarriere verfolgte er jedoch nicht weiter.
Daneben arbeitete Baltus umfangreich als Hörspiel- und Hörbuchsprecher. So sprach er zum Beispiel 1968 eine der Hauptfiguren im letzten Paul-Temple-Mehrteiler, den der WDR unter der Regie von Otto Düben produzierte, nämlich in Paul Temple und der Fall Alex. Zu seinen Partnern gehörten Paul Klinger, Margot Leonard, Kurt Lieck und Ernst Hilbich. 1991 sprach er unter der Regie von Hans Gerd Krogmann den Part des englischen Schriftstellers William Shakespeare in dem von der Europäischen Rundfunkunion in Auftrag gegebenen Hörspiel Das Treffen in Valladolid.
Gerd Baltus war in zweiter Ehe 45 Jahre mit der Moderatorin und Schauspielerin Brigitte Rohkohl verheiratet und lebte mit ihr in Hamburg. Er hinterlässt zwei Söhne, darunter den Schauspieler Philipp Baltus.[1]
Filmografie (Auswahl)
- 1958: Der Fall de la Roncière
- 1964: Wälsungenblut
- 1965: Ich suche einen Mann
- 1966: Bonditis
- 1966, 1967: Die fünfte Kolonne (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 1967: Der Tod läuft hinterher (TV-Mehrteiler)
- 1968: Graf Yoster gibt sich die Ehre (Fernsehserie, Folge Nachts zwischen 2 und 3)
- 1968: Der Idiot (TV-Mehrteiler)
- 1969–1974: Der Kommissar (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 1970–1974: Der Fall von nebenan (Fernsehserie, durchgehend als Sozialarbeiter Bretschneider)
- 1970: Wie ich ein Neger wurde
- 1970: Nicht nur zur Weihnachtszeit
- 1970: Dem Täter auf der Spur – (Fernsehserie, Folge Froschmänner)
- 1971: Graf Luckner (Fernsehserie)
- 1973: Tod auf der Themse
- 1973: Der Hausmeister
- 1973: Zwischen den Flügen (Fernsehserie)
- 1974: Arme klauen nicht
- 1974: Ein ganz perfektes Ehepaar
- 1975: Kara Ben Nemsi Effendi (Fernsehserie, 3 Folgen)
- 1975: Der Strick um den Hals (TV-Mehrteiler)
- 1975: Die Insel der Krebse
- 1976: Taxi 4012
- 1976: Tatort – Transit ins Jenseits
- 1975–1976: PS – Geschichten ums Auto (Fernsehserie, Folgen 1 - 8)
- 1977: Die Anstalt
- 1977–1994: Derrick (TV-Serie, neun Folgen)
- 1978: Tatort – Sterne für den Orient
- 1978: Der Alte – Der schöne Alex
- 1978: Geschichten aus der Zukunft (TV-Serie, 1 Folge)
- 1979: Spaß beiseite – Herbert kommt!
- 1981: Ein zauberhaftes Biest (Fernsehserie)
- 1982: Ein Fall für zwei – Nervenkrieg
- 1984: Die Lehmanns (Fernsehserie)
- 1984: Zwei schwarze Schafe (Fernsehserie)
- 1985: War was, Ricky? (Fernsehserie)
- 1985: Die Einsteiger
- 1986: Die Schwarzwaldklinik (Fernsehserie, Folge Der Wert des Lebens)
- 1986: Teufels Großmutter (Fernsehserie)
- 1987: Käthe Kollwitz – Bilder eines Lebens
- 1988: Lorentz und Söhne
- 1989–1990: Mit Leib und Seele (Fernsehserie, 16 Folgen)
- 1991: Die lila Weihnachtsgeschichte
- 1991: Die Erbschaft
- 1991: Der Alte (Fernsehserie, Folge Lange Schatten)
- 1993: Der Fahnder (Fernsehserie, 1 Folge)
- 1993–1997: Ein Bayer auf Rügen
- 1995: Tatort – Tödliche Freundschaft
- 1995–1996: Unser Lehrer Doktor Specht (Fernsehserie, 13 Folgen)
- 1996: Polizeiruf 110: Gefährliche Küsse
- 1996–2009: Großstadtrevier (Fernsehserie, 4 Folgen)
- 1996: Tatort – Mord hinterm Deich
- 1997: Liebling Kreuzberg (Fernsehserie, Folge Lieblings neues Glück)
- 1999: Ehemänner und andere Lügner (TV)
- 1999–2001: Zwei Männer am Herd (Fernsehserie, 11 Folgen)
- 2000: Du oder keine (TV)
- 2000: Der letzte Zeuge (Fernsehserie, 1 Folge)
- 2002: Zweikampf
- 2004: Tatort – Todes-Bande
- 2005: Jetzt erst recht!
- 2006: Tatort – Blutschrift
- 2007: Notruf Hafenkante (Fernsehserie, Folge Lug und Trug)
- 2008, 2009: In aller Freundschaft (Fernsehserie, 2 Folgen)
- 2012: Der Mann, der alles kann
- 2013: Danni Lowinski (Fernsehserie, 1 Folge)
Hörspiele (Auswahl)
- 1968: Francis Durbridge: Paul Temple und der Fall Alex (8 Teile) – Regie: Otto Düben (Kriminalhörspiel – WDR)
- 1982: Lars Gustafsson: Die Tennisspieler – Regie: Hans Gerd Krogmann (Hörspiel – WDR/NDR)
- 1992: Michael F. Flynn: Science Fiction als Radiospiel: Eifelheim – Regie: Andreas Weber-Schäfer (Hörspielbearbeitung, Science-Fiction-Hörspiel – SDR)
- 2001: Günter Kunert: Am Sexophon: Esmeralda – Regie: Walter Niklaus (Hörspiel – MDR)
- 2003: Dylan Thomas: Unter dem Milchwald (Mr. Ogmore) – Regie: Götz Fritsch (Hörspiel – Mitteldeutscher Rundfunk|MDR)
- 2007: Bill Fitzhugh: Der Kammerjäger – Regie: Irene Schuck (Hörspiel – DKultur)
- 2008: John von Düffel: Schrei der Gänse – Regie: Christiane Ohaus (Radio-Tatort – RB)
- 2011: Matthias Wittekindt: Totalverlust – Regie: Sven Stricker (Radio-Tatort – NDR)
Auszeichnungen
- 1965: Deutscher Filmpreis (Bester Nachwuchsschauspieler) für seine Darstellung des von Beckerath in Wälsungenblut
Einzelnachweise
- ↑ Schauspieler Gerd Baltus in Hamburg gestorben. Website des NDR, 14. Dezember 2019
Weblinks
- Gerd Baltus in der Internet Movie Database (englisch)
- [ Gerd Baltus] bei filmportal.de
- Baltus auf den Seiten der Agentur Regine Schmitz
- Literatur von und über Gerd Baltus im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Ausführliche Würdigung, mit Hinweis auf die Rollenunzufriedenheit, prisma, abgerufen am 27. Juni 2010
- Ausführliche Biografie bei steffi-line.de, abgerufen am 27. Juni 2010
- 75. Geburtstag. Happy Birthday, Gerd Baltus, die Welt/weltonline.de, 29. März 2007, abgerufen am 27. Juni 2010
- Gerd Baltus in der Hauptrolle der Hörspielkomödie Am Sexophon: Esmeralda von Günter Kunert, MDR 2001, in der ARD Audiothek
Personendaten | |
---|---|
NAME | Baltus, Gerd |
ALTERNATIVNAMEN | Baltus, Gerhard (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Schauspieler |
GEBURTSDATUM | 29. März 1932 |
GEBURTSORT | Bremen |
STERBEDATUM | 13. Dezember 2019 |
STERBEORT | Hamburg |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gerd Baltus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |