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Gerd Ruge
Gerd Ruge (* 9. August 1928 in Hamburg; † 15. Oktober 2021 in München[1]) war ein deutscher Journalist.
Leben und Werk
1949 begann Ruge seine journalistische Laufbahn beim NWDR, wo Rundfunkreportagen aus dem Ausland zum Schwerpunkt seiner Tätigkeit wurden. Unter anderem berichtete er ab 1950 als erster westdeutscher Journalist nach dem Zweiten Weltkrieg aus Jugoslawien.
Ruge war von 1956 bis 1959 der erste Korrespondent der ARD in Moskau und von 1964 bis 1969 Korrespondent in den Vereinigten Staaten. 1970 übernahm er die Leitung des WDR-Hauptstadtstudios in Bonn, in den Jahren 1973 bis 1976 berichtete er für die Tageszeitung Die Welt aus Peking. Nach weiteren verschiedenen Funktionen beim WDR und der ARD, darunter von 1987 bis 1993 als Leiter des ARD-Studios in Moskau, ging Ruge am 1. September 1993 in den Ruhestand.
1961 gründete Gerd Ruge zusammen mit Felix Rexhausen und Carola Stern in Köln die deutsche Sektion von Amnesty International.[2] Er war Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland.
Zusammen mit Klaus Bölling initiierte er 1963 die ARD-Sendung Weltspiegel. In den Jahren 1981 bis 1983 war er Moderator des ARD-Magazins Monitor. 1984/1985 war Ruge WDR-Fernsehchefredakteur. Zusammen mit Helmut Markwort leitete er die 3sat-Talkrunde NeunzehnZehn. Ebenfalls unter Ruge NeunzehnZehn moderierte diese Sendung auch seine TV-Kollegin Nina Ruge; beide sind jedoch nicht miteinander verwandt.
Von 1997 bis 2001 lehrte Ruge als Professor für Fernsehjournalismus an der Hochschule für Fernsehen und Film München.[3]
Gemeinsam mit der Filmstiftung NRW vergab er seit 2002 jährlich das mit 100.000 Euro dotierte Gerd-Ruge-Stipendium.
In seinem Ruhestand arbeitete Ruge als freier Journalist und trat dabei besonders durch seine Reisereportagen hervor.
Ruge starb am 15. Oktober 2021 in München.[4]
Privates
Ruges erste Ehefrau war Fredeke Gräfin von der Schulenburg (1934–2010), die älteste Tochter aus der Ehe des NS-Widerstandskämpfers Fritz-Dietlof von der Schulenburg (1902–1944) mit Charlotte Kotelmann (1909–1991). Aus dieser Verbindung gingen die Kinder Elisabeth und Boris hervor. Später war Ruge mit der Autorin Lois Fisher verheiratet. Beide Ehen wurden geschieden.
Bedeutende Reportagen
- 1968: Nach der Ermordung von Martin Luther King
- 1968: Amerika am 6. Juni (nach dem Attentat auf Robert F. Kennedy)
- 1991: Vier Tage im August und während des Putsches in Moskau
- 1997: Gerd Ruge unterwegs in Sibirien
- 1998: Gerd Ruge unterwegs in China
- 2000: Gerd Ruge unterwegs auf dem Balkan
- 2003: Gerd Ruge unterwegs in Afghanistan
Auszeichnungen
- 1969: Adolf-Grimme-Preis mit Silber
- 1970 und 1971: Bambi
- 1972: Bundesverdienstkreuz
- 1991: Goldener Gong für die Berichterstattung aus Moskau während des Putschversuchs
- 1992: Goldene Kamera
- 1992: Berliner Bär (B.Z.-Kulturpreis)
- 1992: Bundesverdienstkreuz 1. Klasse
- 1992: Besondere Ehrung beim Adolf-Grimme-Preis
- 1993: Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
- 1994: Bayerischer Fernsehpreis (Sonderpreis) für seine Berichte als ARD-Korrespondent in Moskau
- 1998: Goldener Löwe, Goldene Feder
- 1999: Otto-Hahn-Friedensmedaille in Gold der Deutschen Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) Berlin
- 1999: Aleksandr-Men-Preis
- 2001: Hanns-Joachim-Friedrichs-Preis
- 2001: Mitglied der Russischen Akademie der Naturwissenschaften
- 2002: Ritter des litauischen Großfürst-Gediminas-Ordens
- 2011: Ehrenpreis FIRST STEPS – Der Deutsche Nachwuchspreis
- 2014: Ehrenpreis des Deutschen Fernsehpreises[5]
- 2014: Großes Bundesverdienstkreuz
Bücher
- Pasternak. Eine Bildbiographie. Kindler Verlag, München 1958.
- Begegnung mit China. Eine Weltmacht im Aufbruch. Econ Verlag, Düsseldorf/Wien 1978, ISBN 3-430-17837-1
- Michail Gorbatschow. Biographie, S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 1990, ISBN 3-10-068506-7
- Weites Land. Russische Erfahrungen. Russische Perspektiven. Erfahrungsberichte, Berlin Verlag, Berlin 1996, ISBN 3-426-60750-6
- Sibirisches Tagebuch. Reisebericht, Berlin Verlag, Berlin 1998, ISBN 3-8270-0300-8
- Die Deutschen und ihre Nachbarn: Russland. C. H. Beck Verlag, München 2008, ISBN 978-3-406-57850-2
- Unterwegs. Politische Erinnerungen. Hanser Verlag, Berlin 2013.[6] ISBN 978-3-446-24369-9
Weblinks
- Literatur von und über Gerd Ruge im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Gerd Ruge in der bibliografischen Datenbank WorldCat
- Gerd Ruge in der Internet Movie Database (englisch)
- David Sarkar, Daniel Flüß, Interview mit Gerd Ruge, 18. Februar 2009, planet-interview.de: „Meine Frau sagt, als Rentner sei ich ein absoluter Versager!“
- Interview mit Gerd Ruge, September 2013, 3sat.de (45 Minuten)
- whoswho.de
- Gerd Ruge im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
- ↑ WDR (Westdeutscher Rundfunk) Eilmeldung vom 16. Oktober 2021: Reporter-Legende Gerd Ruge ist tot, abgerufen am 16. Oktober 2021
- ↑ Jens Mühling, Esther Kogelboom: 50 Jahre amnesty international: „Das Amnesty-Konzept war sehr überzeugend“; Interview aus Der Tagesspiegel auf Zeit-Online vom 27. Mai 2011
- ↑ HFF Bereich Fernsehjournalismus: Ehemalige Professoren
- ↑ Reporter-Legende Gerd Ruge ist tot. 16. Oktober 2021, abgerufen am 16. Oktober 2021.
- ↑ Ehrenpreis. In: deutscher-fernsehpreis.de. Abgerufen am 3. Oktober 2014.
- ↑ Deutschlandfunk.de, Andruck – Das Magazin für Politische Literatur, 29. Juli 2013, Otto Langels: Mit vollem Bart und charakteristischem Nuscheln (9. Januar 2016)
Personendaten | |
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NAME | Ruge, Gerd |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Journalist und Buchautor |
GEBURTSDATUM | 9. August 1928 |
GEBURTSORT | Hamburg |
STERBEDATUM | 15. Oktober 2021 |
STERBEORT | München |
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gerd Ruge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |
- Journalist (Deutschland)
- Auslandskorrespondent
- ARD-Korrespondent
- Person (Westdeutscher Rundfunk)
- Person (Medien, Hamburg)
- Sachbuchautor
- Literatur (Deutsch)
- Biografie
- Autobiografie
- Reiseliteratur
- Fernsehmoderator (Deutschland)
- Hochschullehrer (HFF München)
- Grimme-Preisträger
- Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes
- Träger des litauischen Großfürst-Gediminas-Ordens
- Träger des Staatspreises des Landes Nordrhein-Westfalen
- Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland
- Person (Amnesty International)
- Deutscher
- Geboren 1928
- Gestorben 2021
- Mann