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Gesetzestafeln (Altes Testament)
Die Gesetzestafeln – auch Steintafeln oder Bundestafeln genannt, da die Bezeichnung Gesetzestafeln in der Bibel nicht vorkommt – sollen zwei steinerne Tafeln mit den Zehn Geboten gewesen sein, die Moses nach der Überlieferung der Tora auf dem Berg Sinai von Gott erhalten habe (Ex 31,18 EU; Dtn 5,22 EU), der sie selbst beschrieben haben soll (Ex 31,18 LUT: „Und als der HERR mit Mose zu Ende geredet hatte auf dem Berge Sinai, gab er ihm die beiden Tafeln des Gesetzes; die waren aus Stein und beschrieben von dem Finger Gottes”).
Im Fortgang der Sinai-Geschichte wird erzählt, wie Moses vor Zorn die Tafeln zerschlug, als er die Israeliten bei der Rückkehr vom Berg um ein neu errichtetes Götzenbild tanzen sah (Ex 32,15–19 LUT). Darauf habe Gott befohlen: „Haue dir zwei steinerne Tafeln zu, wie die ersten waren, dass ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln standen, welche du zerbrochen hast” (Ex 34,1 LUT).
Die Tafeln seien zunächst, bevor sie unter König Salomo nach Jerusalem in den von ihm neu erbauten Tempel gelangt sein sollen, in der sogenannten Bundeslade umhergetragen worden, die nach biblischer Überlieferung auf Anweisung Gottes angefertigt worden war: „Du sollst [...] in die Lade das Gesetz legen, das ich dir geben werde” (Ex 25,10–16 LUT). Seit der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar II. im Jahr 587/586 v. Chr. gilt die Bundeslade samt Inhalt als verschollen.
Rezeption in der Kunst
Insbesondere die Szene der Zerschlagung der Gesetzestafeln wurde oft künstlerisch dargestellt[1], z.B. von Raffael (Fresken in den Loggien des päpstlichen Palastes im Vatikan), Nicolas Poussin, Rembrandt (Moses zerschmettert die Gesetzestafeln), Julius Schnorr von Carolsfeld, Marc Chagall (Moses zerbricht die Gesetzestafeln, 1955–1956). Die Übergabe der Gesetzestafeln stellten unter anderem Cosimo Rosselli in einem Wandgemälde der Sixtinischen Kapelle und wiederum mehrmals Chagall dar.
In dem Roman Die Entdeckung des Himmels erzählt Harry Mulisch von einer Suche nach den Gesetzestafeln.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Krauss, Eva Uthemann: Was Bilder erzählen: Die klassischen Geschichten aus Antike und Christentum . Beck, München 2011, S. 210f.
Dieser Artikel basiert ursprünglich auf dem Artikel Gesetzestafeln (Altes Testament) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der Doppellizenz GNU-Lizenz für freie Dokumentation und Creative Commons CC-BY-SA 3.0 Unported. In der Wikipedia ist eine Liste der ursprünglichen Wikipedia-Autoren verfügbar. |